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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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und schreckte zusammen, als sie Micki direkt hinter sich entdeckte. »Kannst du die Kugel an dich nehmen, Mick?«
    Mickis Blick ruhte einen Moment lang wissend auf Olivias Gesicht. »Sicher.«
    »Nimm den Handschuh auch mit, falls wir noch weitere Spuren brauchen. Hast du noch ein weiteres Paar Handschuhe?«, fragte sie David, und dieses Mal gelang es ihr besser, gleichgültig zu wirken.
    »Ja, im Wagen. Wenn wir dann fertig wären, würde ich mich gern wieder an die Arbeit machen. Ich habe noch einiges zu tun.«
    Wenn wir dann fertig wären …
Nein, sie glaubte nicht, dass sie jemals fertig mit ihm wäre. Aber wen kümmerte das schon? Er war nach nur einer Nacht fertig mit ihr gewesen.
Wie blöd ich war!
    Sie zwang sich, ihn lächelnd anzusehen. Unverbindlich. »Danke. Wir melden uns, wenn wir noch weitere Fragen haben. Kane, wir müssen Mrs. Weems benachrichtigen, bevor sie es aus den Nachrichten erfährt. Haben wir hier noch etwas zu tun?«
    Kane schüttelte den Kopf. »Nicht, solange wir nicht hineinkönnen. Haben Sie unsere Handynummern, Barlow?«
    Der nickte. »Ja. Ich melde mich, sobald es wieder sicher ist.«
    Micki hatte die Kugel in eine Plastiktüte gesteckt und zog nun an Davids Handschuh. »Sie bekommen ihn so bald wie möglich zurück.«
    »Kein Problem«, sagte David, drehte sich ohne ein weiteres Wort um und war bereits hinter der Hausecke verschwunden, als Olivia feststellte, dass sie den Atem angehalten hatte.
    Herrgott.
»Micki, gibst du die Fingerabdrücke des Mädchens in die Datenbank ein? Achte vor allem auf Meldungen aus Florida. Sie hatte Klebebildchen der Gators auf den Fingernägeln. Und ruf uns bitte an, wenn du etwas über dieses Gel herausgefunden hast.«
    »Wie der Mann schon sagte – kein Problem«, antwortete Micki leichthin, aber Olivia kannte den Blick ihrer Freundin. Sie wartete auf eine Erklärung.
    Als hätte ich eine zu bieten.
Sie beschloss, das Thema zu wechseln. »Abbott will uns bestimmt morgen früh um acht in seinem Büro sehen.« Ihr Captain war berühmt-berüchtigt für seine Acht-Uhr-Meetings.
    »Ich versuche, die Fingerabdrücke noch vorher durch die Datenbanken zu schicken«, meinte Micki. »Danach könnten wir einen Kaffee trinken. Und ein bisschen plaudern.«
    »Machen wir«, erwiderte Olivia tonlos, dann wandte sie sich an Micah Barlow, der sie genau zu beobachten schien, und plötzlich wurde sie wütend. Dass sie David Hunter für eine Nanosekunde auch nur in Betracht gezogen hatte, war gewissermaßen auch seine Schuld. Dieser elende Schuft, der sich überall einmischen musste.
    »Abbott wird auch dich sprechen wollen«, sagte sie kühl. »Weißt du, wie du zu seinem Büro kommst?«
    »Ich habe schon mit deinem Captain gearbeitet«, gab er zurück. »Ich werde da sein.«
    Sie nickte knapp, dann wandte sie sich um und ging mit Kane zu ihrem Wagen. Er sagte nichts, bis sie die Fahrertür aufgeschlossen hatte. An den Kotflügel gelehnt, verschränkte er die Arme vor der Brust und musterte sie prüfend.
    »Was war das gerade?«
    Sie riss ihre Tür auf. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du sprichst.«
    Kane drückte ihre Tür sanft wieder zu. »Olivia.«
    Sie seufzte tief. »Ein gigantischer Fehler, okay? Einer, den ich weder wiederholen noch mit irgendjemandem besprechen will.«
    Er wirkte enttäuscht. Kane liebte saftige Klatschgeschichten. »Oh, na gut, dann eben nicht«, brummte er. »Hier ist Weems’ Adresse. Soll ich?«
    »Nein, du warst letztes Mal dran. Diesmal spreche ich mit der Frau.« Die meisten Ermittlerteams warfen eine Münze, aber Olivia und Kane teilten die ungeliebten Aufgaben immer fair untereinander auf. So war es schon immer gewesen, sogar als sie noch ganz jung dabei gewesen war und er sie angelernt hatte. »Wir treffen uns dort.«
    Sie öffnete die Tür, während Kane zu seinem Wagen ging, hielt jedoch inne, als sie plötzlich ein merkwürdiges Gefühl hatte. Sie sah sich um und entdeckte David, der am Löschwagen stand und sie beobachtete. Ein Schauder überlief sie. Einen Augenblick lang hielten ihre Blicke einander fest, dann hob er leicht das Kinn, als wollte er sie herausfordern. Er wandte sich ab, zog sich einen neuen Handschuh über, und der Moment war vorüber.
    Bebend stieg Olivia in ihren Wagen.
Das brauche ich nicht. Jetzt bestimmt nicht.
    Er hatte sieben Monate Zeit gehabt.
Sieben verdammte Monate, um etwas zu sagen. Etwas zu tun.
Sie hatte gewartet, anfangs sogar geduldig. Doch schließlich war sie gekränkt gewesen,

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