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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Eigentlich hätte er heute das ganze Sixpack verdient, aber er genehmigte sich nie mehr als eines. Angetrunkene Menschen machten dumme Fehler. Er musste es wissen, denn diese dummen Fehler sorgten für einen großen Teil seines Lebensunterhalts.
    Mit der Fernbedienung in der Hand sah er sich die DVD an, die er gebrannt hatte, und lächelte, als Rauch den Bildschirm auszufüllen begann. Jedes Wort, das die vier gesprochen hatten, war zu verstehen. Streckenweise wurde es lauter oder leiser, aber der Ton war stets sauber, denn seine Ausrüstung war erstklassig. Beim Equipment zu sparen, zahlte sich langfristig niemals aus.
    Und ich plane stets langfristig.
    Er sah sich in seiner kleinen Wohnung um. Sie war spartanisch und zweckmäßig eingerichtet, aber irgendwann würde er genug Geld haben, um sich eine Villa auf einer Insel mitsamt dem dazugehörigen diskreten Personal kaufen zu können. Und er wusste auch schon, welche Villa er sich gönnen würde. Sie gehörte gegenwärtig einem reichen Politiker mit einer sehr ungesunden Vorliebe für Minderjährige. Der Mann glaubte ernsthaft, dass er frei sein würde, sobald er den letzten Teilbetrag auf sein Überseekonto zahlen würde.
    Dass dachten sie alle. Sie glaubten ihm. Glaubten, dass er zufrieden sein und sie in Ruhe lassen würde. Doch das tat er nicht. Er erhöhte einfach nur die Beträge, und seine Zielobjekte zahlten brav weiter.
    Denn er hatte sie klug ausgewählt. Wie heute Nacht. Diese vier hatten Eltern, die eine Menge tun würden, um zu verhindern, dass ihr kostbarer Nachwuchs ins Gefängnis ging. Und im Gefängnis würden sie auf jeden Fall landen. Denn sie waren sehr ungezogen gewesen und hatten mit dem Feuer gespielt. Dabei waren zwei Menschen draufgegangen. Natürlich ging der Wachmann auf sein Konto, aber er hatte nichts dagegen, die Lorbeeren dafür an die vier vom College abzutreten. Sie hatten ein schreiendes Mädchen dem sicheren Tod überlassen. Die Cops würden nur allzu gern glauben, dass sie auch den Wachmann getötet hatten.
    Er fixierte den Bildschirm und zog eine Grimasse, als der stämmige Albert Joel eins über den Schädel zog.
Autsch!
Joel hatte in diesem Augenblick sicherlich gemeine Kopfschmerzen.
    Er hätte gern gewusst, ob sie sich bereits in die Haare geraten waren. Sie würden es spätestens dann tun, wenn der Schock abebbte und ihnen klarwurde, was sie getan hatten. Den Moment der Kontaktaufnahme zu wählen, war eine Kunst. Sie mussten lange genug schmoren, um sich vor einer Entdeckung zu fürchten, aber nicht so lange, dass sie eine Dummheit begingen. Zum Beispiel sich zu stellen. Oder zu beichten. Joel, die Heulsuse, wäre ein Kandidat dafür.
    Falls Joel jedoch zu einem zu großen Unsicherheitsfaktor wurde, würde man sich um ihn kümmern müssen.
    Er spulte zurück zu der Stelle, an der Eric, der Kopf der Bande, Muskelprotz Albert anwies, Joel, der Memme, einen Hieb zu verpassen. Interessant, wie cool Eric agierte. Diese Fähigkeit würde sich vielleicht noch als echter Vorteil erweisen.
    Denn er hatte nachgedacht. Durch den Börsencrash hatten auch seine Investitionen gelitten. Bei seinem Arbeitstempo würde er die vierzig erreicht haben, bis sein Portfolio so wiederhergestellt war, dass es ihm den Lebensstil garantierte, den er für sich geplant hatte. Er hatte jedoch nie vorgehabt, so lange zu warten. Er wollte jung genug sein, um die Früchte seiner Arbeit wirklich zu genießen.
    Und daher überlegte er schon seit einer Weile, ob er jemanden einstellen und expandieren sollte. Aber wer war vertrauenswürdig?
    Er war schon lang genug in der Branche, um zu wissen, dass man einem Mann nicht weiter trauen durfte, als der Strick um seinen Hals reichte. Das traf im Übrigen auch auf Frauen zu. Besonders auf Frauen. Der Strick musste also kurz gehalten werden und die Schlinge eng genug sein, dass man den Kopf nicht hindurchziehen konnte. Er sah zu, wie Eric und Albert den bewusstlosen Joel davonschleppten und Mary ihnen folgte. Brandstiftung und Mord … die Schlinge war verdammt eng, der Strick herrlich kurz.
    Er hob seine Flasche zu einem Toast. »Auf meine neuen Angestellten. Möget ihr mir viel, viel Geld verschaffen.« Er holte die DVD aus dem Spieler und schob sie in eine Papierhülle. Dank der wunderschönen Erfindung des Streamings würde Eric, der Kopf der Bande, bald feststellen, dass er an der Kette lag.
    Er plazierte einen schmatzenden Kuss auf die DVD . »Ab jetzt«, murmelte er, »gehört ihr mir.«
    Montag,

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