Felsen der Liebe

schüttelte den Kopf. “Nein, Guy hat mich niemals schlecht behandelt. Ich konnte ihm damals nur nicht vertrauen. Ich war sehr jung und völlig unreif.”
    “Hast du ihn geliebt?”, fragte Maxine.
    “Ja”, erwiderte Meg wahrheitsgemäß.
    “Du hättest es uns sagen sollen”, wiederholte Maxine, diesmal etwas versöhnlicher. “Mir und Dad.”
    Meg seufzte. “Ich weiß.”
    “Aber es ist wohl nicht leicht gewesen, wie Dad gesagt hat.” Maxine zuckte die Schultern. “Na ja, es hat keinen Sinn, sich jetzt so viele Gedanken darüber zu machen … Können wir zum Abendessen an Land gehen?”
    “Ich … Ja, natürlich.” Meg blickte verwirrt drein, da ihre Tochter so abrupt das Thema gewechselt hatte.
    “Toll! Ich ziehe mich schnell um”, verkündete sie, bevor sie ebenfalls unter Deck verschwand.
    Kurz darauf erschien Guy an Deck. Meg wirkte genauso beunruhigt, wie sie sich fühlte.
    “Anscheinend hat sie mir verziehen”, sagte sie erstaunt.
    “Ja, ich habe es gehört”, gestand er. “Das ist ja das Gute bei Kindern. Sie leben in der Gegenwart. Warum folgen wir nicht ihrem Beispiel und verzeihen einander?”
    “Können wir es denn?” Meg wusste, dass sie ihm verzeihen konnte, zumal sie sich die meisten seiner Fehler nur eingebildet hatte. Doch wie war es umgekehrt?
    “Natürlich können wir es.” Guy zog sie an sich und nahm sie in die Arme. “Wir haben mehr als zehn Jahre verloren, aber in fünfzig Jahren wird es nur noch eine kurze Episode in unserem Leben sein.”
    “Eine Episode …” wiederholte sie versonnen, während sie ihm in die Augen sah. Sie würden den Rest ihres Lebens miteinander verbringen, sich streiten und wieder versöhnen und zusammen alt werden. Die Leidenschaft würde irgendwann abklingen, aber sie würden niemals aufhören, sich zu lieben.
    Und dies war erst der Anfang davon. War es nicht wunderbar?
    – ENDE –