Feuer in Rocky Beach
den Anruf von deiner Tante entgegennehmen und dann noch in die Einsatzfahrzeuge steigen. Allein der Weg hierher dauert schon gute vier Minuten.« Justus knetete seine Unterlippe. »Das stimmt allerdings. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
»Und was machen wir jetzt?«, fragte ihn Peter.
»Ich sage dir, was wir machen. Wir werden uns um den Fall kümmern. Als Erstes fahren wir noch mal zur Feuerwache und stellen Mister Flanders genau diese Fragen.« Entschlossen liefen sie zu ihren Fahrrädern.
»Justus, wo wollt ihr denn hin?«, rief ihnen Tante Mathilda aus dem Küchenfenster nach.
»Wir suchen Antworten«, grinste Justus und schwang sich auf den Sattel. Selbst mit den Rädern benötigten sie für die Strecke zur Feuerwache nicht mehr als zehn Minuten. Als sie ankamen, standen die beiden großen Löschfahrzeuge voll besetzt vor der Wache.
»Die scheinen gerade einen Einsatz zu haben«, vermutete Peter. Doch die Feuerwehrleute saßen ruhig in den Wagen und blickten gelassen aus den Fenstern. Plötzlich kam Cordon Flanders aus der Wache gelaufen. »Beeilung, Männer! Es brennt im alten Sägewerk an der südlichen Umgehungsstraße. Los! Ich werde hier die Stellung halten.« Die beiden Fahrzeuge ließen die Sirenen aufheulen und jagten mit Blaulicht davon. Bob sah ihnen hinterher. »Wahnsinn. Die scheinen die Brände ja richtig zu riechen. Kein Wunder, dass die so schnell beim Schuppen waren.« Justus knetete schon wieder seine Unterlippe. Jetzt erst bemerkte der Einsatzleiter die drei vor der Wache. Verwundert ging er auf sie zu. »Was kann ich für euch tun, Jungs?«
»Also«, begann Bob. »Wir wollten fragen … « Doch er wurde von Justus unterbrochen. »Wir wollten fragen, ob wir drei nicht in die Jugendfeuerwehr eintreten können!« Peter und Bob starrten ihn irritiert an.
»Ja, mein Onkel hat so von seiner Zeit bei der Feuerwehr geschwärmt. Und da haben wir gedacht, das wäre auch etwas für uns.«
Feuerwehrbabys
Peter und Bob bekamen die Münder nicht mehr zu. Auch Gordon Flanders schien überrascht zu sein.
»Tja, das kommt jetzt ein wenig plötzlich. Ich meine, wir freuen uns natürlich immer über Nachwuchs. Zur Zeit ist aber auf der Wache eine ganze Menge los, wie ihr seht.« Justus ließ nicht locker. »Gerade darum. Wir haben Ferien und langweilen uns zu Tode. Von der Arbeit als Feuerwehrmann haben wir schon immer geträumt.«
»Na schön. Wenn ihr unbedingt wollt. Die Jugendfeuerwehr trifft sich einmal die Woche und lernt die Grundlagen der Brandbekämpfung. An den anderen Tagen darf sie hier auf der Wache mithelfen – es gibt immer viel zu tun.« Justus klatschte in die Hände. »Super. Dann können wir ja gleich anfangen. Bekommen wir eigene Uniformen?«
»Ihr könnt es ja kaum erwarten. Also gut. Geht in die Halle und lasst euch von Randy Blomburt Jugenduniformen geben. Anschließend könnt ihr ihm helfen, die nassen Schläuche zum Trocknen aufzuhängen. Den Schriftkram erledigen wir später. Ich benötige auch noch die Unterschriften von euren Eltern. Tja, dann heiße ich euch willkommen bei der Feuerwehr von Rocky Beach! Tut mir Leid, aber ich muss jetzt schnell wieder in mein Büro.« Kaum war der Einsatzleiter außer Sichtweite, platzte es aus Bob heraus. »Just! Hast du einen Knall? Was sollen wir denn bei der Feuerwehr?« Peter war genauso wenig begeistert. »Ich denke, wir wollten Mister Flanders ein paar wichtige Fragen stellen? Jetzt sind wir plötzlich Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Ich glaub, ich spinne!« Justus zog seine Freunde in eine ruhige Ecke.
»Nicht so laut. Wir sind mittendrin im Fall. Und die Sache ist komplizierter, als wir dachten.«
»Was meinst du damit?«, fragte Peter.
»Habt ihr denn nichts gemerkt? Wieso saßen die Männer im Wagen, obwohl sie noch gar nichts von einem Brand wissen konnten?« Peter und Bob sahen ihn nachdenklich an.
»Seht ihr! Hier ist doch irgendwas faul. Mister Flanders verschweigt uns etwas und das will ich herausbekommen. Als Mitglieder der Jugendfeuerwehr können wir uns hier unauffällig einschleichen.« Bob staunte über seinen Freund.
»Und das hast du dir alles in der kurzen Zeit überlegt, Just?«
»Ja, manchmal muss man seine Pläne blitzschnell ändern.« Plötzlich stand Randy Blomburt hinter ihnen.
»Also, ihr seid die neuen Feuerwehrbabys?« Bob blickte ihn sauer an. »Was heißt hier Babys?«
»Ja, ist schon gut. Kommt mit, ich werde für euch ein paar passende
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