Fette Vögel gehen öfter fremd
besonders affige Vor- und Zurückbewegen, das man in so manchem Pornofilm präsentiert bekommt, sondern tatsächlich der Koitus unter echten Affen. Bei Männern hingegen hängt die genitale Erregung ausschließlich davon ab, ob der stimulierende Reiz auch dem sexuellen Interesse ihrer Spezies entgegenkommt.
Und so gingen die Wissenschaftler vor: Man zeigte achtzehn heterosexuellen Frauen und ebenso vielen heterosexuellen Männern sieben verschiedene Sexfilmchen; sechs davon zeigten den Beischlaf von Menschen, einer den von anderen Primaten. Bei den Affenpornos wurden entsprechende Bewegungen, Körperhaltungen oder eindeutige anatomische Merkmale – erigierte Affenpenisse – gezeigt. Gleichzeitig wurde die genitale Erregung der Frauen und Männer aufgezeichnet und die individuell empfundene sexuelle Erregung abgefragt. Und tatsächlich zeigte sich ein deutlicher Anstieg der Erregung bei Frauen, wenn sie Affen beim Sex zusahen. Zweifellos fiel diese dabei schwächer aus als bei der Betrachtung menschlicher Kopulation. Männer hingegen zeigten aber überhaupt keine genitale Erregung angesichts dieser Reize aus dem Reich der Tiere. Bei Männern entspricht die Erregung der sexuellen Orientierung, bei Frauen ist dies wesentlich weniger spezifisch.
Außerdem setzte man neutrale, nicht sexuelle Reize ein, zum Beispiel Aufnahmen von Landschaften oder Primaten, die sich in einer heißen Quelle – verdientermaßen – entspannten. Wie zu erwarten, wurden beide Geschlechter durch diese Bilder nicht erregt. Alle Filme wurden den Probanden in zufälliger Reihenfolge gezeigt.
Zur Bestimmung der weiblichen genitalen Erregungwurde die Durchblutung der Vagina gemessen. Eine erhöhte Durchblutung ist für die Gleitfähigkeit der Scheide nötig. Je größer der Blutandrang im Genitalbereich, desto erregter die Frau, so die Grundannahme. Zur Erfassung der männlichen genitalen Erregung wurde die Veränderung des Penisumfangs gemessen. Hier gilt: Je größer der Penis wird, desto erregter ist der Mann. Klingt einleuchtend.
Die Ergebnisse zeigen, dass unspezifische sexuelle Reize, in diesem Fall eben animalischer Sex, ausreichend waren, um bei Frauen zu einer Erregung der Geschlechtsorgane zu führen. Zu dieser Erregung kam es selbst dann, wenn Frauen subjektiv nicht erregt waren, das Gesehene also geistig definitiv unerotisch fanden. Im Gegensatz dazu zeigten Männer weder genitale noch subjektive Erregung, egal wie fotogen oder akrobatisch sich die Affen dem Akt der Fortpflanzung widmeten. Deshalb kann vermutet werden, dass ein geschlechtsspezifischer Unterschied in der sexuellen Reizverarbeitung zu verschiedenen genitalen Erregungszuständen bei Mann und Frau führt.
Das ist auch ein Hinweis darauf, dass Frauen genitale Erregung teilweise unabhängig von psychologischen Prozessen erleben; der Zusammenhang zwischen genitaler und subjektiver Erregung fiel in dem Experiment bei ihnen stets kleiner aus als bei Männern. Die Forschung zeigt damit wieder einmal, dass die Erregungssysteme von Mann und Frau grundsätzlich verschieden funktionieren.
Die Frauen reagieren auf Affensex, weil dieser offenbar einen biologisch verankerten Auslöserreiz beinhaltet, der automatisch sexuelle Prozesse anstößt, die dann wiederum zu einer erhöhten Durchblutung der Vagina führen. Die Forschung zeigt außerdem, dass bei Frauen die maximale genitale Erregung der maximalen subjektiven etwas mehr als eine Minute vorausgeht. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um einen Schutzmechanismus, vermuten die Forscher. Durch diese Mechanismen wird wahrscheinlich drohenden Verletzungen des Scheidentrakts vorgebeugt – etwa im Falle einer Vergewaltigung.
Da es sich um reflexartige Prozesse handelt, also um eine unwillkürliche Reaktion, kann nicht davon gesprochen werden, dass Frauen eine latente Vorliebe für Pornos mit Tieren als Hauptdarsteller haben. Um zu zeigen, dass unspezifische sexuelle Reize erregend sind, war ein Stimulus notwendig, der die normalerweise üblichen sexuellen Ziele ausschließt – hier eben Bonobos beim Beischlaf.
Quelle: Chivers, Meredith L./Bailey, J. Michael (2005): A sex difference in features that elicit genital response, in: Biological Psychology , Nr. 70, S. 115–120.
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