Feuchtgebiete: Roman (German Edition)
wie es geht, und die halten dann das Blut einige Zeit aus dem Weg. Die Sponges sind so weich, dass keine Schwanzspitze der Welt sie da oben ertasten könnte. Fühlt sich alles an wie Fotzenfleisch, auch mit den Fingern. Kannst du gleich mal testen. Leg dich hin. Ich drück dir das rein. Dann leck ich dich, obwohl du deine Tage hast.«
Milena ist ein guter Pirat. Und sagt auch noch Fotze. Würde ich mich nie trauen.
Ich habe überall im Drogeriemarkt und in der Apotheke nachgefragt: Nirgends kann man als normaler Mensch Sponges kaufen. Wahrscheinlich nur nach Vorlage eines Nuttenausweises oder so. Dabei könnte ich die auch gut gebrauchen. Ist nämlich nicht so, dass alle Jungs, mit denen ich ficke, gerne ins rote Meer stechen. Vor denen könnte ich in guter alter Nuttenmanier das Blut verstecken. Sonst verpasse ich den ein oder anderen Fick, wenn ich blutabgeneigten Jungs die Periode gestehen muss. Da hat sogar die Helen manchmal Pech.
Was übrigens wirklich mal aufhören muss, ist die ständige Überraschung, mit der diese Periode um die Ecke kommt.
Ich werde immer und überall von ihr überrascht. Bevor ich die Pille nahm genauso wie jetzt, wo ich die Pille nehme, natürlich nicht mehr zum Verhüten, sondern nur noch gegen Pickel. Nie kommt die Periode regelmäßig oder wie sie soll. Nie wie es auf der Packung steht. Jede einzelne Unterhose ist von ihr versaut. Vor allem die weißen. Wenn es da rein blutet und ich noch eine Zeit lang damit rumlaufen muss, fräst sich das Blut in Körpertemperatur da rein und geht auch in der Kochwäsche nicht mehr raus. Selbst wenn man die weiße Unterhose bei zweihundert Grad waschen würde. Keine Chance.
So hat meine ganze Unterhosensammlung genau an der zentralen Stelle einen braunen Fleck. Gewöhnt man sich dran nach ein paar Jahren. Haben das andere auch? Welches Mädchen oder welche Frau könnte ich mal fragen? Keine. Wie immer. Bei allem, was ich wirklich wissen will.
Vermutlich laufen andere, reinlichere Mädchen ihr Leben lang mit Slipeinlagen rum, um immer und jederzeit ihre Unterhose vor ihrem eigenen Ausfluss zu schützen.
So eine bin ich nicht. Dann lieber alles voll mit braunen Blutflecken.
Diese Mädchen haben bestimmt auch nicht diese schöne hellgelbe Kruste im Schritt, die im Laufe des Tages von oben immer wieder etwas angefeuchtet und so auch immer dicker wird.
Manchmal hängt sich auch ein Krustenstück wie ein Dreadlock an ein Schamhaar und wird von den verschiedenen Reibbewegungen beim Gehen im Laufe des Tages wie Pollen um ein Bienenbein gesponnen.
Die Pollen ziehe ich gerne ab und esse sie dann. Eine Delikatesse.
Ich kann tatsächlich von nichts an meinem Körper die Finger lassen. Ich finde für alles eine Verwendung. Wenn ich merke, dass langsam ein kleiner Popel in der Nase hart wird, muss ich den rausholen.
Als ich noch kleiner war, habe ich das sogar in der Klasse gemacht. Ich kann auch heute noch nichts Schlimmes daran finden, wenn jemand seine Popel isst. Das ist mit Sicherheit nicht ungesund. Auf der Autobahn sehe ich oft Leute, die, wenn sie sich unbeobachtet fühlen, schnell ein Häppchen von der Nase in den Mund befördern.
In der Klasse wird man dafür gehänselt und hört schnell damit auf. Irgendwann hab ich es nur noch zu Hause gemacht, alleine oder vor meinem Freund. Dachte, das wäre zumutbar. Gehört auch fest zu mir, dieses Hobby. Habe aber in den Augen meines Freundes gelesen, dass er damit nicht zurechtkommt.
Seitdem führe ich ein Toilettendoppelleben. Immer, wenn ich pinkele oder kacke, esse ich meine Nase leer von Popeln. Gibt ein befreiendes Gefühl in der Nase. Das ist aber nicht der Hauptgrund, warum ich es mache. Wenn ich ein trockenes Stück Popel erwische und daran ziehe und damit in der Nase was in Bewegung setze und einen längeren Popelschleimklumpen hinterherziehen kann, macht mich das geil. Ähnlich wie bei dem Haar in der Muschi. Oder dem Krustenpollen am Schamhaar. Tut weh und geilt auf. Und alles das wandert in den Mund und wird langsam mit den Schneidezähnen zerkaut, damit ich es genau schmecken kann. Ich brauch kein Taschentuch. Ich bin mein eigener Müllschlucker. Körperausscheidungsrecyclerin. Die gleiche Geilheit empfinde ich, wenn ich mir mit Wattestäbchen die Ohren putze. Gerne auch ein bisschen zu tief.
Das ist auch meine stärkste Kindheitserinnerung. Ich sitze auf dem Badewannenrand, meine Mutter reinigt mir die Ohren mit einem in warmes Wasser getunkten Wattestäbchen. Ein schönes kitzelndes
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