Feuchtgebiete: Roman (German Edition)
öfter.
Ich wollte also zu einer Nutte, die ich mir im Empfangsraum des Puffs ausgesucht hatte. Die sah genauso aus wie ich in Schwarz. Also ich meine, die war genauso gebaut wie ich. Dünn, kleine Brüste, großer breiter Arsch, insgesamt ziemlich klein. Und sehr lange, glatte Haare. Aber ich glaube, ihre Haare waren aus Plastik. So reingeknotete kleine Zöpfchen. Ich bin zu ihr hin und wusste ja schon, dass sie es auch mit Frauen macht. Das musste also nicht mehr geklärt werden. Wenn ich mit Ankündigung da hinkomme, sind nur Frauen im Vorraum, die für mich als Freierin in Frage kommen. Alle, die es nur mit Männern treiben wollen – vielleicht aus religiösen Gründen? –, verstecken sich im Hinterzimmer, solange ich aussuche. Ich gehe so zielstrebig wie möglich auf sie zu. In dieser Puffsituation bin ich sehr unsouverän. Kein Wunder, dass sich Männer immer erst hoffnungslos besaufen müssen, ehe sie sich dorthin trauen. Und dann kriegen sie keinen mehr hoch oder können sich nachher an den teuren Fick nicht mehr erinnern. Man fühlt sich wirklich so, als würde man etwas wahnsinnig Verbotenes, Verruchtes machen. Ich wäre auch lieber besoffen, wenn ich da bin. Habe aber Angst, mich später nicht mehr erinnern zu können, wie die Muschis ausgesehen haben. Dann wäre alles umsonst. Dafür mach ich das ja. Muschistudium. Ich gehe also immer nüchtern hin. Ich habe viel zu viel Respekt vor den Frauen da und vor der Situation. Freu mich schon auf die Zeit, wenn das mal nicht mehr so ist und ich mich dran gewöhnt habe, eine Freierin zu sein. Im Moment habe ich immer einen Kloß im Hals und Herzrasen. Erst nach vielen Minuten mit einer Frau werde ich langsam locker. Ich frage sie, wie sie heißt.
»Milena.« Ich sage ihr auch meinen Namen. Sie fragt mich vor versammelter Nuttenmannschaft, ob ich meine Tage habe. Wie kommt sie darauf? Ich glaub, ich weiß es. Sie hat es durch meine Hose gerochen. Ich hatte schon mal eine Schulfreundin aus Polen, die hatte so eine gute Nase, dass sie von ihrem Platz aus riechen konnte, wer in der Klasse gerade die Tage hatte. Dieses Mädchen damals hat mich sehr fasziniert. Sie war wie ein Hund. Ich hatte immer große Freude an ihrer Fähigkeit. Ich habe sie fast täglich gefragt, wer heute wieder blutet. Sie litt eher unter ihrem Wissen und ekelte sich vor blutenden Mädchen. Sie kamen ihr zu nah. Leider ist sie zurück nach Polen gezogen. Sie konnte natürlich viel besser die Mädchen riechen, die aus bescheuerten Jungfraugründen Binden benutzten. Weil die ja ihr Blut den ganzen Tag auf einem Tablett unter sich hertrugen. Bei den Mädchen, die ihr Blut mit entjungfernden Tampons innen aufgefangen hatten, musste sie ein bisschen stärker nachschnuppern, konnte sie aber auch immer rausriechen. Da haben wir den Salat hier im Puff.
Ich antworte ihr mit ja. Sie sagt, dass sie dann nicht mit mir ficken will wegen AIDS. Super. Manche Nutten kichern.
Milena lächelt und sagt, sie hat eine Idee. »Komm mal mit. Kennst du Sponges?«
»Ist das englisch für Schwamm?«
Ich bin in Englisch genauso schlecht wie in Französisch. Aber sie gibt mir recht. Das fängt ja gut an hier heute, denke ich.
Was hat sie vor? Ich folge ihr in ein Zimmer. Nummer vier. Ist das ihr Zimmer? Oder teilen die sich die Räume? Werde ich in der mir zur Verfügung stehenden halben Stunde gleich alles fragen. Für fünfzig Euro. Ich kann mich nicht entscheiden, was besser ist: mit Nutten zu ficken oder sie darüber auszufragen, was Männer alles schon mit ihnen gemacht haben oder sie mit Männern. Das geilt mich eigentlich genauso auf. Beides gleichzeitig, Ficken und Ausfragen, ist am besten.
Sie geht nackt, wie sie ist, mit ihren hochhackigen Schuhen zu einem Schrank und holt einen großen Pappekarton raus. Ich habe Gelegenheit, sie lange von hinten anzugucken. Ich liebe ihren Arsch. Wenn sie mich gleich leckt, werde ich die ganze Zeit meinen Finger tief in ihren Arsch bohren. Was sie da in der Hand hält, ist eine Familienpackung von irgendwas. Sie holt ein Teil da raus, das ich noch nie gesehen habe. Ein in durchsichtiges Plastik eingepacktes rundgeformtes Schaumstoffstück. Sieht aus wie ein Glückskeks, ist aber weich.
»Das sind Sponges. Wenn wir unsere Tage haben, dürfen wir eigentlich wegen der Ansteckungsgefahr nicht arbeiten. Und wenn wir normale Tampons benutzen, merken das
die Freier mit ihren Schwänzen. Tampons sind so hart. Wir schieben also diese Sponges so weit oben in die Muschi rein,
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