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Feucht

Feucht

Titel: Feucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Andresky
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Artischocken in Dips dippt, Servietten faltet oder Geschäftsfreunde vorstellt. Gutes Benehmen schadet nie. Vor allem aber war das Buch absolut saunageeignet: leicht zu halten und groß, sodass es, wenn ich es vor mich hielt, mein ganzes Gesicht verdeckte.
    Ich kippte meine Rückenlehne nach hinten und schirmte mit dem Buch die Sonne ab, was den netten Nebeneffekt hatte, dass ich unter dem Buch hinweglinsen konnte, auf all die
    Schenkel, Bauchnabel und Schniepel, die da an mir vorbeischwankten. Genau gegenüber von mir ließen sich eine dicke Frau und ihre knochige Freundin auf den Liegen nieder, und weil sie ununterbrochen über ihre Lieblingskneipen im Sauerland, wo sie herkamen, schwatzten, bemerkten sie mich gar nicht. Wenn die dicke Sauerländerin lachte, und das tat sie oft, bebte das Fleisch, das Lachen ging ganz durch sie hindurch, ihr Mund lachte und unten bebten die Waden. Ich war fasziniert. Sie legte sich zurück und stellte die Füße breitbeinig auf, und ich sah direkt auf ihren Puschel und das glitzernde Rötliche darunter. Ich begann mich zu testen.
    Wenn ich das Buch weglegte und sie wie zufällig während eines Schwenkblickes ansah, erregte sie mich überhaupt nicht. Aber wenn ich unter dem Kulinarienknigge (Kapitel: Fingerfood) hinwegspannte, sodass ich nur ihre Möse sah, eingerahmt von dem bebenden Weiß ihrer Oberschenkel, dann wurde ich rattig. Ich sah sie minutenlang an und wünschte mir dabei, unter der letzten Zeile meines Fingerfoodkapitels würde sich eine Hand über den Oberschenkel tasten und am Puschel herumfingern, aber das passierte natürlich nicht. Allerdings passierte mit mir etwas. Mein Süßer nennt das meinen Saublick. Damit meint er eine Art von selektiver Wahrnehmung, die ganz plötzlich über mich hereinbricht. Ich sehe dann überall Schweinigeleien, ich kann da gar nichts gegen machen.
    Kaum hatte ich also zwischen die Schenkel der dicken Sauerländerin gestarrt, fielen mir auch andere Dinge in meiner Umgebung auf, die nicht gerade medizinisch oder gesundheitsapostelig waren, wie in einer Sauna angeblich alle Nacktheit sein soll.
    Ein Pärchen lag auf zwei Liegen nur wenige Meter von mir entfernt. Hier half mir der Knigge nicht, ich wollte sie ganz sehen, also musste ich am Buchrand vorbeispannen und aufpassen, dass sie mich nicht erwischten. Der Mann hatte seine Hand auf dem Bauch der Frau abgelegt, ganz lässig wie zufällig. Von Zeit zu Zeit verscheuchte er ein Insekt oder wischte sich über die Stirn und dabei streifte er immer rein zufällig die Brustspitzen seiner Freundin, die dann grinste. Irgendwann ließ er seine Hand ganz auf ihrer Brust liegen, und während er in einem Taschenbuch mit dem viel sagenden Titel «Das Lächeln der Pauline» las, begann er, den Nippel zu zutzeln und zu zwirbeln, die Freundin quiekte manchmal ganz leise, nicht abwehrend, eher wie ein Kichern. Und als er aufstand und sie sich herumdrehte, um von ihm eingecremt zu werden, konnte ich genau sehen, dass er vor allem die Pospalte seiner Freundin sehr sorgfältig eincremte. Die beiden gefielen mir wirklich sehr gut, und ich fand es erstaunlich, dass er sich so beherrschen konnte und ohne die geringste Andeutung eines Ständers neben ihr lag. Und ich hatte sie auch richtig eingeschätzt, denn etwa eine Stunde später verschwand erst sie Richtung Kiosk und dann auch er. Ich beschloss, ihnen zu folgen.
    Hast du jemals nackt auf einer Klobrille gestanden mit einem Fuß auf der Seifenablage des Waschbeckens? Mann, das ist echt imbequem. Den beiden einfach hinterherzulaufen wäre zu auffällig gewesen, ich sah aber, dass sie zwischen einigen Bäumen verschwanden, die neben dem Hauptgebäude standen, und ich wusste, dass das Fenster der Damentoilette zu dieser Seite lag. Mein Handtuch hängte ich an die Türklinke, dann stieg ich vorsichtig auf die Klobrille und stützte mich mit dem anderen Fuß auf dem Waschbecken ab. Ich hatte Glück, dass nichts glitschig war, sonst hätte ich mir dabei wahrscheinlich den Hals gebrochen. Das Fenster war von innen mit einer milchigen Folie abgeklebt, aber sie hatte unten rechts einen Riss und als ich vorsichtig daran knibbelte, ließ sich ein Stück abziehen, gerade genug, um durchsehen zu können.
    Da standen sie und küssten sich. Sie hob ein Bein an, und weil sie sehr groß war, konnte sie es ihm fast um die Hüfte legen. Nach einer Weile, in der sie sich geküsst und gegenseitig die Pobacken befingert hatten, hockte er sich vor sie und sie stellte sich

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