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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Worten mit.
    Und Sophia begriff auf einmal, was der verkrüppelte, stumme Dunkle Kopf ihr vermitteln wollte: Wenn das Medialnet überleben wollte, mussten die Gefühle, das Es, wieder erwachen.
    „Ich kenne den Grund für die Handlungen des Dunklen Kopfes“, fuhr Sascha fort, und die Sterne in ihren Augen funkelten sorgenvoll. „Sein Bedürfnis nach Rache ist so groß, dass es ihn zu schrecklichen Verbrechen treibt.“
    Sophia legte die Arme um Max und lauschte seinem Herzschlag, seine Wärme war ihr Halt, ihr ganz persönlicher Anker. „In meinem Kopf sind sie eins.“ Die Zwillingsköpfe waren ein Ganzes. Und auch sie war es endlich.
    „Sie halten sich im Gleichgewicht.“ Saschas Stimme wurde ganz weich und nachdenklich. „Ja, natürlich.“
    „Und … ich nehme den Dunklen Kopf an, wie er ist“, sagte Sophia, sie versteckte nichts mehr von dem, was sie war, von dem Dunklen, das sie geformt hatte. „Er muss nicht schreien oder kämpfen, damit ihn jemand sieht und sich an ihn erinnert.“ Sie würde ihn nie wegsperren, ihn nie zwingen, still zu sein.
    So wie ihr Detective sie auch nie darum gebeten hatte, etwas anderes zu sein als die gebrochene, mit Narben übersäte J-Mediale, die sie war. Sie hob den Kopf und küsste die kleine Narbe auf seiner Wange, unbekümmert darum, dass sie Zuschauer hatten. Sie war so dankbar, und sie liebte ihn so sehr.
    „Ich weiß“, flüsterte er und hielt sie fest. „Ich weiß, Baby.“
    Mehr musste er gar nicht sagen.

Epilog
    Tut mir leid, Max. Bitte sei mir nicht böse. Ich kann einfach nicht mehr hierbleiben.
    – Zettel von River Shannon an Max Shannon
    So zufrieden wie noch nie in ihrem Leben lag Sophia in Max’ Armen auf dem Bett und sah sich mit ihm ein Unterhaltungsprogramm im Fernsehen an. Was gesendet wurde, war nicht weiter wichtig. Aber die Wärme, die Max ausstrahlte, sein Geruch, die Gewissheit, dass niemand ihn ihr je wegnehmen konnte … das alles machte sie beinahe unverschämt glücklich.
    Max rieb sein Kinn an ihrem Haar. „Ich merke genau, wenn du grübelst.“
    „Bist du sicher, dass du kein Medialer bist?“ Sie küsste die goldbraune Haut, an der ihre Wange lag. Er trug nur ein Paar Boxershorts, sie hatte ein Top und eine Schlafanzughose angezogen, die mit tanzenden Pinguinen bedruckt war.
    Max massierte abwesend ihren Nacken. „Zu hundert Prozent nur ein primitiver Mensch.“
    Sie trommelte mit der Faust auf seine festen Bauchmuskeln und streckte sich, um sein Kinn zu küssen. „Ich mag das Primitive an dir.“
    Er küsste sie auf den Mund, bis sie außer Atem war. Dann ließ er sie wieder los. „Ich weiß ja schon lange, dass du es nur auf meinen Körper abgesehen hast.“
    „Auf den und dein festes Einkommen.“ Lächelnd setzte sie sich rittlings auf ihn und beugte sich zu ihm vor. „Wirst du den Job annehmen, den dir Nikita angeboten hat?“
    „Ich bekomme Ausschlag bei dem Gedanken, fest für ein Ratsmitglied zu arbeiten.“ Er runzelte die Stirn und strich mit den Händen über ihre Hüften. „Aber ich könnte Zugang zu Geheimnissen bekommen, anderen Polizisten mit meinen Kontakten und meinem Wissen helfen.“
    Sophia liefen Schauer über den Rücken. Sie musste Max heute unbedingt vor einen Spiegel bekommen. Ihre Fantasien trieben sie noch zum Wahnsinn. „Meine Seele habe ich schon verkauft.“ Das brachte ihr ein Grinsen ein, und sie musste sein Grübchen küssen. „Was meine Glaubwürdigkeit natürlich einschränkt, aber Nikita scheint besser zu sein als andere.“
    „Das heißt nicht viel.“
    „Nein.“ Sie fuhr mit der Hand über seine Brust, es war schön, ihn nach Lust und Laune lieben zu können, ohne sich irgendwelche Sorgen machen zu müssen. Solange nichts ins Medialnet durchsickerte, würde sie niemand verfolgen – jedenfalls nicht auf Nikitas Territorium. „Max, macht es dir eigentlich etwas aus, dass wir so vorsichtig sein müssen?“ Denn Veränderungen würden nur sehr langsam und erst im Verborgenen geschehen.
    „Ich hätte dich beinahe verloren“, sagte er ernst. „Verglichen mit totaler Rehabilitation ist ein bisschen Diskretion geradezu lächerlich.“ Max lächelte. „Und du weißt ja, wie sehr es mich anmacht, wenn du dich in der Öffentlichkeit so korrekt und steif gibst. Dann würde ich dich am liebsten sofort nach Hause schleppen, dir die Kleider vom Leib reißen und dir lauter unanständige Sachen beibringen.“ Besitzergreifend und mit eindeutigen Absichten strichen seine Hände über ihren

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