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Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition)

Titel: Fetish-Trouble 1: Im Bann des Knochenmanns (Kitty Moan) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cannonball Randall
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Pergament.
    Paulis Schrecksekunde war erstaunlich kurz, trotz seiner überzähligen Pfunde machte er einen ordentlichen Satz nach hinten, der ihn vorerst in Sicherheit brachte. Doch der Vergewaltiger setzte nach, wie ein untoter Weitspringer schnellte er mit heruntergelassenen Hosen in Paulis Richtung.
    Pauli Hill merkte gar nicht mehr, wie er den Abzug betätigte.
    »Verdammter Idiot, du bringst uns in Teufelsküche!«, bellte Sedleg, als Hill losballerte und die peitschenden Schüsse ihn endlich aus seiner Schockstarre rissen.
    Das totenkopfähnliche Gesicht des Angreifers, die knöchernen Klauen und der Penis, der zwischen den Beinen aus den Lumpen ragte und ein zuckendes Eigenleben zu führen schien, belehrten ihn noch in der gleichen Sekunde eines Besseren.
    »Du heilige Scheiße!«
    Die Waffe flog wie von selbst in Sedlegs Hand. Die Gaffer gaben jetzt endgültig Fersengeld. Die beiden Cops feuerten aus allen Rohren. Die Kugeln schlugen in den widerlich entstellten Körper und wirbelten ihn um die eigene Achse. Aus den Einschusslöchern pumpte roter Lebenssaft und malte wirre Muster in den Schnee.
    Der Vergewaltiger brach in die Knie. Dickes Blut schwappte aus seinem Mund. In seinen brechenden Augen spiegelte sich namenloses Grauen. Bis zuletzt formten die schwarz gefärbten Lippen unhörbare Worte. Dann spritzten trübe Fontänen aus seinem zuckenden Glied und vollendeten das makabre Jackson Pollock Gemälde auf dem verfluchten Boden der Moan Plaza.

5
    K itty Moans Blick verlor sich in den Tiefen der eisgrauen Nacht. Der Schneesturm hatte sich gelegt. Nur noch vereinzelt trieben frostige Wolken gegen die großen Fenster und ließen die Scheiben leise erzittern.
    Kitty war ihre Wohnung in der Spitze des Moan Towers immer noch fremd und manchmal unheimlich. An den Kampf gegen ihren Vater erinnerte längst nichts mehr, alle Schäden waren ausgebessert und repariert. Überhaupt war hier oben alles wieder auf ein Normalmaß geschrumpft. Es gab kein riesiges Labyrinth mehr, das jeden Besucher hoffnungslos in die Irre führte und ihn langsam, aber sicher um den Verstand brachte. Die meisten Räume, die ihr Vater (für was auch immer) genutzt hatte, waren versiegelt und würden es wohl auch für immer bleiben. Vor allem die große Bibliothek mit dem großen Kamin, der irgendwie als Portal in eine andere Welt gedient hatte, war Kittys persönliches Sperrgebiet. Sie hatte Daddy Moans ureigenstes Territorium, sein zwischen tausende Buchdeckel gepacktes Seelenreservoir, seit der Entscheidungsschlacht nicht wieder betreten. Zu schmerzhaft waren die Enttäuschungen, zu schrecklich die Erinnerungen, die sie damit verband. Die seelischen Wunden, die sie dort erlitten hatte, würden nur langsam verheilen. Aber so sehr sie auch noch schmerzten, den Platz hier am Fenster liebte sie. Hier konnte sie ihre Gedanken einfach zum Horizont fließen lassen, träumerisch und manchmal ein bisschen wehmütig.
     
    Tief unter ihr lag die heimliche Hauptstadt der Welt, gewaltig und erschreckend in ihren Ausmaßen, große Bühne und mörderischer Moloch zugleich.
    Auch ihr Vater hatte oft hier gestanden, die Stadt zu seinen Füssen, und auf das, in seinen Augen, minderwertige Leben hinabgeblickt.
    Verdammt, was tue ich hier eigentlich, dachte sie. Da war er wieder, dieser schale Geschmack auf der Zunge!
    In den Glutadern der Straßenschluchten pulsierte das gleißende Blut der Stadt. Dort im dunstigen Plasma bunten Neonscheins, als Teil unzähliger hetzender Lichter, wurden in jeder Sekunde große und kleine Schicksale geboren - und wieder zu Grabe getragen.
    Hier oben in der Spitze des Towers war Kitty Moan weit entfernt von all dem Schmutz, dem Elend, dem Unrecht, das sich in dieser aberwitzigen Anballung menschlichen Lebens abspielte. Hier oben war sie in Sicherheit, aber gleichzeitig war sie auch isoliert und ohnmächtig.
    Ihr Platz war da unten.
    Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht zu vermitteln, zu helfen und wiedergutzumachen. Und dabei wünschte sie sich nichts sehnlicher als die Einkehr einer gewissen Normalität, von der sie wusste, dass sie niemals kommen würde.
     
    Kitty sah zum wiederholten Mal auf die Uhr an ihrem Handgelenk. Dann schüttelte sie nachdenklich den Kopf und löste sich vom Fenster. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und kraftvoll, ihr schlanker Körper hochgewachsen und athletisch. Ihre Weiblichkeit blieb dabei keineswegs auf der Strecke. Ihre Kurven saßen genau an den richtigen Stellen. Nicht einmal der

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