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Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Weise entrückt war.
    Im Verlauf der Nacht ließ die Intensität dieses Phänomens dann nach und in den frühen Morgenstunden kurz bevor Assanos Feuer die ersten Strahlen über den Horizont schickte, umflorte nur noch ein schwacher Schimmer die massiven Konturen der Residenz – nicht einmal mehr hell genug, um die Sterne zu überstrahlen, die dann zumindest vom großen Zentralhof aus wieder deutlich sichtbar waren.
    Lurdre Traanlak trat dicht an das massive Brust-Wehr.
    Ein eigenes Haus gründen, dachte Lurdre Traanlak, wann werde ich so weit sein, dass dieser Traum in Erfüllung geht?
    Er war als Chef des Geheimdienstes Narumet mächtiger als so manches Oberhaupt eines Hohen Hauses. Seinen Aufstieg hatte er dabei der eigenen Leistungsfähigkeit zu verdanken und nicht der Protektion einer mächtigen Adelsfamilie, die ihn einfach deswegen unterstützt hätte, weil ihr Blut in seinen Adern floss. Er hatte sich alles erarbeiten müssen und war so weit nach oben gelangt, wie es für einen Nichtadeligen in der stark ständisch geprägten Gesellschaft des K'aradan-Reichs möglich war.
    Ja, weiter noch!
    Denn die meisten Nicht-Adeligen standen selbst in den höchsten Positionen immer im Dienst eines der Häuser. Ihm aber war es jedoch gelungen, eine Stellung zu erringen, die ihn unabhängig von allen Häusern machte.
    So manches Oberhaupt und nicht wenige Fürstgouverneure fürchteten Laktraan und seine aus dem Verborgenen heraus wirkende geheimdienstliche Macht sogar.
    Laktraan war dabei natürlich zu Gute gekommen, dass es kein Oberhaupt eines Adelshauses zugelassen hätte, wenn der Angehörige eines anderen, möglicherweise in direkter Konkurrenz stehenden Hauses einen so wichtigen Posten wie den des Narumet-Chefs besetzte. Nur der gegenseitigen Missgunst der Oberhäupter hatte es ein Emporkömmling wie Lurdre Traanlak letztlich zu verdanken, dass er jetzt so fest in seinem Sattel saß wie ansonsten höchstens die drei Oberhäupter der Erhabenen Häuser, die das Erbtriumvirat stellten.
    Und doch blieben auch für einen Mann wie Laktraan noch Wünsche offen.
    Er wollte noch höher hinaus.
    Die Lizenz, ein Haus zu gründen und ein einträgliches Lehen – das wäre es!
    Vielleicht würden dann erst seine Enkel oder Urenkel die Früchte seiner Bemühungen erben können und als Angehörige eines Hohen Hauses einen dauerhaften Machtfaktor im Reich darstellen.
    Wenn ich jemals Enkel haben sollte, dachte Laktraan grimmig, denn sein einziger Sohn, Trevar, lag im Sterben.
    Er war bereits zu alt gewesen, als er ihn gezeugt hatte. Der Junge war mit einem kaum arbeitenden Lungensystem zur Welt gekommen, und jetzt konnten ihm die Ärzte nicht mehr helfen. Eine Zeit lang hatte es so ausgesehen, als würde sich Trevars Zustand bessern, aber…
    Lurdre Traanlak verdrängte die schmerzenden Gedanken. Er wusste selbst am besten, dass seine Anwesenheit hier eine Flucht war. Er schob seine Pflichten den Söhnen von Aradan vor, weil er nicht länger mit ansehen wollte, wie sein Kind litt.
    Er ging die angedeutete Brustwehr entlang. Dort, wo ein zylinderförmiger Aufbau noch einige Meter über die bereits ausgesprochen erhabene Höhe des Turms hinausragte, befand sich ein Schatten. Drelur erkannte den dunklen Umriss einer Person, die in einen kuttenähnlichen Mantel gehüllt war.
    Der Narumet-Chef blieb augenblicklich stehen. Er war innerlich alarmiert.
    Sowohl die linke als auch die rechte Hand griffen unter die Kleidung und umfassten zwei zierliche, aber äußerst wirksame Projektilwaffen, die der Geheimdienstchef zu seiner Selbstverteidigung ständig bei sich trug.
    Die Gestalt tat jetzt aus dem Schatten heraus und hob eine Hand.
    »Sie haben nichts zu befürchten, Laktraan«, sagte sie mit tiefer Stimme.
    Sie mischte sich mit dem heulenden eiskalten Nordwind akustisch auf eine Weise, die den Geheimdienstchef an das Pathos der interaktiven mythischen Dramen erinnerte, die sich im ganzen K'aradan-Reich größter Beliebtheit erfreuten. In ihnen konnte man die nur in Form von ebenso blutrünstigen wie phantastischen Erzählungen überlieferten Kämpfe nachspielen, die zwischen den mythischen Göttern der Dunklen Zeit getobt hatten.
    Heute ein Freizeitspaß – aber der historische Kern dieser Mythen war zweifellos eine antike Katastrophe ungeahnten Ausmaßes, wie Laktraan im Gegensatz zu den meisten, mit einigen geschichtlichen Kenntnissen ausgestatteten K'aradan, durchaus klar war.
    »Wer ist da?«, fragte Laktraan – und riss beide Waffen

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