Fette Vögel gehen öfter fremd
für ihr experimentelles Saufgelage eine ordentliche finanzielle Aufwandsentschädigung. Dafür durften die Wissenschaftler ihnen aber auch die Essens- und Schlafzeiten vorschreiben. Nach einem Zufallsverfahren wurde den Testtrinkern eines der drei Getränke serviert – Whiskey, Wodka oder ein Placebo. Diese waren gekühlt und mit koffeinfreier Cola versetzt, um den jeweiligen Geschmack und die Farbunterschiede zu vertuschen. Das alkoholfreie Placebo-Getränk enthielt wegen des alkoholähnlichen Geschmacks Tonicwater und wurde mit ein paar Tropfen Wodka oder Whiskey am Glasrand verfeinert, um richtiges Alkoholfeeling aufkommen zu lassen. Danach durften sich die Probanden im Namen der Wissenschaft einen hohen Blutalkoholwert genehmigen. Und zwar einen, der zuverlässig zu einem ordentlichen Kater führt. Dies erfordert 1,2 Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht bei Männern und 1,1 bei Frauen. Probanden, die das Promilleziel nicht erreichten, wurde selbstverständlich nachgeschenkt. Von den Teilnehmern schafften es fünf Probanden dennoch nicht, die geforderte Mindestkonzentration zu erreichen.
Nachdem sich die angeduselten Testpersonen ins Bettgelegt hatten, beobachtete man sie unentwegt, um zu schauen, ob es wegen des Katers zu Schlafstörungen kommt. Die negativen Auswirkungen des Alkoholkonsums wurden zuvor mit neuropsychologischen Konzentrationstests und ähnlichen Aufgaben ermittelt. Außerdem wurde das subjektive Katerempfinden der Probanden mithilfe eines umfangreichen Fragebogens erfasst.
Das Ergebnis zeigt, dass das Antrinken einer derartigen Blutalkoholkonzentration dazu führt, komplexe Aufgaben nicht mehr zuverlässig lösen zu können. Die Katerprobanden waren in fast allen Testaufgaben langsamer und unaufmerksamer als die alkoholfreie Kontrollgruppe. Whiskey hatte subjektiv deutlich stärkere Katerzustände zur Folge, wirkte sich aber nicht besonders stark auf die neuropsychologischen Tests aus. Auch hinsichtlich der objektiven Schlafqualität gab es zwischen einem Wodka- und einem Whiskey-Kater keinen beobachtbaren Unterschied. Whiskeytrinker fühlten sich also lediglich subjektiv deutlich schlechter als die Vertreter der Wodkafraktion.
Die Forscher vermuten, dass die sogenannten Kongener-Werte den Ausschlag für die subjektive Beurteilung geben. Diese giftigen Chemikalien entstehen während des Gärungsprozesses – je reiner das alkoholhaltige Getränk ist, desto weniger »Kopf« hat man am Folgetag. Drinks mit hohen Kongener-Werten, wie der Whiskey, sind objektiv betrachtet aber eben nicht katerverdächtiger – subjektiv aber schon.
Quelle: Rohsenow, Damaris J./Howland, Jonathan/Arnedt, J. Todd/Almeida, Alissa B./Greece, Jacey/Minsky, Sara/Kempler, Carrie S./Sales, Suzanne (2010): Intoxication with bourbon versus vodka: effects on hangover, sleep, and next-day neurocognitive performance in young adults, in: Alcoholism: Clinical and Experimental Research , Nr. 34, S. 509–518.
Die Studie, die zeigt, welche Tierart am häufigsten platt gefahren wird
Tausende von Säugetieren werden jährlich bei Zusammenstößen mit Autos getötet. In den USA hat man dafür sogar ein eigenes Wort: »Roadkill«. Für Biologen ist es interessant zu wissen, wann, wo und wie derlei Unglücke passieren. Außerdem braucht es unbedingt Biologen, weil nur sie die zur Unkenntlichkeit platt gefahrenen Tiere bestimmen können; sie schauen genau nach, was da auf dem Asphalt klebt.
Aus diesem Grund haben amerikanische Forscher vier Jahre lang zwischen den Great Plains und den Rocky Mountains alle unmittelbar auf oder neben einer Straße über- und angefahrenen Tieropfer erfasst. Dokumentiert wurden der genaue Unfallort, die Anzahl der Fahrspuren sowie die Beschaffenheit der unmittelbaren Umgebung. Obendrein wurde berücksichtigt, ob die Straße geteert oder gepflastert war.
Bei insgesamt 239 Erfassungsfahrten wurden mehr als 16.500 Kilometer zurückgelegt und 1412 getötete Tiere erfasst, die 18 verschiedenen Säugetierarten angehörten. Der Durchschnitt lag bei 8,5 getöteten Tieren auf hundert Kilometern. Autofahrer sind damit wohl erfolgreicher als Jäger. Vier Tierarten waren dabei besonders häufig Opfer von Kollisionen.
Das Virginia-Opossum, das gestreifte Gürteltier, das Stinktier und der nördliche Waschbär gerieten am häufigsten unter die Räder. Gemeinsam machten sie rund fünfundachtzig Prozent aller an- und umgefahrenen Tiere aus.
Das Risiko für Tiere unterschied sich deutlich zwischen zwei-
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