Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Gesicht. »Ich hoffe, diese Gefolgschaft besteht auch dann noch, wenn Sie Söhne haben, von denen Sie glauben, dass sie Ihnen Ihrem Amt als Fürstgouverneur nachfolgen sollten…«
»Ausgeschlossen ist die Nachfolge des Sohnes in das Amt des Vaters aber doch nach den Statuten des Reiches nicht«, gab Namsor zu bedenken.
Rendoy nickte. »Das ist richtig. Aber die Erblichkeit ist ausgeschlossen. Spätestens nach dem Tod des Lehenträgers kann das Lehen vom Triumvirat nach Gutdünken und in Anbetracht der Fähigkeiten einzelner Bewerber neu vergeben werden.«
»Ich habe nicht vor, diese Regeln zu brechen«, versprach Namsor und dachte gleichzeitig: Von wie vielen Ober-Häuptern Hoher, Edler oder gar Mittlerer und Niederer Häuser wird er dieses Versprechen schon gehört haben – und wie oft ist es gebrochen worden!
»Das freut mich zu hören. Denn in der Tat ist das einer der häufigsten Punkte, durch die es zwischen dem Triumvirat und den Oberhäuptern der Häuser zu Konflikten kommt.« Während Rendoy die letzten Worte sprach, veränderte sich dabei sein Tonfall und wurde schneidend, ja fast drohend.
Ob genau das das Problem war, weswegen Disor und einige andere Oberhäupter ihre Lehen verloren haben?, ging es Namsor durch den Kopf.
Es war gut möglich, dass die angebliche Verschwörung lediglich ein Vorwand dafür war, jemanden zu entfernen, der versuchte, aus einer nichterblichen Lehensherrschaft eine Erbliche zu machen. Dahingehende Versuche hatte es im Lauf der Jahrhunderte immer wieder gegeben. Aber sie hatten allenfalls für einige wenige Generationen Erfolg gehabt, da das herrschende Triumvirat jeweils sehr darauf bedacht gewesen war, das Privileg der Erblichkeit für sich allein zu behalten.
Gestattete man es nämlich den Oberhäuptern der Hohen Häuser, regelrechte Dynastien auf ihren Planeten oder gar in ganzen Systemen, die sie als Lehen des Reiches erhalten hatten, zu etablieren, so war dies ein Faktor, der die Zentralgewalt des Triumvirats schwächte, die dem K'aradan-Reich über Jahrtausende hinweg relativ große innere Stabilität gegeben hatte.
»Nun, einstweilen habe ich ja noch nicht einmal eine offizielle Ehefrau – geschweige denn einen legitimen Sohn, der mich in der Führung des Hauses Rasan beerben könnte«, sagte Namsor mit einer etwas gezwungen wirkenden Leichtigkeit.
»Also besteht für das Triumvirat einstweilen nicht der geringste Anlass, sich über diesen Punkt Sorgen zu machen.«
Ein Fanfarenstoß kündigte in diesem Moment den nächsten Kampf an. Das Publikum hielt den Atem an, als die Kontrahenten mit ihren Reitsauroiden den Arenaplatz betraten.
Beide Drachenreiter, wie man die Kämpfer auch nannte, ließen ihre Tiere nach vorne preschen und sie förmlich gegeneinander prallen. Ein harter Kampf entwickelte sich.
Erbtriumvir Rendoy unterdrückte ein Gähnen.
Sowohl der Gastgeber als auch der Mann zu Rendoys Linker ignorierten dies geflissentlich. Bei Letzterem handelte es sich um Lurdre Traanlak, den Chef des allmächtigen Geheimdienstes Narumet.
Namsor hatte sich schon über den Umstand gewundert, dass Laktraan den Triumvir auf seiner Reise nach Assano begleitet hatte. Sein Instinkt sagte dem neuen Fürstgouverneur eigentlich, dass dies kaum grundlos geschehen sein konnte.
Und so befand sich Namsor in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit, der weit über die normale Aufregung hinausging, die der Besuch eines Erbtriumvirs für einen Fürstgouverneur mit sich brachte.
Welche Aufgabe hat Laktraan hier – da wir uns doch in einem Krieg mit Menschen und Fulirr befinden und es für den Narumet-Chef nun wirklich wichtigere Dinge gibt, als Fürstgouverneure zu ihrem Lehen zu beglückwünschen…
Namsor argwöhnte schon, dass die Anwesenheit Laktraans vielleicht mit seiner Person zusammenhing.
Traute ihm der Triumvir etwa nicht?
Oder wollte er allein durch die Anwesenheit des Narumet-Chefs deutlich machen, dass mit dem neuen Fürstgouverneur ein genauso kurzer Prozess gemacht würde, wie mit dessen Vorgänger, falls sich auch nur die kleinste Spur einer Illoyalität zeigen sollte?
Ich werde wachsam bleiben müssen!, war Namsor klar. Aber hast du das nicht immer gewollt? Einen eigenen Planeten als Lehen für dein Haus, das dadurch von den Edlen zu den Hohen Häusern aufgestiegen ist… In den Annalen deiner Familie hast du dir jetzt schon einen Platz verdient, denn keiner deiner Vorfahren hat es so weit gebracht!
*
Die fünf Monde von Assano leuchteten
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