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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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der Sonne als auch vom Planeten ausgeübt wurden.
    Pug kippte dieses Gleichgewicht.
    Millionen von Meilen entfernt im Raum erschien ein riesiger Spalt vor dem Mond, und direkt innerhalb der höchsten Stelle der Kuppel des Schwarzen Bergs manifestierte sich sein Gegenstück. Pug senkte sich wieder herab zu einer Stelle nahe dem Spalt, der nach Hause führen würde, denn er wusste, dass er schnell sein musste.
    Er konnte diesen Spalt nicht offen lassen, denn wenn er das tat, würde er Midkemia zu dem gleichen Schicksal verurteilen wie dem, das Kelewan bevorstand.
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    Millionen von Meilen entfernt berührte der Mond das Spalttor. Nur ein Teil von ihm wurde hindurchgezwungen, aber sein Schwung war groß genug, um eine unglaubliche Menge an Stein hindurchzutreiben, dem größten Berg auf Kelewan entsprechend, und das innerhalb von Sekunden. Pug trat in den Spalt, als der riesige Mondsplitter im Schwarzen Berg auftauchte und mit unglaublicher Geschwindigkeit in die Grube krachte. Der Schreckenslord hatte nur einen Augenblick, um zu spüren, dass etwas nicht stimmte. Ein gewaltiges Anschwellen des Luftdrucks erfasste den Dunklen, als ob eine riesige Hand ihn zerdrückte. Dann fiel für einen winzigen Augenblick eine Wand aus Licht auf ihn.
    Der Mondsplitter und der schwarze Edelsteinsplitter, den Nakor befreit hatte, trafen im gleichen Augenblick. Der Schreckenslord war kein sterbliches Wesen, aber in diesem Augenblick wurde er einfach zerquetscht.
    Das Universum begann zu reißen.
    Niemand auf der Oberfläche des Planeten verspürte Schmerzen. Im einen Augenblick war die Welt noch eine Landschaft von Schrecken, Kampf und Tod gewesen, und im nächsten Moment war alles verschwunden. Eine Wolke von heißem Gas waberte um eine ferne gelblich grüne Sonne, wo es Minuten zuvor noch einen Planeten und seinen Mond gegeben hatte.
    Pug fand sich in einem grauen Nichts wieder, wo es keine Empfindungen, kein Licht, keine Dunkelheit, keine Kälte oder Hitze gab. Er hatte das schon zuvor einmal erlebt, und damals hatte er mit seinem Geist nach außen gegriffen und seinen alten Lehrer Kulgan gefunden.
    Diesmal hatte er ein zwingenderes Ziel für seinen Geist: seine Frau und seine Söhne. Er packte fest den Stab, der ein
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    Zwilling des Stabs zu Hause war. Er ließ seine magischen Sinne in das uralte Holz fließen und konnte Miranda, Caleb und Magnus dort draußen spüren, die drei Menschen, die er mehr liebte als irgendwen sonst auf dieser Welt. Er spürte sie … irgendwo … dort! Er konnte das Echo des Stabs in seiner Hand spüren und die Berührung der Menschen, die er liebte, an diesem Holz, und er griff nach ihnen. Dann befand er sich nach einem reißenden Schmerz plötzlich bei ihnen, schaudernd, als wäre er der schrecklichsten Kälte ausgesetzt gewesen.
    »Es ist geschehen«, sagte er und fiel in die offenen Arme seiner Söhne.
    Epilog
    Es war ein stilles, frühes Abendessen. Pug hatte die ganze Nacht und den nächsten Tag hindurch geschlafen, bevor er aufstand. Er fühlte sich taub und wusste, dass das volle Gewicht dessen, was geschehen war, erst in ein paar Tagen, vielleicht sogar Wochen auf ihn einstürmen würde. Er war alt genug, um zu begreifen, dass der Verstand und das Herz mit der Zeit heilten, und wenn sie fertig wären, damit umzugehen, was er getan hatte, würden sie das tun.
    Caleb, seine Frau Marie und die Jungen, Jommy, Tad und Zane, zusammen mit Magnus und Miranda, waren versunken in die sanfte Konversation einer Familie, die einfach froh ist, beieinander sein zu können. Draußen war es bewölkt, aber düsteres Wetter kam Pug nur angemessen vor.
    Schließlich fragte er Miranda: »Wie viele Erhabene sind am Ende durchgekommen?«
    Miranda hörte einen Moment auf zu kauen, dann schluckte sie. »Ich glaube, einundvierzig kamen durch den Spalt zur Akademie und vielleicht hundert mehr durch den Spalt in die neue Welt.«
    »Sie werden einen Namen für den Planeten finden müssen«, sagte Jommy.
    »Sie können sie doch nicht dauernd >neue Welt< nennen, oder?«

    Pug lächelte. Er war sehr erfreut, dass seine drei Pflegeenkel überlebt hatten.
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    »Wie sieht es mit anderen aus?«, fragte er.
    »Wir haben keine offiziellen Zählungen. Vielleicht zehntausend Tsurani sind durch Spalte hierher und nach LaMut gekommen. Die meisten von ihnen wollen in die neue Welt gehen - eine große Erleichterung für den König, da bin ich sicher, aber einige wenige wollen auch in LaMut bleiben. Viele von denen, die bei Kaspar

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