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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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und tragt ihn durch den Spalt.«
    General Alenburga sah Pug an und wandte sich dann dem Gedränge vor der Tür zu. Wegen der zurückgezoge

    nen Zeltklappen hatte er beinahe einen Panoramablick auf die ferne Schlacht.
    Er schaute hinab in die Gesichter von jenen, die darauf warteten, dass man ihnen sagte, was sie jetzt tun sollten. »Priester, Magier und verbliebene herrschende Lords, wenn Ihr Eure Nation liebt, dann ist es jetzt Zeit. Geht durch den Spalt, und kümmert Euch um Euer Volk. Baut ein neues Tsuranuanni.
    Geht!«
    Viele zögerten, aber viele bewegten sich auch, sobald der Befehl gegeben worden war, zu einem kleineren Spalt, den Pug vorbereitet hatte, um den Kommandostab in Sicherheit zu bringen. Magnus fragte: »Vater, was ist mit dir?«
    »Ich bleibe ein wenig länger«, antwortete Pug. »Es ist hier beinahe vorbei, aber es gibt Dinge, die nur ich tun kann und die getan werden müssen.«
    »Was soll ich Mutter sagen?«
    »Sag ihr, sie soll unter keinen Umständen hierher zurückkehren.« Er schaute zu dem fernen Kampfgeschehen. »Richte ihr aus, dass ich sie liebe und bald nach Hause kommen werde.«
    Magnus schüttelte den Kopf. »Du weißt, wenn ich ihr sage, sie solle nicht kommen, wird sie es auf jeden Fall tun.«
    »Überzeuge sie. Sag ihr, ich werde in ein paar Minuten durch das Spalttor gehen.«
    »Du weiß, dass ich sie noch nie anlügen konnte.«
    »Es ist keine Lüge. Ich gehe durch ein Tor, aber nicht durch dieses.« Er zeigte in die Dunkelheit. »Ich gehe durch das erste Tor, zur Akademie.« Er senkte die Stimme. »Sag ihr, es wird bald kein >hier< mehr geben.«
    »Also gut«, erwiderte Magnus und umarmte Pug. »Lass dich nicht umbringen, Vater.«
    Magnus ging, und Pug wandte sich den Überresten des Generalstabs zu.
    Alenburga, Kaspar, Erik und die jungen
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    Offiziere warteten, und Pug sagte: »Es ist vorbei, meine Herren.«
    Erik von Finstermoor schaute auf die ferne Schlacht hinaus. »Ja, endlich.«
    Alenburga wandte sich den jüngeren Offizieren zu und sagte zu den Tsurani-Soldaten: »Geht durch den Spalt in die neue Welt. Das ist ein Befehl.«
    Wie ein Mann salutierten sie und gingen. Dann wandte er sich an Jommy, Servan, Jim Dasher, Tad und Zane und sagte: »Meine Herren, Eure Pflicht hier ist beendet. Ich danke Euch für Eure Tapferkeit.« Dann blickte er Jim Dasher an und fügte hinzu: »Und hin und wieder ein bisschen Tollkühnheit. Jetzt geht. Geht nach Hause.«
    Pug zeigte auf den Spalt zur Akademie. »Ich werde Euch dort brauchen.
    Benutzt dieses Spalttor.«
    Jommy warf einen Blick zu seinen Kameraden, die nickten. »Wir bleiben, wenn Ihr bleibt.«
    »Jommy«, sagte Kaspar, »du bist ein netter Junge, aber ein schrecklicher Offizier. Geh.«
    Jommy zögerte einen Moment, dann drehte er sich um und ging, und die anderen folgten ihm.

    Am Eingang hob Erik die Hand und hielt Jim Dasher auf. »Richte deinem Großvater meine besten Wünsche aus, Jim. Und sag ihm, er hat Grund, stolz auf dich zu sein.«
    Jim sah dem alten Soldaten in die Augen. »Danke, Sir.«
    Kaspar und Alenburga schauten Erik an. »Kommt Ihr?«, fragte Alenburga.
    Erik schüttelte den Kopf. »Nein. Ich denke, ich werde bleiben. Wenn ich auch nur einen einzigen Todesritter eine Minute verlangsamen kann, wird ein weiteres Dutzend Tsurani durch den Spalt gelangen. Ich habe nun schon einige Jahre von geborgter Zeit gelebt, und ich sollte zurückgeben, was ich mir geborgt habe.« Er warf einen Blick
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    zu Pug und sagte: »Wenn Ihr diesen nervtötenden kleinen Spieler wiederseht, sagt ihm >Danke<.«
    Pug konnte nur nicken, denn er hatte noch nichts von Nakors Entscheidung erzählt, auf Omadrabar zu bleiben. Nur Magnus wusste es. Er konnte kaum sprechen, als er sagte: »Das werde ich tun, Erik.«
    Der alte Marschall von Krondor zog sein Schwert und ging entschlossen auf die Kampfgeräusche zu. Als er in der Menge verschwand, sagte Kaspar: »Da geht ein großer Mann.«
    Pug konnte nur nicken, unfähig, Worte zu finden. Schließlich zwang er sich zu fragen: »Was ist mit Euch beiden?«
    Alenburga hatte die Hand auf dem Schwertknauf und schien bereit zu sein, Eriks Beispiel zu folgen. »Ich kann mir kaum vorstellen zurückzukehren«, sagte er leise, und seine Stimme trug immer noch, trotz des Lärms. Die Panik wuchs, als die, die versuchten, das Spalttor in der Nähe zu erreichen, die Kampfgeräusche von hinten hören konnten. »All diese Leute zurückzulassen
    …«
    Kaspar legte dem General die Hand auf die Schulter.

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