Feuer & Eis
seinem Brustkorb.
„Du zerquetscht mich noch!“, beklagte er sich.
„Ach nee. Dann habe ich ja niemanden mehr zum Blödsinn machen!“, lachte Samuel.
Er drehte den Kopf und sah Isa an. Seine Augen funkelten in strahlendem Weiß, genau wie die von Anthony.
„Ihr seid echt bescheuert“, meinte sie nur und drehte sich um.
Vor sich hin grummelnd stapfte sie die Treppe rauf. Es gab viel Wichtigeres als sich wie kleine Kinder auf dem Boden zu wälzen!
Samuel stand von Anthony auf und sah ihr nach.
„Was hat sie denn? Sie hat doch gefragt, oder nicht?“
„Ja hat sie. Nur hatte sie wohl keine Ahnung, dass Vampire manchmal wie kleine Jungs sind.“
Edna sah zu Anthony, der noch immer am Boden lag.
„Wenn das so ist, dann bin ich sehr froh, nie Kinder zu bekommen! Ich habe ja schon eins!“, sagte sie und lachte laut.
„Wie meinst du das?“, fragte Valerian und sah sie schockiert an.
Edna schaute auf ihn, dann rüber zu Raven. Sie machte eine Geste, die Edna den Mund verbot. Raven hatte ihm wohl nicht gesagt, dass sie als Engel nicht fruchtbar war.
„Ich meinte, dass ich keine will“, riss Edna die Situation um.
„Ach so“, gab Val zurück, sein Gesichtsausdruck blieb aber skeptisch.
„Können wir dann jetzt fahren? Oder spielt ihr zwei lieber noch ein bisschen?“, fragte Sebastian.
Er stand noch immer mit dem Schlüssel in der Hand vor dem Sofa und sah von Sam zu Anthony.
„Nein, wir können“, meinte Sam.
Seine Augen waren wieder so schwarz wie die Nacht. Anthony erhob sich vom Boden und klopfte imaginären Staub von sich. Mit einem großen Schritt war er bei Edna und nahm sie in die Arme.
Sam beneidete ihn, denn es war offensichtlich, dass sobald sie aus dem Haus wären, Anthony mit seiner Süßen im Zimmer verschwinden würde. Und das nicht, um zu reden! Da Isa bockig die Treppe hochgegangen war, konnte Sam sie nun nicht in den Arm nehmen. Also ging er nach draußen und tauschte die Schilder der Autos.
Val und Steph kamen ihm nach, mit den Ausdrucken und den Stiften bewaffnet. Wahrscheinlich auch mit ihren richtigen Waffen. Sam trug seine ja auch.
Als letzter kam Basti zum Auto. Er hatte einen undefinierbaren Gesichtsausdruck. Sam hätte gerne über Anthonys Gabe verfügt, um in den Kopf des Jungen zu sehen. Irgendetwas beschäftigte ihn, doch Samuel konnte nicht ausmachen, was es war.
„Fertig?“, fragte Samuel.
„Ja“, kam einstimmig zurück.
„Okay. Sam fährt ja. Basti, schau du die rechte Seite, ich sehe mir die Linke an. Val kann die Pläne markieren.“
„In Ordnung“, sagte Basti.
Valerian knisterte mit den Seiten und balancierte sie dann auf seinen Beinen, den Stift griffbereit.
Sie fuhren ganze drei Stunden durch Paris. Es schien wie ausgestorben. Obwohl es Vormittag war, fuhr kein anderes Auto auf der Straße. Samuel vermutete, dass sich das restliche Leben hier nur noch Nachts abspielte. Ob es klug war, dass sie mit dem Auto die Stille durchbrachen, die auf der Stadt lag, war fraglich. Sam hoffte, dass sie nicht allzu viel Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Basti sprach, bis auf die Bemerkungen für Val, gar nichts. Sein Kopf war zu viel mit Denken beschäftigt. Bevor er das Haus verlassen hatte, war Lisa an ihn getreten und hatte gefragt, ob sie sich später mal unterhalten könnten - alleine. Er hatte keinen Schimmer, was sie wollte und sein Geist malte ihm die abenteuerlichsten Dinge aus.
Sie fuhren gerade wieder in die Straße, in der die Residenz der Königin lag und Basti stellte mit wenig Verwunderung fest, dass ihnen weder ein Mensch, noch ein Magischer oder gar ein Tier begegnet war.
Val blätterte die Seiten durch. „Es sind eine ganze Menge der Häuser schwarz durchgestrichen.“
„Dann sehen wir doch mal, wie viele davon die Engel und Anthony heute Nacht als bewohnt markieren können“, sagte Sam und parkte vor dem Haus.
„Jetzt sehen wir erst mal, was er schönes gekocht hat“, meinte Stephan und rieb sich den Bauch.
Sam grinste. „Komisch, jetzt wo du es erwähnst. Hunger habe ich auch. Seit ich Isa kenne, habe ich fast ständig Appetit!“
„Das kommt mir bekannt vor“, sagte Stephan und zwinkerte.
Nur Basti war weiterhin verdächtig still.
Sie gingen zügig ins Haus und schon beim Öffnen der Tür stieg ihnen ein köstlicher Geruch in die Nasen. Murmelnde Stimmen drangen aus der Küche und als hätte Isa das Auto gehört, kam sie die Treppe herunter gestürmt. Sie warf sich in Sams Arme und drückte ihn an sich.
„Es tu
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