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Feuer: Roman (German Edition)

Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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daß er Verbindungen zu den Dämonen aus dem centro Terrae hatte. Zakums Macht war groß, und er stand unter Luguris persönlichem Schutz. Er war ein Chamäleon, konnte sich einerseits phantastisch anpassen, andererseits wieder spielte er die Dämonen untereinander aus.
    Rebecca bot Zakum keinen Platz an. Ihre gute Laune war im Nu verflogen.
    »Was willst du?« fragte sie ihn.
    Zakum behielt sein böses Lächeln bei. Er sah sich im Raum um und nickte anerkennend. »Du hast dich hier sehr gut eingelebt, liebe Rebecca. Kompliment!«
    »Du bist doch nicht gekommen, um mit mir über das Haus zu reden«, sagte Rebecca.
    »Warum denn so eilig? Ich habe das Gefühl, du bist sehr undankbar, liebe Rebecca.«
    »Ich bin nicht deine liebe Rebecca. Sag endlich, was du willst! Und dann geh wieder.«
    Das Grinsen verschwand aus dem Gesicht des Dämons und machte einer bösartigen Fratze Platz. Die langen Spinnenfinger gegeneinandergelegt, sagte der Archivar: »Ich hoffe, du hast nicht vergessen, wem du das alles hier zu verdanken hast?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Das weißt du ganz genau, Rebecca. Ich meine, du solltest Luguri gegenüber dankbarer sein. Schließlich ist er es gewesen, der dir dies hier alles ermöglicht hat.«
    Jetzt begann Rebecca zu lachen. »Sag mal, spinnst du?«
    Zakum trat einen Schritt zurück. Ein böses Leuchten lag in seinen Augen. »Bisher hast du es nur der Güte und Großmut Luguris zu verdanken, daß du hier schalten und walten kannst. Aber auch seine Geduld ist mal erschöpft. Ich warne dich, Rebecca. Treib es nicht zu toll. Gib deinen Plan auf, oder mit dir und deinen primitiven Blutsaugern wird etwas Schreckliches passieren.«
    Wenn Zakum gedacht hatte, Rebecca würde aus der Haut fahren, dann hatte er sich getäuscht. Die Vampirin begann plötzlich zu lachen. »Sieh an, der große Luguri läßt mich warnen. Er stellt mir ein Ultimatum. Daß ich nicht lache! Früher hat er doch immer sofort zugeschlagen, warum auf einmal dieser Umweg? Hat er etwa Angst? Ist seine Macht gebrochen? Ich fürchte mich nicht vor ihm, das kannst du ihm bestellen, Zakum. Für mich hängt Luguris Macht nur noch an einem seidenen Faden, der jede Stunde zerschnitten werden kann. Geh zu ihm zurück, Zakum, und bestelle ihm von mir, er soll sich zurückziehen. Noch ist es Zeit. Denn bald wird ein anderer die Herrschaft der Schwarzen Familie übernehmen.«
    »Wer sollte das denn sein?« fragte Zakum lauernd. »Etwa du?«
    »Darauf gebe ich dir keine Antwort.«
    »Du hast also nichts mehr zu sagen?«
    Rebecca schüttelte den Kopf, so daß ihre Haare wie ein Vorhang über das Gesicht wischten. »Nein, ich habe alles gesagt. Und jetzt verschwinde!«
    Zakum lächelte wieder falsch. »Gut, ich werde es Luguri bestellen. Aber hüte dich, Rebecca. Luguri ist bisher mit jedem fertig geworden. Auch dich wird er vernichten. Er wird dich zu einem Freak machen, und dann wirst du bis in alle Ewigkeiten …«
    »Hinaus!« schrie Rebecca.
    Zakum begann zu lachen, warf Rebecca und Nora noch einen wilden Blick zu und verließ das Zimmer. Hart schlug er die Tür hinter sich zu.
    Nora, die sich an dem Dialog zwischen Zakum und der Vampir-Königin nicht beteiligt hatte, sah Rebecca fragend an. »Hast du keine Furcht?«
    »Nein!« erwiderte Rebecca hart. »Luguri soll nur kommen. Ich nehme es auch mit ihm auf. Bald werden wir mächtig genug sein, um ihm die Stirn bieten zu können. Und das weiß er genau. Wie ich ihn kenne, wird er Verbündete suchen, denn so fest steht sein Thron auch nicht mehr.«
    Rebecca nahm das Weinglas und trank es mit einem Schluck leer.
    Kapitel 3
    Das kleine Café lag etwas außerhalb des Ortes an einer schmalen staubigen Straße, die sich in Schlangenlinien durch das Vorgebirge der Pyrenäen wand. Weit hinten schimmerten die schneebedeckten Gipfel dieses gewaltigen Gebirgsmassivs an der französisch-spanischen Grenze. Die Mittagssonne schickte ihre sengenden Strahlen fast senkrecht auf die Erde nieder.
    Im Innern des Cafés war es auch nicht kühler. Ein müder Ventilator versuchte vergeblich gegen den Wärmestau anzukämpfen.
    Jeff Harper und Gonny Ireland waren die einzigen Gäste. Der Wirt hatte seine braune Baskenmütze über die Augen gezogen und schnarchte in der Ecke. Die Hände hatte er über seinen gewaltigen Bauch gefaltet. Dicke, fettig glänzende Fliegen umtanzten sein Gesicht.
    Jeff trank das Bier aus der Dose. Es schmeckte schal und abgestanden, außerdem war es lauwarm. Die Zigarette verqualmte

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