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Fennelly, Tony

Fennelly, Tony

Titel: Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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blind.“
     
    Ich war noch immer in meinem Prolo-Aufzug, als ich in den Laden zurückkehrte, aber Steve fiel es nicht auf. „Matty?“ Er nahm eine Polsternadel aus dem Mund. „Millicent Loomis kommt gleich her. Sie sagt, sie muss dir was zeigen.“
    „Wunderbar. Millicent kann mir alles zeigen, was sie will.“
    „Und noch was. Du rätst nie, wer in deinem Büro wartet.“
    „Nie?“ Ich fasste an mein Herz, das wie verrückt raste. „Jemand, den ich kenne?“
    „Noch nicht. Aber er sagt, es wird Zeit, dass ihr euch kennenlernt.“ Und dann wandte sich Steve seinem Polsterstuhl zu, als ob er nichts weiter getan hätte, als einen vollkommen harmlosen Bürger in mein Büro zu führen. Er hätte es sich ganz allein vorzuwerfen, wenn meine zerschundene und blutige Leiche irgendwann kurz vor Ladenschluss gefunden würde. Ich überlegte, ob ich ihn nicht unter irgendeinem Vorwand bitten sollte, mitzugehen. Aber nein, ich würde Tod und Schändung allein ins Auge sehen.
    Es war nur nicht der Pistolen schleppende Durchschnittsmann, der mich da hinten erwartete; es war jemand, den ich noch nie gesehen hatte. Dieser Besucher war groß, blond und so macho , dass er mich leicht hätte niederwerfen können, wenn er gewollt hätte. Und innerhalb weniger Sekunden war ich keineswegs sicher, dass er das nicht wollte.
    „Sie sind Matt Sinclair? Ich bin Robert Fischbach.“
    „Guten Tag, Mr. Fischbach“, sagte ich, ohne ihm allzu offensichtlich schon zu Füßen zu liegen. „Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich will mit Ihnen über meinen Sohn reden: Robert jr.“
    „Ich kenne keinen ...“ Dann klickerte es bei mir. „Sie meinen Robin! Natürlich, jetzt sehe ich auch die Ähnlichkeit. Er sieht genau wie ein Sohn von Ihnen aus.“ Wenn er eine Tochter wäre, dachte ich, aber sagte es nicht.
    „Ja, Und ich habe eine höllische Zeit hinter mir, bis ich ihn gefunden habe. Ich glaube, er hat seinen Namen geändert.“ Die eine Hälfte seines Gesichts lächelte. „Von Robert Fischbach jr. in Robin Fearing . Das ist fast verzeihlich.“
    „Ich bin sicher, er wollte Sie damit nicht beleidigen.“
    „Er wollte gar nichts. Will er selten.“ Fischbach setzte sich an meinen Schreibtisch, forsch mein Terrain usurpierend. „Ich nehme an, Sie wissen, warum ich hier bin.“
    „Um ... um ... Nein, ich habe keine Ahnung.“
    Er schaukelte auf dem Stuhl. Der kein Schaukelstuhl war, aber ich war gerade nicht in einer Lage, das anzusprechen. „Sie sind also der Mann, mit dem er lebt.“
    „Ich ... Nun ...“ Ich maß den Platz unter meinem Schreibtisch ab, um eine Zuflucht zu haben. Es würde eng werden.
    „Das heißt er wohnt in meinem Haus, aber ...“
    „Aber, aber Sie vögeln Tag und Nacht. Ja, das weiß ich alles schon.“
    Ich erhob mich zu voller Höhe, ungefähr ein Drittel von seiner.
    „Sie glauben, dass Ihr Sohn ... schwul ist?“
    „Glauben? Mann, das arme Kind trägt ein unsichtbares Ballettröckchen, seit es drei wurde. Ich habe alles getan, um ihn normal aufwachsen zu lassen. Aber das ist mir nicht gelungen.“
    „Was für den einen eine sogenannte normale Person ist, ist nicht unbedingt ...“
    „Ja, ja. Ich kenne das von den Psychiatern. Und alles, was ich tun kann, ist, darauf zu hoffen, dass der Junge sich, so gut er kann, mit seinem Schicksal abfindet.“
    „Sie können stolz auf Ihren Sohn sein, Mr. Fischbach. Er macht hier gute Arbeit und ...“
    „Tatsache? Seit ich ihn kenne, hat er noch nicht einen vollen Tag gearbeitet. Und ehrlich, ich habe gedacht, er verkauft irgendwo seinen kleinen Arsch.“
    Ich tat schockiert. „Robin doch nicht!“
    „Nachdem er letztes Jahr verschwunden war, habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ihn zu finden. Nur um ihm zu sagen“, - Fischbach packte die Tischplatte so hart an, dass ich dachte, er würde seine Fingerabdrücke im Holz hinterlassen - „dass es mir nichts ausmacht. Wissen Sie? Was zum Teufel er auch ist, ich muss ihn trotzdem lieben. Er ist mein Junge.“
    „Robin wird erleichtert sein, wenn er das hört. Er hatte immer Angst, dass er Sie verlieren würde, wenn Sie die Wahrheit herausfänden.“
    „Das ist meine Schuld. Ich hätte ihm schon vor Jahren sagen sollen, dass ich Bescheid weiß. Und dass ich es akzeptiere. Und dann versuchen müssen, es zu akzeptieren.“ Er schnäuzte sich in ein Taschentuch mit Monogramm und fand seine Fassung wieder. „Sehen Sie, Sinclair, ich denke mir, Sie sind gar nicht so schlecht, so wie Sie sind. Ich

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