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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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hoch und lächelt, bevor er eilig nachkommt.

    Sie gehen langsam durch Engelsfors. Es ist unmöglich, sich in normalem Tempo fortzubewegen. Die Hitze drückt einen nach unten, als hätte sich die Erdanziehung verzehnfacht.
    Minoo konnte noch nie nachvollziehen, was so toll daran ist, am Strand zu liegen. Aber in diesem Sommer war sogar sie kurz davor, an den Dammsee zu gehen, so wie der Rest von Engelsfors, der dorthin pilgert, um sich ein wenig Abkühlung zu verschaffen. Die Vorstellung, sich vor anderen Leuten ausziehen zu müssen, hat sie davon abgehalten. Sie mag ja kaum ihr Gesicht zeigen. Diese Hitzewelle war nicht gerade ein Geschenk für ihre Haut. Ein besonders hartnäckiger Pickel pocht an ihrer Schläfe, und sie versucht, ihn hinter einer Haarsträhne zu verstecken, damit Gustaf ihn nicht bemerkt.
    Es ist genauso schwierig, den Zeitpunkt zu benennen, an dem ihre Eltern angefangen haben, offen miteinander zu streiten, wie zu sagen, wann sie und Gustaf Freunde geworden sind.
    Nachdem Minoo sich endlich getraut hatte, den anderen Auserwählten von dem schwarzen Rauch zu erzählen, wurde der Abstand zwischen ihr und der Umwelt ein bisschen kleiner. Doch sie ist nicht mehr dieselbe Minoo wie vorher. Ihre Freundin Rebecka ist tot. Ermordet von Max, den Minoo mehr geliebt hat als irgendjemanden sonst. Max, der sagte, dass die Dämonen einen Plan für sie hätten. Sie weiß nicht, wie dieser Plan aussieht, und genauso wenig weiß sie über die Kräfte, die sie in sich trägt.
    Inmitten dieser ganzen Verwirrung war Gustaf für sie da. Am Anfang der Sommerferien versuchte er, sie zu überreden, mit an den Dammsee zu kommen, aber weil Minoo immer neue Ausreden fand, fingen sie stattdessen an, spazieren zu gehen. Oder sie saßen einfach nur bei ihm im Garten und unterhielten sich, lasen zusammen oder spielten Karten.
    Gustaf ist der lokale Fußballstar und einer der beliebtesten Jungen der Schule. Minoo hat in den letzten Jahren eine Menge schwärmerischer Dinge über ihn gehört. Meistens Varianten davon, wie perfekt er ist, aber das Wort, das ihn in Minoos Augen am besten beschreibt, ist »angenehm«. Mit ihm klingt alles so einfach. Ihre gemeinsame Zeit ist für sie die Zuflucht in einer Welt geworden, die sonst das glatte Gegenteil von einfach ist.
    Wenn sie nicht mit Gustaf zusammen ist, kommt die Unsicherheit zurück. Sie fragt sich, warum er sich eigentlich mit ihr abgibt, ob sie so eine Art Wohltätigkeitsprojekt für ihn ist.
    Sie schlendern über die Kanalbrücke, folgen dem schwarzen, wirbelnden Wasser, vorbei am Schleusentor und weiter auf einem Pfad unter dem schattigen Blätterdach. Eine Wespe schwirrt hartnäckig um Minoo herum und sie wedelt sie weg.
    »Wie geht es dir eigentlich?«, fragt Gustaf.
    Die Wespe verschwindet zwischen den Bäumen. Minoo weiß, dass er sich auf das Geschrei bezieht, das aus dem Haus zu hören war, auf das, was er sicher schon den ganzen Sommer ahnt.
    »Tut mir leid, vielleicht willst du lieber nicht darüber reden?«, sagt er.
    Minoo zögert. Diese Freundschaft ist ihre einzige Fluchtmöglichkeit vor den Problemen zu Hause. Sie will sie nicht beschmutzen.
    »Streiten sich deine Eltern auch so?«, fragt sie.
    »Als ich klein war, schon. Inzwischen ist das vorbei«, sagt er und macht eine Pause. »Ich glaube, dafür sind sie sich nicht mehr wichtig genug.«
    Minoo sieht ihn erstaunt an. Sie hatte immer den Eindruck, Gustafs Familie wäre wie diese Heile-Welt-Familien in amerikanischen Comedyserien, in denen es vielleicht mal ein paar lustige Missverständnisse gibt und jeder auf jeden sauer ist, bis sich am Ende alle in den Armen liegen und wieder etwas dazugelernt haben.
    »Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich scheiden lassen, sobald ich ausgezogen bin«, fährt er fort. »Ich bin ja das letzte Kind, das noch zu Hause wohnt. Nach mir gibt es nichts mehr, was sie zusammenhält.«
    »Glaubst du wirklich?«
    »Ich denke, man merkt es, wenn zwei Menschen sich lieben. Es ist so, als wäre da … eine Art Magie zwischen ihnen. Weißt du, was ich meine?«
    Minoo murmelt eine zustimmende Antwort. Sie weiß es ganz genau. Sie hat diese Art von Magie selbst gespürt – zwischen sich und Max. Bevor sie erfuhr, wer er wirklich war. Dass er Rebecka umgebracht hat.
    »Zwischen meinen Eltern existiert so etwas nicht«, sagt Gustaf. »Das ist mir klar geworden, als ich mich selbst verliebt habe.«
    Gustaf verstummt, und Minoo

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