Fettnäpfchenführer Spanien - Wie man den Stier bei den Hörnern packt
um Hügel ziehen, aus wie mit dem Kamm gezogen. »Die gekämmte Landschaft«, so nannte der Schriftsteller Antonio Muñoz Molina seine Heimat.
Spanien steht seit 2004 auf Platz eins der Welt, was die Errichtung von Windkraftanlagen ( parques eólicos ) betrifft, und hat damit Deutschland überrundet. Windmühlen haben auf der Iberischen Halbinsel eine lange Tradition. Bekannt ist, dass schon der fahrende Ritter Don Quijote gegen Windmühlenflügel kämpfte, weil er sie für Bösewichter hielt.
Auch bei der Solarenergie ( energía solar ) legt Spanien zu. Unter den zehn weltweit größten kommerziellen Photovoltaikkraftwerken sind rund die Hälfe in Spanien am Netz. Die Liste der sogenannten Solargärten ( huertos solares ) führen die Kraftwerke in Beneixama (Alicante) und Jumilla (Murcia) an. Die beiden 2007 fertiggestellten Solarparks haben eine Nennleistung von 20 Megawatt und sind damit derzeit die größten Photovoltaikanlagen der Welt.
Auch wenn deutsche und japanische Autos bekannter sind: Spanien steht als Autoproduzent nach Deutschland und Frankreich an Platz drei in der EU und an Platz sieben weltweit.
Spanien ist an Platz zwei in der Welt, was die Zahl der ausländischen Touristen anbelangt. An erster Stelle steht Frankreich. Jährlich kommen über 55 Millionen Touristen nach Spanien, das ist mehr, als Spanien Einwohner hat. Hauptziele sind Katalonien (u.a. Barcelona und die Costa Brava), die Balearen (Mallorca, Menorca, Ibiza) Andalusien und die Kanarischen Inseln.
Spanien hat die größte Rebanbaufläche der Welt. Rund die Hälfte der spanischen Rebfläche darf die kontrollierte Herkunftsbezeichnung D.O. ( Denominación de origen ) tragen. Es gibt 150.000 Winzer und 5.000 bodegas (Weingüter). Spanien ist drittgrößter Weinproduzent der Welt, aber, wer hätte das gedacht, größter Weißweinproduzent. Der Rioja-Wein hat übrigens die treuesten Konsumenten in Europa. 55 % der Menschen, die ihn probieren, kaufen ihn wieder.
Spanien belegt seit vielen Jahren weltweit Platz eins bei den Organspenden für Transplantationen. Nummer zwei ist Österreich, Nummer drei Belgien.
Spanien und Italien sind weltweit die beiden Länder mit den meisten Kultur- und Naturdenkmälern, die als UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet sind. Ein stolzes historisches Erbe, das gepflegt werden will. Zu den meistbesuchten Baudenkmälern in Spanien gehören die Alhambra in Granada (über drei Millionen Besucher jährlich), die Mezquita in Córdoba – die beide Monumente gehören zum arabischen Erbe Spaniens – sowie die Kathedrale La Sagrada Familia von Antoni Gaudí in Barcelona.
Die spanische Küche stand lange Zeit im Schatten der französischen und italienischen. Damit ist es vorbei. Spanien hat mehr zu bieten als Paella und Gazpacho. Die spanische gilt international als die innovativste Küche . Berühmt sind baskische und katalanische Köche wie Ferran Adrià, der seine Kochkunst als Avantgarde- oder Molekularküche bezeichnet. Sein Drei-Sterne-Restaurant El Bulli gilt als eines der weltweit besten. Es bekommt jährlich 100.000 Reservierungsanfragen, bietet aber nicht einmal für ein Zehntel davon Platz. 2007 war Adrià sogar auf der Kunstausstellung documenta 12 vertreten.
Spanien ist mit knapp 80 % Katholiken eine der letzten christlichen Bastionen Europas. Die Statistiken zeigen aber, dass nur 18 % der Spanier regelmäßig die Messe besuchen, bei den Jüngeren, unter dreißig, sind es lediglich 14 %. Nur die Hälfte aller Paare lässt sich noch kirchlich trauen. Zwei Drittel der Bürger verweigern die Zahlung der Kirchensteuer, die in Spanien für die Mitglieder der Religionsgemeinschaften eine freiwillige Abgabe ist. Viele Spanier wollen aus der Kirche austreten, das ist aber ein sehr schwieriges und langwieriges Unterfangen. Weshalb es jetzt im linken Rathaus eines Madrider Vororts ein »Büro für den Glaubensabfall« gibt, das professionelle Hilfe anbietet – und heftigen Anfeindungen seitens der Kirche ausgesetzt ist.
Glossar
Ihr Erste-Hilfe-Köfferchen mit den wichtigsten Wörtern auf Spanisch. Mit Aussprachehilfe.
Die Lautschrift wurde für alle Wörter, die nicht so gesprochen werden, wie sie geschrieben werden, hinzugefügt. Wichtig: Der Akzent verändert nicht die Aussprache eines Vokals (á, é, í, ó, ú), sondern heißt nur, dass die Silbe mit dem Buchstaben mit Akzent betont wird. Die Betonung zeigen wir in der Lautschrift durch Fettdruck an. Das »th« in der Lautschrift ist das
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