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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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laufen konnte. Die einzige Tür entdeckte Bob in der dem Heck zunächst liegenden Wand.
    Entschlossen lief er darauf zu und passierte dabei einen rotweißen Rettungsring, der backbords an der Wand hing. Serpiente de mar las Bob den Namen des Schiffes, auf dem er sich offenbar befand. » Seeschlange «, übersetzte er leise und stutzte: »Das meinte der Typ vorhin mit fressen lassen !« Dann drückte er vorsichtig die Klinke der stählernen Decktür nach unten und öffnete die Tür einen Spalt weit.
    In dem langen Gang vor der Schleuse hielt sich ebenfalls niemand auf, wie Bob feststellte, als er durch den Spalt linste. Allerdings erspähte er rechts und links einige weitere Stahltüren, hinter denen Kabinen sein mussten. Und ganz vorne am Ende des Ganges führte eine schmale Treppe steil nach oben.
    Bob überlegte einen Moment. Dann zog er sich die Turnschuhe aus und klemmte sie so in die Tür zur Schleusenkammer, dass sie nicht zufallen konnte. Damit wollte er sicherstellen, dass er jederzeit in das Schleusendeck flüchten könnte, wenn es nötig wäre. Anschließend zwängte er sich durch den Spalt und schlich auf Zehenspitzen in den Gang.
    Die Luft anhaltend horchte er zunächst an der ersten Tür rechts. Nichts war zu hören. Danach legte er das Ohr an die erste Tür, die sich auf der linken Seite befand. Auch hier nichts. Bob trippelte ein Stück weiter und versicherte sich mit einem Blick zurück, dass die Fluchttür noch offen stand. Schweißperlen traten auf seine Stirn, und er musste immer wieder tief durchatmen, um die Aufregung wenigstens einigermaßen unter Kontrolle halten zu können.
    Plötzlich hörte er von weiter vorne einen Laut. Es klang wie ein Schimpfen oder Fluchen. Unwillkürlich duckte sich Bob und drehte sich fluchtbereit um. Aber die Türen blieben geschlossen. Die Stimmen wurden allerdings von Sekunde zu Sekunde lauter und deutlicher. Hinter irgendeiner dieser Türen unterhielten sich Leute miteinander, und es schien nicht unbedingt ein Kaffeepläuschchen zu sein, das sie führten.
    Bob verdrängte die Fluchtinstinkte und die aufkeimende Panik in sich und pirschte sich weiter in Richtung der Stimmen vor. Schritt für Schritt verstand er mehr von der Unterhaltung, aber immer noch waren es nur Gesprächsfetzen. Endlich hatte er die Tür erreicht.
    »Dio mio! Wie dämlich seid ihr eigentlich, hä?«, brüllte gerade ein Mann, dessen Stimme Bob bisher noch nicht gehört hatte. »Wieso habt ihr sie euch nicht geschnappt und ... krrchch.«
    Bob erschauderte, denn er hatte so eine Ahnung, was dieser krächzende Laut am Ende bedeuten sollte. Vor seinem inneren Auge war sich der Mann dabei mit dem Zeigefinger quer über den Hals gefahren.
    »Wir haben doch das Auto zerlegt. Die drei Pfadfinder sitzen fest, Boss. Außerdem sind Brad und Jake hinter ihnen her. Die schnappen sie garantiert!«, sagte eine andere Stimme jetzt ziemlich unterwürfig. »Vielleicht lösen sie sogar eine der Lichtfallen aus.«
    Bob stellte es die Nackenhaare auf. Lichtfallen?
    »Ah, maledetto, verdammt! Brad und Jake sind auch idioti, genau wie ihr«, regte sich der Mann, offenbar ein Italiener, erneut auf. »Was machen diese drei ragazzi überhaupt da? Wie kommen die da hin?«
    Es entstand eine kurze Pause, dann sagte jemand, dessen Stimme Bob als die des Schwarzen wiedererkannte: »War wohl einfach ’n dummer Zufall. Die haben irgendwie den oberen Stollen entdeckt und sind dann bis zur Höhle vorgelaufen, ohne die Lichtfalle auszulösen. Oder das Ding funktionierte nicht.«
    »Sie haben den oberen Stollen entdeckt?«, schrie der Italiener. »Merda!«
    »Damit war irgendwann zu rechnen«, sagte eine weitere unbekannte Stimme.
    ›Wie viele von den Typen gibt es denn noch?‹, ging es Bob durch den Kopf.
    »Aber nicht ausgerechnet dann, wenn das U-Boot im See liegt!«, tobte der Italiener aufs Neue. »Gerade dann solltet ihr aufpassen! Attenzione! So was durfte nicht passieren! Wenn wir Pech haben, ist jetzt alles rotto! Kaputt!«
    Wieder herrschte für ein paar Sekunden Schweigen. »Wir brauchen noch mehr Leute, Boss!«, sagte schließlich Alejandro. »Um auf Nummer sicher zu gehen.«
    Der Italiener schien einen Moment zu überlegen und meinte dann mit einem bösartigen Unterton in der Stimme: »Va bene. Ihr drei fahrt noch mal rein und nehmt Frank und Joe mit und sorgt dafür, dass diese Schwachköpfe keinem mehr erzählen können, was sie da gesehen haben. Aber eines sage ich euch: Wenn ihr sie nicht findet ...« Er fuhr

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