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Fessel Mich

Fessel Mich

Titel: Fessel Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Wolff
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jetzt mit dem Tattookerl da oben den Platz tauschen zu können.
    Verdammt. Jetzt flüsterte Rick seinem Partner auch noch etwas ins Ohr und meine überbordende Phantasie reimte sich von Tanzanweisungen über Liebesgesäusel bis hin zu Sexvorschlägen für die Nacht beinahe alles zusammen.
    ‚Herrje, reiß dich zusammen! Und wenn schon! Geht dich nichts an! Hat dich nicht zu kümmern! Habt ihr vielleicht eine Beziehung? Nein! Kann er sich noch an dich erinnern? Dreifaches Nein! Also! Wo ist mein Bier‘?
    Ich schnappte es mir vom Tresen, nahm einen tiefen Schluck davon und versuchte, mich auf eins der anderen Tanzpärchen zu konzentrieren, aber die waren entweder nur halb so aufregend oder einfach nicht Rick.
    Nach einer halben Stunde war der Live-Porno zum Glück vorbei, auch wenn die Gogos dafür gesorgt hatten, dass sich die Atmosphäre im ‚Palace‘ noch einmal ordentlich aufgeladen hatte. Untypischerweise wurde ich sogar von einem schlaksigen Kerl angesprochen, der sich mit dem Anketten jedoch vornehm zurückhielt. Mein Glück, denn mein Typ war er nicht unbedingt, was er nach ein paar Minuten offensichtlich auch erkannt hatte und sich dann ziemlich schnell wieder verabschiedete.
    Thomas hatte die kurze Unterbrechung genutzt, um einen Bekannten zu begrüßen, und ohne es herausgefordert zu haben, hatte ich plötzlich die ersten Minuten dieser Nacht ganz für mich allein, weil von Freddy natürlich immer noch jegliche Spur fehlte.
    Das war sie, meine Gelegenheit zur Flucht!
    Hastig stellte ich die Bierflasche weg, vergewisserte mich noch einmal, dass Thomas mit seinem Bekannten beschäftigt war, und wollte mich dann klammheimlich davonstehlen. Leider war das in ausgerechnet diesem Moment gar nicht so einfach, weil ungefähr die Hälfte der Typen, die gerade noch die Gogos angesabbert hatten, plötzlich unheimlichen Durst verspüren mussten und in Strömen zur Bar drängten.
    Ein bisschen angefressen – Verflixt! Ausgerechnet jetzt ! –, schob ich mich nicht gerade sanft und unter Einsatz meiner Ellenbogen so schnell wie möglich durch die Meute und ignorierte dabei geflissentlich die ab und an gefluchten Beleidigungen um mich herum. Was ich allerdings absolut nicht ignorieren konnte, war das kühle Metall, das sich unvermittelt um mein linkes Handgelenk legte.
    Was …?! Wer zum Teufel –?
    »Ha!« Mit einem kräftigen Ruck wurde ich an zwei, drei Leuten vorbeigezerrt. »Jetzt hab’ ich dich, du … was?«
    Goldbraune Augen blitzten mich erst irritiert, dann eindeutig zornig hinter vereinzelten, strohblonden Haarsträhnen an.
    Mein Herz machte einen gefährlichen Bungeejump bis hinunter in die Kniekehlen, um dann wieder hoch in meinen Hals zu schnellen und dort aufgeregt umher zu flattern. Ach du Schreck!
    »Scheiße!« Rick packte mich etwas unsanft am Arm und befummelte die Handschelle um mein linkes Handgelenk, als müsste er erst überprüfen, dass sie wirklich eingerastet war. »Wie zur Hölle kommst du dazu … Oh, verdammt!«
    Offensichtlich hatte er mich nicht absichtlich eingefangen. Ha. Wäre ja auch zu schön gewesen.
    »Entschuldige«, sagte ich ganz automatisch und war froh, dass mich meine Stimme nicht ganz im Stich ließ. Erst mit einiger Verspätung fiel mir auf, dass es völliger Blödsinn war, sich zu entschuldigen, und daher schob ich noch schnell hinterher: »Aber du hast mich eingefangen.«
    Rick schnaubte. »Oh ja, weil du dich ja auch gar nicht dazwischen gedrängt hast!«
    Dazwischen gedrängt? War der zufällig mit vorübergehender Blindheit geschlagen gewesen? Er musste doch gesehen haben, wie voll das hier eben war! Außerdem – zwischen wen gedrängt?

     
    »Mensch, Rick!«, kam es lachend von links, was sowohl meinen als auch Ricks Kopf herumfahren ließ. Die Augen des Tattookerls, der sich inzwischen ebenso wie Rick etwas angezogen hatte, funkelten uns vergnügt an. »Da hast du dir ja was Feines an die Leine gelegt.«
    Der Spott in seiner Stimme war nicht zu überhören und ließ mich leicht verärgert die Zähne zusammenbeißen.
    »Halt die Klappe!«, raunzte Rick, bevor ich etwas sagen konnte. »Du weißt genau, dass ich dich anketten wollte.«
    »Tja.« Der Tattookerl schürzte die Lippen. »Dann brauchst du entweder einen sehr guten Optiker oder schnellere Reflexe, mein Freund. – Mal ganz davon abgesehen, dass du völlig bescheuert sein musst, wenn du glaubst, dass ich mich von dir anketten lasse. Wie viele Abfuhren möchtest du denn noch von mir kassieren?«
    Die

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