Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Augenblicke lang nachdenklich an.
Schließlich fuhr er in akzentschwerem Solar fort, der Verkehrssprache der Humanen Welten: »Ich hoffe, wir finden einen Weg, der letztendlich dazu führt, dass die Waffen zwischen den Humanen Welten und dem Reich von Aradan endlich schweigen. Das wäre zumindest ein Anfang.«
»Woher können Sie unsere Sprache?«, fragte Botschafter Aljanov etwas irritiert.
Namsors Gesicht entspannte sich etwas. Er drehte sich zu Bruder Guillermo. »Das hat mit dem Orden zu tun, dem Sie angehören!«, sagte er – nun allerdings wieder in der Sprache der K'aradan, in der er sich offenbar einfach besser auszudrücken vermochte.
Er trat auf Bruder Guillermo zu. Dieser wirkte auf Grund der allgemeinen Aufmerksamkeit, die ihm in diesem Moment zuteil wurde, etwas verlegen. Situationen wie diese mochte er nicht. Er selbst vermied es, sich in den Vordergrund zu spielen.
»Ich war noch ein Kind, als einer Ihrer Mitbrüder – sein Name war Darenius – mit einem Forschungsschiff Aradan erreichte«, sagte Namsor. »Unser Haus war seinerzeit ohne Lehen und mein Vater hatte eine Position im Hof von Soriana auszufüllen. Vom Triumvirat erhielt er den Auftrag, sich um die Olvanorer zu kümmern. Schauen Sie in den Chroniken Ihres Ordens nach, vielleicht finden Sie dort seinen Namen – Gadnor Namsor aus dem Haus Hasan!«
Bruder Guillermo schluckte, nachdem der Translator ihm die Worte des K'aradan übersetzt hatte. »Die Expedition unseres Mitbruders Darenius ist jedem Angehörigen unseres Ordens ein Begriff. Seine Schriften bilden die Grundlagen der Ausbildung an der Ordens-Akademie. Ich hatte allerdings keine Ahnung, dass Sie ihn persönlich gekannt haben!«
»Wie gesagt, ich war noch sehr klein. Bruder Darenius weilte oft in unserer Residenz in Soriana auf Aradan und so brachte er mir einige Brocken Ihrer Sprache bei, die ich bis heute nicht vergessen habe. Es würde mich interessieren, was aus diesem hervorragenden Forscher und liebenswürdigen Menschen geworden ist. Er war damals ein Mann in den mittleren Jahren und da die Lebenserwartung der Menschen unseren Erkenntnissen nach nur geringfügig unter der von uns K'aradan liegt, besteht vielleicht Hoffnung, ihm eines Tages noch einmal begegnen zu können.«
»Diese Hoffnung besteht leider nicht«, erwiderte Bruder Guillermo. »Bruder Darenius starb im Jahr 2236 unserer Zeitrechnung – bei der Zerstörung des Leichten Kreuzers JUPITER durch die Qriid.«
2208 war es zur ersten Begegnung zwischen K'aradan und Menschen gekommen. Bruder Darenius' Expedition hatte ein Jahr später stattgefunden und insgesamt drei Jahre gedauert.
Drei Jahre, die allerdings nicht im entferntesten ausgereicht hatten, um das Reich von Aradan in seiner immer noch vergleichsweise großen räumlichen Ausdehnung auch nur annähernd erforschen zu können. Aber immerhin war es Darenius gelungen, einen gewissen Grundstock an Daten anzulegen.
Schon damals tobte der Krieg zwischen K'aradan und Fulirr, rief sich Guillermo ins Gedächtnis. Aber es gelang dem Humanen Rat zunächst, sich aus diesem Dauerkonflikt herauszuhalten, bis man schließlich Jahrzehnte später den außenpolitischen Kurs in dieser Frage änderte…
Aber das war die Vergangenheit und die ließ sich nicht wieder rückgängig machen, ganz gleich, ob es nun ein Fehler gewesen war, an der Seite der Fulirr in diesen Konflikt einzutreten oder auch nicht.
Das Gesicht des Fürstgouverneurs umwölkte sich etwas. Die Nachricht vom Tod Bruder Darenius' schien ihn tatsächlich tief getroffen zu haben.
»Das tut mir Leid«, beteuerte er. »Widmen wir dieses Treffen seinem Gedenken und seinem Geist!«, forderte er dann alle auf.
Die anwesenden K'aradan hoben daraufhin ihre Fäuste, reckten sie mit einer zackigen Bewegung erst in die Luft und schlugen sich dann damit auf die Brust – da wo bei Menschen das Herz gewesen wäre – und strafften dabei ihre Körperhaltung.
Ein anderer K'aradan meldete sich nun zu Wort. »Wir sollten unseren Gästen die Ehre zuteil werden lassen, Zeuge unserer Drachenkämpfe zu werden!«, meinte er.
»Darauf ist niemand vorbereitet!«, gab Orr Tabun zu bedenken.
Aber der regierende Fürstgouverneur schien von der Idee begeistert zu sein. »Unsere Stallmeister und Drachenreiter werden das schon hinbekommen! Schließlich ist es ja noch früh am Tage! Die Sonne steht gerade erst im Zenit.«
»Außerdem haben alle fünf Monde die Sonne verdeckt, als die Fremden kamen!«, gab einer der anderen zu
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