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Festung der Luegen

Festung der Luegen

Titel: Festung der Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.Steven York
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gleich, was ich tue.«
    Sie blickte nervös zu ihm hoch und ihre Eingeweide verkrampften sich. »Was hast du vor?« Etwas schnappte ein, und plötzlich erkannte sie, dass er eine Pistole in der Hand hielt.
    »Du hast gesagt, Leute wie wir haben keine Wahl, Elsa. Nun, ich habe sehr wohl eine Wahl, und ich lasse dir auch eine. Die erste Möglichkeit besteht darin, eine Cappie-Spionin zu bleiben.« Er zielte mit der Waffe zwischen ihre Augen. »Und zu sterben.«
    »Lieber Gott, du meinst es ernst?«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht sprach Bände.
    »Du hast gesagt, du lässt mir eine Wahl. Was ist die Alternative?«
    »Ich lasse dich gehen, aber zu meinen Bedingungen. Du liebst die Spannung, Elsa? Gefahr? Ich biete dir das Spannendste, was es gibt. Du wirst eine Doppelagentin.«
    »Eine Doppelagentin?«
    »Du gehst zurück und erzählst ihnen, dass du mich zwar nicht umstimmen konntest, dass ich aber verwundbar bin. Dass es möglich ist, mich umzudrehen. Ich möchte, dass du so viel wie möglich von ihnen herausfindest und sie dann überzeugst, dir noch eine Chance bei mir zu geben. Sag ihnen, du stehst kurz davor, mich zum Verrat am Duke zu verführen.« Er lächelte grimmig. »Es könnte sogar etwas Wahres daran sein. Ich halte meine Optionen offen.« Das Lächeln verschwand schnell. »Aber ich will eines deutlich machen: Falls du zustimmst, arbeitest du für mich. Nicht für den Duke, nicht für den Schwertschwur. Du bist nur mir gegenüber loyal.«
    »Und warum genau sollte ich das tun?«
    »Weil es ein Ausweg aus der Situation ist, in die du dich manövriert hast. Wie die andere Möglichkeit aussieht, weißt du. Aber ich verspreche dir, solange du mir persönlich gegenüber loyal bleibst, stehst du unter meinem Schutz. Das gilt auch für deine Mutter. Im Augenblick heißt das vielleicht nicht viel, aber es wird sich ändern. Wenn ich mein Schicksal selbst bestimmen will - und genau das werde ich -, benötige ich bestimmte Ressourcen, bestimmte Mittel. Viele davon kann ich meinem Onkel einfach stehlen, aber ein paar der weniger greifbaren muss ich aufbauen.«
    »Und ich soll deine erste Agentin werden?«
    »Die Erste von vielen.«
    Sie seufzte. »Du weißt, sie werden mich wahrscheinlich umbringen.«
    »Besser sie wahrscheinlich, als ich sicher.«
    Sie sah Erik an und dachte wehmütig an verlorene Liebe und neue Möglichkeiten. Sie lächelte traurig und schüttelte den Kopf. »Zum Teufel.« Sie richtete sich auf. »Commander Erik Sandoval-Gröll, beim Blute meiner Vorfahren schwöre ich Ihnen Gefolgschaft, jetzt und für immer.«
    »Gut«, sagte er. Er warf ihr einen Schlüssel zu. »Der ist für den Wagen. Das Wetter ist gut, bei Höchstgeschwindigkeit solltest du Georama in zwei
    Stunden erreichen. Du hast eine gute Chance, dich einer Liao-Einheit anzuschließen, bevor jemand anders dich erschießt. Sieh zu, dass du ins All ko mm st.«
    Sie blickte ihn einen Moment an, dann stieg sie auf den Fahrersitz und startete die Turbinen. Augenblicklich sprang die Heizung an, was ihr sehr recht war. Sie schloss die Tür und aktivierte die Hubpropeller. Es kostete sie ihre ganze Willenskraft, geradeaus zu schauen und sich nicht umzudrehen, nicht daran zu denken, was sie verloren hatte.
    Aber sie würde zurückkehren, und noch war nicht aller Tage Abend.
    Der eisige Wind zerrte an Erik, als er den schweren Wintermantel fest schloss und die Kapuze über den Kopf zog. Der Wagen glitt eine Düne hinab, am Strand entlang, dann hinaus in die Brandung und aufs Meer. Er konnte ihn noch rund eine Minute sehen, bevor er vor dem dunklen Wasser verschwand.
    Erik drehte sich um und machte sich auf den Weg zurück zur Straße. Vielleicht konnte er sich mitnehmen lassen. Falls nicht, musste er die zwei Kilometer bis zum Tunneleingang zu Fuß gehen. Dem Posten konnte er erzählen, der Wagen hätte eine Panne gehabt und er würde ihn morgen früh holen. Nach der Konfusion der Schlacht konnte es lange dauern, bis jemand den Schweber vermisste. Falls überhaupt.
    Es war dunkel und Erik war allein mit seinen Gedanken.
    Hatte Aaron sich ähnlich gefühlt, als er sich öffentlich zu Haus Davion bekannte? Er hatte bewusst, mit offenen Augen, den Schritt auf eine dunkle Straße gewagt, auf der es keine Umkehr gab.
    Er war ein Mann voller Geheimnisse. Er fühlte sich berauscht, machtvoll, gefährlich. Er fühlte sich wie jemand, der eine scharfe Handgranate mit gezogenem Sicherheitsstift in der Hand hielt.
    Mit dem, was er wusste, konnte er Aarons

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