Feuer & Eis
Partner für euch beide, also habt ihr die freie Wahl.“ Isa zuckte mit den Schultern und zwinkerte Lisa dann zu.
„Meinst du echt?“
„Ja, warte doch einfach ab, was daraus wird. Wie heißt es so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Damit stiefelte sie aus dem Zimmer.
Lisa ging ihr nach und sie fanden die anderen noch immer im Wohnzimmer vor. Mit Ausnahme von Anthony und Layla, die lautstark in der Küche werkelten.
Isa pfiff laut durch ihre Finger. Alle Gespräche verstummten und die beiden aus der Küche kamen angelaufen.
Isa kicherte. „Ihr seid ja wie Hunde, einmal pfeifen und schon tanzt ihr an. War aber auch Sinn und Zweck des Ganzen. Die Sachlage hat sich etwas … geändert, denn Lisa hat mir eben etwas von Bedeutung erzählt. Würdest du es für die anderen noch mal wiederholen?“
Isa sah ihre Zwillingsschwester erwartungsvoll an.
„Sicher.“
Sie setzte sich zu Sebastian auf das Sofa, es schien zufällig gewählt. Doch Isa wusste, was Lisa damit bezweckte. Und dann begann sie zu erzählen, das gleiche, was sie eben schon Isa erzählt hatte. Gebannt hörten alle zu. Keiner sagte ein Wort, kein Laut fiel. Nur Lisas Stimme füllte den Raum. Als sie geendet hatte, herrschte für einen kurzen Moment absolute Stille. Schließlich räusperte Sam sich.
„Ich wusste es. Aber nicht die genaue Geschichte. Nur, dass der Teufel und die Dämonen gefallene Engel sind.“
Anthony und Val nickten.
Basti schüttelte den Kopf. „Dass sie Gefallene sein sollen, weiß doch jedes Kind. Doch so habe ich es nicht erwartet. Der Sohn vom Schöpfer! Der Teufel ist unser Onkel! Was kommt als nächste Überraschung?“
„Vielleicht hat der ja auch ein Kind!“, mutmaßte Samuel.
„Hä? Hast du sie noch alle? Das würde noch fehlen, Teufelsbrut!“, Anthony schnaubte.
„Ich hab‘ Samael gesehen“, meinte Stephan leise.
„Wie? Gesehen, wo?“, Val sah ihn fragend an.
„Bloß im Traum. Doch da das Meiste in meinen Träume wahr ist, entspricht das Bild von ihm, das ich gesehen habe, wohl auch der Wahrheit.“
„Na, wenigstens haben wir jetzt mal ein Bild der Gesamtsituation“, sagte Raven.
„Danke, dass du uns das alles erzählt hast“, sagte Basti zu Lisa und berührte sie am Arm.
Ihr Gesicht färbte sich sofort rot, Isa sah es. Wenn die anderen es auch sahen, übersahen sie es beflissentlich.
Isa dankte dafür im Geiste. Denn zwischen Basti und Lisa schien etwas zu sein, das sich nicht genau definieren ließ. Wie sagte man so nett? Abwarten und Tee trinken. Das galt allerdings nicht für die Lage hier in Paris.
„Also was jetzt? Fahrt ihr gleich los?“, wollte Isa von Samuel wissen.
„Ja. Wir waren uns nur nicht einig darüber, wo wir anfangen sollen“, gab er zurück.
„Wie jetzt?“
„Na, von außen nach innen oder anders herum.“
„Ach so. Fangt doch einfach hier in diesem Abschnitt an und fahrt dann Kreisförmig bis zum Mittelpunkt der Karte“, meinte Isa Achselzuckend.
„Da stimme ich ihr zu. Das ist am sinnvollsten!“, sagte Valerian.
„Dann machen wir es so“, kam von Stephan.
„Welches Auto?“, fragte Sebastian und stand vom Sofa auf.
„Hier, nehmt meins. So trage ich auch etwas bei“, sagte Anthony und warf Basti den Schlüssel zu.
„Aber du kochst doch, das ist ein Beitrag“, gab er zurück.
„Hey, aber ich fahre!“, rief Sam.
„Logisch. Ist deine Stadt. Bevor wir uns noch verfahren“, Steph grinste bis zu den Ohren.
„Manchmal seid ihr echt bekloppt!“, keimte Isa und schüttelte den Kopf.
„Lass uns doch! Außerdem hast du mich noch nie gesehen, wenn ich mich wirklich verrückt benehme“, sagte Samuel zu ihr.
„Aha. Und wie sieht das dann aus?“, fragte sie.
„Oh nein. Du hättest das besser nicht gefragt“, beklagte sich Anthony bei ihr.
Doch zu spät, Samuel kam wie eine Dampfwalze auf ihn zu und Anthony wusste genau wie das endete. Für einen Sekundenbruchteil überlegte er auszuweichen, doch dann entschied er sich mitzuspielen.
Er ging in Abwehrposition und fing Samuels Ansturm ab. Sie schlugen mit dem Brustkorb aneinander, beide fletschten die Zähne. Ein tiefes Knurren ging von beiden aus und kurz darauf lagen die beiden auf dem Fußboden. Sie rauften sich wie kleine Schuljungen.
Isa stand der Mund offen und das war auch bei einigen anderen so. Stephan hingegen grinste, als sei es Weihnachten. Er kannte das Spiel, denn Alex und Hoody hatten auch manchmal so einen Tick.
Sam hatte Anthony unterworfen und er hockte auf
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