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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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»Es hilft ihnen nichts, wenn Ihr mit ihnen sterbt, Prakesh. Ihr habt ein Zuhause.«
    »Dort wird es zu still sein, Kaspar.« Er sah seinen Begleiter der letzten Wochen an. »Nach dem, was wir hier getan haben, wird es mir nicht mal herausfordernd vorkommen, Okanala mit einer Bande von Straßenjungen zu erobern.«
    Es war Pug, der antwortete: »Dann geht durch den Spalt in die neue Welt, General.«
    »Was?«
    »Die Tsurani sind ein Volk in Trümmern. Sie werden starke Anführer brauchen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie so bald einen General brau 311
    chen werden«, erwiderte er, aber Pug konnte schon das Funkeln in seinen Augen sehen.
    »Dann habt Ihr die Tsurani wirklich nicht kennen gelernt, General«, sagte Pug. »Es wird schon vor der ersten Morgendämmerung genug Intrigen und Pläne geben, um Euch das nächste Jahrhundert zu beschäftigen. Krieg ist nichts gegen das Spiel des Rates. Lasst euch vom Ersten Berater des Kaisers die Geschichte des Spaltkriegs aus der Tsurani-Perspektive erzählen: Es war nichts als ein Manöver im großen Spiel des Rates.«
    »Geht, und führt sie an«, sagte Kaspar. »Sie werden Euch brauchen.«
    Alenburga zögerte, dann drehte er sich um und umarmte Kaspar fest. »Ich werde Euch vermissen, Kaspar von Olasko.«
    »Ich Euch ebenfalls, General.«
    Der General ging entschlossen durchs Zelt, und Pug sagte: »Kaspar?«
    »Ich habe nicht vor, irgendjemandes Märtyrer zu sein, Pug. Ich werde mit Euch kommen.«
    Pug bedeutete Kaspar, ihm zu folgen, und führte ihn hinten aus dem Zelt auf das uralte Spalttor zu. Einige wenige Leute versuchten immer noch durchzukommen, aber sie wurden von Tsurani-Wachen weggeschickt, die auf das größere Tor zu der neuen Welt deuteten. Als sie Pugs schwarzes Gewand sahen, traten die Wachen beiseite, und bevor er selbst hindurchging, sagte der Magier zu ihnen: »Geht jetzt. Eure Pflicht hier ist getan.«
    Beide Soldaten, die die Rüstung des Hauses Acoma trugen, salutierten, zogen stattdessen die Schwerter und rannten auf die Kampfgeräusche zu.
    »Verdammt, sie sind wirklich ein erstaunlicher Haufen«, sagte Kaspar bewundernd.
    55°
    »Ja, das sind sie«, stimmte Pug zu. Sie betraten den Spalt.
    Varen blickte über den Rand der Grube und fühlte sich gleichzeitig abgestoßen und angezogen. Ein Teil von ihm forderte, dass er sich umdrehen und weglaufen sollte, so schnell er konnte, aber ein anderer Teil empfand das Bedürfnis hineinzuspringen. Er holte tief Luft und sah sich um.
    Hier hatte es einmal eine Stadt gegeben, dachte er. Und ringsumher lagen Bauernhöfe, Täler, Hügel und Dörfer. Jetzt gab es nur noch diese Grube. Ein Loch. Einen Tunnel. Was immer es sein mochte, es war riesig, so groß, dass seine Biegung beinahe eine gerade Linie zu sein schien, wenn man am Rand stand.
    Welche Macht!, dachte er. Er war vollkommen berauscht davon. Sie stand für eine Meisterschaft des Todes, die weit über seine Träume hinausging, und er hatte im Lauf der Jahre ein paar ziemlich unglaubliche Träume gehabt. Es war erstaunlich. Wenn er diese Dasati irgendwie dazu bringen konnte, seinen Befehlen zu gehorchen, würde er Welten erobern können.
    Der Drang zu springen wurde beinahe unerträglich. Wenn ich nur einen Grund hätte, dachte er. Dann sprang er einfach.
    Pug erschien vor der Höhle, Kaspar an seiner Seite.
    »Wo sind die Wachen?«, fragte Kaspar.
    »Ich habe die beiden jungen Magier wieder auf die Insel befohlen, als ich so viel Hilfe wie möglich brauchte. Da wusste ich schon, dass wir diese Dinger nicht mehr bewachen mussten.«
    Kaspar zuckte die Achseln. »Wenn Ihr das sagt.«
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    Sie betraten den ersten Tunnel und gingen zu einer Galerie. Unten warteten geduldig zehntausend Gestalten in Rüstung. »Was sind sie denn nun, Pug?«, fragte Kaspar. Er war derjenige gewesen, der die Talnoy als Erster hier auf Novindus gefunden hatte, und er hatte einen von ihnen mit zum Konklave geschleppt.
    »Sie sind schlafende Götter, Kaspar. Sie sind die verlorenen Götter der Dasati.«
    »Wie sind sie hierhergekommen?«
    »Das ist ein Teil der Geschichte, den wir vielleicht nie erfahren werden, aber ich glaube, ein hiesiges höheres Wesen hat sich mit ihnen verschworen.« Pug hielt es für besser, die Rolle, die Banath gespielt hatte, nicht genauer zu erwähnen. »Das hier war eine Zuflucht.« Er schaute hinunter auf eine Schachtel neben dem Eingang. »Lange Zeit dachte ich, der Dunkle hätte diese Wesen festgesetzt, aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Ich

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