Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
bedenken und fügte dann erklärend in Richtung der Menschendelegation hinzu: »Das gilt bei uns als ein gutes Omen, weil es nur sehr selten vorkommt.«
*
Später wurden allen Mitgliedern des Landeteams Quartiere zugewiesen, in denen sie sich zum Schlafen oder Essen zurückziehen konnten. Gemeinschaftliche oder gar öffentlich abgehaltene Mahlzeiten waren unter den K'aradan verpönt, so erläuterte Orr Tabun, der dem Landeteam als Verbindungsoffizier der K'aradan zugeteilt wurde.
»Ich bin der Stellvertreter des Fürstgouverneurs und die Nummer zwei in der hausinternen Rangfolge, solange Zary Namsor noch keinen männlichen Nachkommen hervorbringt«, erklärte er.
»Dann werden Sie irgendwann in Zukunft in der Rangfolge zurückfallen«, stellte Bruder Guillermo fest.
Orr Tabuns Gesicht blieb vollkommen unbeweglich. »Es ist nicht zu erwarten, dass mein Onkel Zary in nächster Zeit einen legitimen männlichen Nachkommen hat.«
»Wieso nicht?«
»Er müsste erst einmal standesgemäß verheiratet sein und das ist durch die Übernahme des Lehens von Assano nicht gerade leichter geworden.«
»Das müssen Sie mir erklären!«, bat Bruder Guillermo.
»Ganz einfach: Die Übernahme dieses Lehens ging mit einer Aufwertung des Hauses Rasan einher. Wir sind jetzt nicht mehr nur ein Edles, sondern ein Hohes Haus.«
»Wirkt das nicht attraktiv auf potenzielle Bewerberinnen, wenn sie in eine derart aufgewertete Familie einheiraten?«
»Dass schon«, gestand Orr Tabun zu. »Aber die Zahl der möglichen und standesgemäßen Bewerberinnen wird natürlich kleiner. Außerdem ist mein Onkel sehr ehrgeizig.«
»In wie fern?«
»Nun, er denkt daran, in eines der Erhabenen Häuser einzuheiraten. Damit würde das Haus Rasan mit einer jener Familien untrennbar und für alle Zeiten verbunden sein, die am Erbtriumvirat beteiligt sind. Erste Kontakte sind auch bereits geknüpft, aber diese Dinge können sich über Jahre hinziehen – und damit sind Ihre Sol-Jahre gemeint, die sich ja wohl am Umlauf Ihres Heimatplaneten um seine Sonne orientieren.«
»Das ist richtig«, bestätigte Bruder Guillermo.
Die Quartiere des Landeteams lagen alle an einem Flur im Hauptgebäude der Residenz. Orr Tabun machte eine ausholende Geste. »Ich habe Ihnen Ihre Räume gezeigt. Wenn Sie gestatten, werde ich mich jetzt zurückziehen.«
»Bitte«, sagte Bruder Guillermo.
Botschafter Aljanov zeige deutlich seine Ungeduld. »Wann werden die Gespräche denn weitergehen?«
»Es ist wichtig, während eines langen Assano-Tages, Ruhephasen einzulegen. Und jetzt ist Gesh-Amra – die Stunde der Stille. Sie folgt immer auf den Zenit von Assanos Feuer.«
»Ich bin keineswegs müde und würde die Zeit gerne nutzen, um die Gespräche voranzutreiben!«, erklärte der Botschafter. »Man erwartet auf der Erde Ergebnisse von mir und meiner Delegation und…«
Orr Tabun hob die Hand und signalisierte Aljanov damit zu schweigen. »Der Fürstgouverneur mag zu jenen K'aradan gehören, die sich dringend einen Frieden mit der Menschheit wünschen. Aber es gibt durchaus auch Andersdenkende unter uns. Daran sollte Sie denken, wenn Sie versuchen wollen, irgendetwas«, der Translator stockte kurz, »übers Knie zu brechen.«
Der zweite Mann im Haus Kasan verneigte sich leicht und entfernte sich dann, nachdem er noch darauf hingewiesen hatte, dass Aljanov darüber informiert würde, sobald die Fortsetzung der Gespräche terminiert wäre.
»Wir werden uns in Geduld fassen müssen«, meinte Bruder Guillermo.
*
Das Außenteam traf sich zunächst in dem Quartier, das man Wong zugewiesen hatte.
Es handelte sich um einen hohen Raum mit einem breiten Bett und einem separaten Bad, dass auf Grund der sehr ähnlichen Anatomie von K'aradan und Menschen für die Mitglieder des Außenteams problemlos zu benutzen war.
Es gab darüber hinaus einen Getränkespender und einen Lastenaufzug, über den Nahrungsmittel angefordert werden konnten. Die K'aradan-Schriftzeichen auf der Sensorfläche des dazugehörigen Displays konnten leicht von den Handheldrechnern des Außenteams gescannt und übersetzt werden.
Wong bedeutete den anderen mit einem Handzeichen kein Wort zu sagen, bis Lieutenant Erixon das Quartier im Hinblick auf Abhörtechnik der K'aradan untersucht hatte.
Erixon schwenkte sein speziell für ihn angefertigtes Ortungsmodul in der Luft herum. Für andere war auf dem Display nicht das Geringste zu sehen, da die dazugehörige Anzeige durch Temperaturunterschiede
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