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Fette Voegel gehen oefter fremd

Fette Voegel gehen oefter fremd

Titel: Fette Voegel gehen oefter fremd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gunther Mueller
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der verwendeten Schimpfwörter? Lindert Fluchen etwa den Schmerz? Genau das haben Wissenschaftler nun endlich untersucht: Den Effekt des Fluchens als Reaktion auf Schmerzen. Kann das Wort »Scheiße« ein praktisches Schmerzmittel sein?
    Verdammt noch mal! Wir alle haben es längst gewusst, »Scheiße« sagen erhöht die Schmerztoleranz. Demnach gibt es in schmerzhaften Situationen das Phänomen des befreienden Fluchens, das zu einer Verringerung des Schmerzes führt. Wir lassen auf diese Weise Ärger, Schmerz und Wut ab. Darüber, dass Fluchen eine Art psychische Geheimwaffe gegen den Schmerz sein könnte, hört man viel. Wissenschaftlich bewiesen aber hat man dieses Phänomen bislang nicht. Das hat sich nun geändert; man hat jetzt wissenschaftliche Antworten darauf, wie sich Fluchen auf das Schmerzempfinden und die Herzfrequenz auswirkt. Dabei mussten die Testpersonen ihre Hand in Eiswasser tauchen und wiederholt entweder abwechselnd Schimpfwörter oder neutrale Wörter rufen. Heftiges Fluchen steigerte signifikant die Schmerztoleranz und erhöhte die Herzfrequenz, so das Ergebnis der Studie.
    Da die Schmerzempfindung durch vieles beeinflusst werden kann, testeten die Wissenschaftler jeweils separat die Auswirkungen des Fluchens. Bei diesem Experiment mussten die Probanden so lange ihren nicht dominanten Arm (bei Rechtshändern also der linke Arm) in eiskaltes Wasser legen, bis sie es vor Schmerzen nicht mehr aushielten. Man könnte auch von Experimental-Kneipp sprechen. Der Zeitraum zwischen dem Eintauchen in das Wasser und dem Eintreten einer sichtbaren Schmerzreaktion sowie dem Heben des Arms dient als Maß der Schmerztoleranz. Je länger der Arm im Wasser blieb, desto größer die Schmerztoleranz. Die Probanden waren angewiesen, so lange wie möglich den Schmerz zu ertragen.
    Nach jedem Versuch maßen die Forscher außerdem die Herzfrequenz, um die vegetative Erregung zu beurteilen. Diese wurde als zusätzliche Maßzahl für die individuelle Schmerzwahrnehmung der Probanden benutzt. Die Forscher kontrollierten außerdem Faktoren, die die Wahrnehmung von Schmerzen beeinflussen können, wie etwa die generelle Ängstlichkeit oder die Schmerzempfindlichkeit der Testperson.
    Dann untersuchten die Wissenschaftler die schmerzverringernde Wirkung des Fluchens und Nicht-Fluchens. Man verglich dabei die Zeit, die bis zum Schmerzempfinden verging – einmal mit und einmal ohne Fluchen. Die Probanden durften dabei nach eigenem Ermessen Verwünschungen herauslassen. Durch dieses Verfahren wollte man die schmerzlindernde Wirkung der Flüche quantifizieren und somit zahlenmäßig den Grad der Schmerzlinderung erfassen. Einer der Teilnehmer wurde ausgeschlossen, weil keines seiner vorgeschlagenen Wörter als Schimpfwort galt oder funktionierte – dafür hatten die Forscher extra einen Katalog erstellt, in dem alle gebräuchlichen Schimpfwörter verzeichnet waren. Der Proband war offensichtlich einfach nicht versaut genug für dieses Experiment.
    Das Ergebnis zeigt, dass beide Geschlechter durch Schimpfwörter höhere Schmerztoleranz entwickeln. Bei weiblichen Probanden war dies sogar in einem größeren Ausmaß der Fall. Fluchen reduziert tatsächlich Schmerzen! Die herzhaft fluchenden Probanden behielten ihren Arm viel länger im Eiswasser. Interessanterweise wollten die Forscher anfangs eigentlich nur testen, ob Fluchen zu einer Abnahme der Schmerztoleranz und zu einer Erhöhung der Schmerzwahrnehmung führt. Sie wollten wissen, ob Fluchen ein erhöhtes Schmerzempfinden auslöst. Die Wissenschaftler bewiesen allerdings das Gegenteil. Fluchende Versuchsteilnehmer widerstanden einem mäßig bis stark schmerzhaften Reiz für deutlich längere Zeit, wenn sie wiederholt übelste Schimpfwörter benutzten.
    Leider testeten die Forscher nicht, welches Schimpfwort am besten funktionierte. So eine Scheiße aber auch.
    Quelle: Stephens, Richard/Atkins, John/Kingston, Andrew (2008): Swearing as a response to pain, in: Neuroreport , Nr. 20, S. 1056–1060.
Die Studie, die zeigt, dass Menschen gute Schnüffler sind
    Fährtenarbeit ist normalerweise Hundesache. Kaum ein Lebewesen hat einen derart gut ausgeprägten Geruchssinn – Hunde sind einzigartige Nasenspezialisten. Von wegen! Forscher konnten nun erstmals nachweisen, was alle für unmöglich hielten: Auch Menschen sind respektable Schnüffler, Supernasen sozusagen. Menschen können einer Geruchsspur beispielsweise über ein Feld in der gleichen Weise folgen wie Hunde; durch

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