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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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für das geistige Fußvolk der Shaws und anderen Gewürms, ich bitte Sie!«, protestierte Peter.
    Justus lächelte schwach. Zum ersten Mal seit Stunden.
    »Also, für welche Abzweigung entscheiden wir uns jetzt?« Auch Peters Laune hatte sich nach Justus’ Einfall spürbar aufgehellt. Und für eine kurze Weile wurde sogar die brennende Sorge um ihren Freund verdrängt, der irgendwo da draußen einsam in einem U-Boot voller Ganoven umherfuhr.
    »Nach Ihnen!«
    »Dann rechts.«
    »Du hättest jetzt sagen müssen: Nein, nach Ihnen .«
    »Wieso?«
    »Weil man das so sagt.«
    »Wieso?«
    »Ach, vergiss es!«, winkte Justus ab und nahm die rechte Abzweigung. Peter grinste, holte seine blaue Kreide aus der Tasche und malte sein Fragezeichen an die Wand. Dann folgte er dem Ersten Detektiv.
    Aber auch der Einfall mit den Kreidezeichen schien nicht allzu viel zu bringen. Nach einer weiteren halben Stunde hatten die beiden Jungen zwar keine Abzweigung zum zweiten Mal passiert, aber wo sie waren, war ihnen immer noch schleierhaft. Die Zuversicht, die die Idee mit den Kreidemarkierungen anfangs erzeugt hatte, flaute nach und nach wieder ab, und tief in ihnen formte sich, zunächst ganz schemenhaft, aber dann immer deutlicher jene unvermeidliche Frage, die irgendwann gestellt werden musste: Kommen wir hier jemals wieder raus?
    »Äh, Justus! Hast du eigentlich schon mal irgendwo was gelesen, wie groß solche Höhlenlabyrinthe sein können?«, fragte Peter vorsichtig, während er um die nächste Kurve ging.
    »Nun, das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Aber ich weiß, dass sich an verschiedenen Orten entlang der Pazifikküste ausgedehnte Höhlensysteme unter und in den Küstenklippen befinden, die sich zum Teil über mehrere Kilometer erstrecken. Und offenbar sind wir in so einem gelandet.«
    »Justus! Schau mal, da!«, rief Peter plötzlich und deutete aufgeregt nach vorne.
    Der Erste Detektiv blieb stehen und schaute in die angegebene Richtung. Der Stollen sah auf den nächsten Metern genauso aus wie die anderen Stollen zuvor. Aber dann bemerkte er, dass sich dieser Höhlengang von all den anderen in einem Punkt doch ganz erheblich unterschied: Er hörte nämlich auf! Und diesmal endete er nicht wieder in einem künstlich erleuchteten Höhlendom oder in einem schwarzen, schwindelerregenden Felsenall. Nein, etwa zwanzig Meter weiter vorne blinzelten ihnen fast schüchtern der blaue Himmel und das Grün von Büschen und Bäumen durch die unregelmäßige Öffnung des Tunnels entgegen.
    Ungläubig gaffte Justus Peter an, der Augen und Mund aufriss und ihn seinerseits nickend angrinste. Dann stießen beide Jungen einen Seufzer der Erleichterung aus und rannten los.
    Aber schon nach wenigen Metern bremste Justus abrupt ab und hielt auch Peter fest. Während einige Kieselsteinchen noch ein Stück weiterhüpften und sich staubige Wölkchen in dem eindringenden Dämmerlicht kräuselten, schaute der Erste Detektiv konzentriert vor sich auf den Boden.
    »Was ist?«, fragte Peter verwundert.
    »Vielleicht ist hier wieder irgendwo so eine Lichtfalle«, murmelte Justus. »Wir müssen sehr vorsichtig sein.«
    »Oh! Stimmt!«, erschrak Peter und machte unwillkürlich einen Schritt nach hinten.
    »Am besten, wir nehmen immer eine Handvoll Staub und werfen sie ein, zwei Schritte voraus auf den Boden. Dann müssten wir den Lichtfaden sehen.«
    »Okay.« Peter bückte sich, schob mit seinen Händen ein wenig Schmutz zusammen und schleuderte ihn vor sich.
    »Nichts.« Justus ging zwei Schritte weiter und tat es Peter gleich.
    »Nächster Versuch.« Peter bückte sich nicht mehr eigens, sondern wirbelte mit den Füßen ein wenig Staub auf. Und diesmal hatten sie Erfolg.
    »Da! Wusst ich’s doch!« Justus deutete auf den feinen Lichtstrahl, der sich in Knöchelhöhe quer durch den Stollen zog.
    »Genial, Erster!« Peter klopfte seinem Freund auf die Schulter. »Diesmal tricksen wir die Typen aus.«
    Die beiden Detektive stiegen vorsichtig über die Lichtfalle und setzten dann ihren Weg Richtung Ausgang fort. Doch nach ein paar Metern blieben sie erneut stehen.
    »Was ist denn das?« Peter hob etwas vom Boden auf. »Ein Foto! Wie kommt das denn hierher? Und da ist ...«, er riss erschrocken die Augen auf. »Um Himmels willen! Sieh dir das mal an!«
    Der Zweite Detektiv reichte Justus das Foto.
    »Ein Hase mit Hundeohren?« Auch Justus war äußerst verwirrt.
    »Ein skelettierter Hase!« Peter zeigte auf die untere Hälfte des abstrusen Wesens, von

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