Femme fatale: Der fünfte Fall für Bruno, Chef de Police (German Edition)
Agricole würde ihre Angestellten niemals dermaßen herunterputzen und die Bürgermeister der Städte des Périgord sie nie dazu auffordern, wie es in meinem Roman der Fall ist. Der Gedanke, dass sich Manager der französischen Verteidigungsindustrie oder Hedgefonds-Finanziers für ihre Geschäfte käufliche Frauen zu Diensten machen würden, ist so lächerlich wie abwegig. Und auch die Journalisten der ausgezeichneten Regionalzeitung Sud-Ouest würden sich nie so verhalten wie Philippe Delaron in diesem Roman. Ich fürchte, meine Phantasie ist mit mir durchgegangen.
Tatsache hingegen ist, dass Madame de Montespan 1666 an einer schwarzen Messe teilnahm, um die Gunst des Sonnenkönigs zu erringen. Vor der Chambre ardente, einem außerordentlichen Inquisitionstribunal, sagten Augenzeugen gegen sie aus. Protokolle der Verhandlung werden von den Archives de la Bastille aufbewahrt. Der König verfügte wenig später, das Gericht aufzulösen. Laut Auskunft von Gabriel Nicolas de la Reynie, dem damaligen lieutenant général der Pariser Polizei, kam die königliche Mätresse nur wegen der »Ungeheuerlichkeit der Anklage« ungeschoren davon. Die Exorzismusformeln sind dem Ritual von 1614 entlehnt, und tatsächlich hat Papst Paul VI . 1972 wortwörtlich erklärt, »durch irgendeinen Spalt [ist] der Odem des Satans in den Tempel Gottes eingedrungen«. Ansonsten ist der Gottesdienst in der Höhle meine Erfindung.
Der Roman ist zwei lieben Freunden gewidmet, die mich und meine Familie ins Périgord gelockt haben und sich seitdem rührend um uns kümmern. Ihre Gastfreundschaft ist charakteristisch für das Périgord, dessen Traditionen und Küche, Bewohner und Landschaft die wahren Helden der Bruno -Romane sind. Ich kann nur hoffen, dass meine Familie auch nach der Veröffentlichung der französischen Übersetzung meiner Bruno -Romane weiterhin in Frankreich willkommen ist.
Wie immer schulde ich meiner Frau Julia Watson besonderen Dank. Sie überprüft alle meine fiktiven Gerichte und Rezepte. Leser ihrer Artikel im Gourmet-Magazin und ihres Blogs eatwashington.com werden ihre Kennerschaft wiedererkennen. Unsere älteste Tochter Kate pflegt mit Verve und großer Hingabe die Website brunochiefofpolice.com. Ihre jüngere Schwester Fanny, bei sich zu Hause in Schottland eine angesehene Lyrikerin, übt konstruktive Kritik an meinen ersten Entwürfen. Unsere Bassets – Bothwell, um den wir immer noch trauern, und sein Nachfolger Benson – haben das Unternehmen Bruno von Anfang an begleitet. Bedanken möchte ich mich letztlich auch bei Jane und Caroline Wood in Großbritannien, Jonathan Siegel in New York und meiner deutschsprachigen Familie im Diogenes Verlag für ihr großartiges Lektorat. Ich hatte gerade das vorliegende Buch fertiggestellt, als zu meinem großen Bedauern Daniel Keel, der legendäre Gründer von Diogenes, verstarb. Er, eine der großen literarischen Gestalten Europas, war auch ein Fan guter Krimis. Ich werde ihm immer dankbar sein für seine Freundlichkeit mir gegenüber und dafür, dass er sich schon früh für die Bruno -Reihe eingesetzt hat. Über die ungezählten Bücher und Autoren, Leser und Freunde, die Daniel Keel zurücklässt, kommt er der Unsterblichkeit so nahe, wie es einem Menschen überhaupt nur möglich ist.
Foto: © Bastian Schweitzer/Diogenes Verlag
MARTIN WALKER, geboren 1947, ist gebürtiger Schotte und nicht nur Schriftsteller, sondern auch Historiker und politischer Journalist. Er lebt in Washington und im Périgord und studierte Geschichte in Oxford sowie internationale Beziehungen und Wirtschaft in Harvard. Danach war er 25 Jahre lang Journalist bei der britischen Tageszeitung The Guardian . Heute ist er Vorsitzender eines privaten Think-Tanks für Topmanager mit Sitz in Washington. Martin Walker verfasste zahlreiche Sachbücher, u. a. über Gorbatschow und Clinton sowie das neue Amerika. Seine Bruno-Romane erscheinen gleichzeitig in zehn Sprachen und neu auch auf Französisch.
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