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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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konnte auch ein Trick sein.
    »Jemand, der eine Million Credits verlangt. Plus Spesen.«
    Ein Impulslaser schnitt in den Arm des Schwarzfalke, unangenehm dicht an Paxtons Versteck.
    »Wir können über eine angemessene Bezahlung verhandeln, sobald wir im All sind.«
    »Sie kennen meine Bedingungen. Sie sind angemessen.«
    Er seufzte. »Einverstanden. Bei meiner Ehre als Herzog. Welches Schiff?«
    »Das werden Sie schon sehen«, antwortete die Stimme.
    Plötzlich erwachten an einem eiförmigen Excalibur im Norden des Landefelds die Äquatorgeschütztürme zum Leben und schleuderten ein Stakkato aus Laser- und Raketenfeuer zwischen den Schwarzfalke und dessen Verfolger. Aaron grinste. Ein umgebautes Militärschiff, aber nicht völlig zahnlos. Sein möglicher Retter steckte voller Überraschungen.
    Eine neue Stimme drang knisternd aus Aarons Helmlautsprechern. »Landungsschiff Tyrannos Rex, Sie verletzen Raumhafen-Sicherheitsprotokoll eins. Stellen Sie das Feuer ein und übergeben Sie Ihr Schiff, oder Sie werden mit militärischen Mitteln dazu gezwungen.«
    Ein heiseres Lachen antwortete. »Bei allem Respekt, Kontrollturm: Leckt mir die Schubdüsen.«
    Aaron stürmte auf den wartenden Excalibur zu, so schnell der Schwarzfalke es nur schaffte. Die Luke eines Frachtraums, der zumindest einmal ein Mech-hangar gewesen war, stand weit offen, die Rampe war ausgefahren. Sie hatten es fast geschafft. Er konnte den Fuß der Rampe sehen.
    Die Kanzel schüttelte sich heftig und ein Feuerball hüllte den BattleMech ein. Vermutlich eine Kurzstreckenrakete. Rote Lichter leuchteten auf Aarons Konsole auf, und das linke Mechbein erstarrte.
    Hinter sich sah er die beiden SicherheitsMechs näher kommen. Dann explodierte eine der Maschinen unter einer Raketensalve. Die zweite wurde von glühenden Schmelzspuren überzogen, als Laser über ihre leichte Panzerung spielten. Der Pilot zog sich aus der Nähe des riesigen Landungsschiffes zurück und suchte Deckung.
    Aaron zuckte zusammen, als er einen weiteren Mech bemerkte, der sie fast erreicht hatte. Er erkannte, dass es ein ArbeitsMech war, ein Lader, vermutlich aus dem Excalibur. Der kleine gelbe Mech zog an ihm vorbei, so dicht, dass er fast die grauen Barthaare im Gesicht des Fahrers zählen konnte. Dann verschwand er hinter dem Schwarzfalke.
    Danach erst bemerkte Aaron, dass der Mech ein Stahltau zog.
    Er hörte ein scharrendes Geräusch, dann erschien der LaderMech auf der anderen Seite wieder. Aaron sah einen schweren Haken in der Greifhand des Mechs. Der Fahrer schob den Haken geschickt über das Kabel, legte eine Schlinge um die Hüfte des Schwarzfalke und zog sie mit der anderen Hand des LaderMech fest. Dann drehte er um und rannte die Laderampe hinauf.
    »Spiel herausnehmen, dann volle Leistung, bis er an Bord ist«, ertönte eine Stimme über Funk. Es klang wieder nach dem Kapitän des Excalibur.
    Das Kabel bewegte und spannte sich. Dann kippte der Schwarzfalke. Aaron benutzte, was ihm an Kontrolle noch blieb, um den riesigen Mech so zu drehen, dass er auf dem Rücken landete. Der Aufprall schleuderte ihn in die Gurte. Er schlug mit dem Helm gegen die Seite der Pilotenliege. Irgendwo fluchte Paxton. Deena war sehr still.
    Metall kreischte auf Metall, als sie die leistungsstarke Frachtwinde die Rampe hinaufzog. Trotz des bestialischen Geräuschs entspannte Aaron.
    Dann tauchte der zweite SicherheitsMech aus allen Rohren feuernd hinter der breiten Landestütze des Schiffes auf. Aaron sah, wie sich ein Spinnennetz von Rissen auf dem Panzerglasdach der Kanzel ausbreitete. Dann barst das Glas. Etwas schlug in seine Brust ein. Der Schmerz bohrte sich bis in den Rücken, wo er etwas Warmes und Feuchtes fühlte.
    Sein letzter Gedanke war die Hoffnung, dass sie Deena nicht auch erwischt hatten.
    »Meine Großmutter hatte einen enormen Einfluss auf mein Leben. Seit ich zehn war, wurde sie von Gesundheitsproblemen ans Bett gefesselt, ihr Verstand aber blieb messerscharf. Ich saß stundenlang an ihrem Bett und sie erzählte mir die erstaunlichsten, wunderbarsten Geschichten. Sie kannte die gesamte glorreiche Geschichte der Sandovals: jeden Namen, jeden Titel, jeden Vertrag, jede Eroberung, jede Schlacht. Sie hat mir beigebracht, was es bedeutet, ein Sandoval zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob all meine Verwandten das verstehen. Als sie starb, habe ich nicht um sie getrauert, denn sie hat mir erzählt, dass es im Himmel einen besonderen Ort für loyale Sandovals gibt: einen Palast, in dem

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