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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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habe. Wiedergutmachen kann ich es wohl nie.«
    David dachte daran, wie ausgelaugt er sich gefühlt hatte, nachdem er Olivia von seinem Geheimnis erzählt hatte. Ja, er hatte eine Art Frieden empfunden, aber auch die Gewissheit, dass man die Uhr nicht zurückdrehen konnte. »Das kann ich verstehen. Wie haben Sie Mary kennengelernt?«
    »Sie hat mir über meine Admin-Adresse E-Mails geschickt. Sie klang so aufrichtig. Sie glaubte an Moss, oder zumindest dachte ich das. Jetzt höre ich, dass sie mich nur benutzt hat, um sich an ihrem Stiefvater zu rächen, und Truman hat mir erzählt, der Todesfall seiner ehemaligen Sekretärin wird von neuem untersucht, weil der Verdacht eines Verbrechens besteht. Mir war nicht klar, dass Mary so war. Aber sie hat Menschen getötet. Vorsätzlich.«
    »Falls es Ihnen hilft – sie hat meiner Mutter erzählt, dass sie Sie vor Crawford beschützt hätte. Sie hat Crawford töten wollen.«
    »Das Wissen hilft mir tatsächlich, danke. Ich war blind vor Liebe. Ich habe noch nie jemandem von Moss erzählt, ihr aber schon.«
    »Weil Sie ihr vertraut haben.«
    »Weil ich ein Idiot war.«
    »Nein. Jemandem zu vertrauen ist nicht idiotisch. Sie hat Sie getäuscht.«
    Lincoln zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer. Ich habe ihr alles erzählt. Alle Einzelheiten. Daher wusste sie überhaupt erst, dass sie eine Glaskugel zurücklassen musste.«
    »Und am Nordpol VE einkratzen musste, damit es auch authentisch aussah. Lincoln, kurz vor ihrem Tod hat sie ihrem Bruder gegenüber behauptet, sie wisse, wo Preston Moss sei.«
    Lincoln lächelte. »Und glauben Sie mir, dieser freundliche FBI -Mann möchte es auch so gern wissen. Deswegen sind Sie hier. Ich wollte ihnen die Information erst geben, wenn ich mit Ihnen sprechen durfte.« Er deutete auf den Notizblock und den Stift seines Anwalts. »Darf ich?«
    David sah zu, wie Lincoln eine detaillierte Karte zeichnete und eine Stelle mit einem x markierte.
    »Es gab einen Ort, wo wir Moss-Anhänger uns trafen – nur seine engsten Vertrauten, niemand sonst wusste davon. Wir kamen zu ihm und lauschten wie Schüler, die sich um einen Gelehrten scharen. Er war … charismatisch. Nun, am Tag nach dem Brand vor zwölf Jahren ging ich zu ihm. Am Tag zuvor hatten wir uns alle verteilt, nachdem wir den Timer eingestellt hatten, wie wir es immer taten. Aber ich hörte im Radio, dass es einen Todesfall gegeben hatte. Ich konnte es nicht fassen. Ich lief zurück und kam gerade noch so an, dass ich die Leiche sah. Das gab mir den Rest.«
    »Ich kann’s mir vorstellen«, sagte David. »Ein solcher Anblick verfolgt einen.«
    »O ja. Für immer.« Lincoln nickte. »Ich fuhr also zu Moss und entdeckte, dass er Tabletten geschluckt hatte. Er war tot.« Geräuschvoll stieß er den Atem aus. »Es war schrecklich. Ich konnte nicht denken, ich habe nur reagiert. Ich schaffte die Leiche in mein Auto und begrub sie.« Er tippte auf die Karte. »Hier. Ich fahre oft hin. Das Grab ist unversehrt. Sie sollten ihn dort noch finden.«
    »Und der Ort, an dem Sie sich getroffen haben?«
    »In Brand gesteckt. Ich fand es nur richtig so.«
    »Und dann?«
    Lincoln zuckte mit den Schultern. »Die Zeit verstrich, und mir entglitt die Realität immer mehr, aber ich wusste es, und das machte mir Angst. Ich glaubte, dass ich den Verstand verlor, weil Gott ihn mir als Strafe nahm.«
    Auch das kann ich verstehen.
»Danke. Für Ihr Vertrauen.«
    Lincoln betrachtete ihn eine Weile. »Ich kann mich nicht daran erinnern, bei Ihnen eingebrochen zu sein. Aber ich kann mich an Ihre Stimme erinnern. Und an … Ihr Mitgefühl. Ich fühlte mich geborgen.«
    »Das freut mich. Und viel Glück. Das meine ich ernst.«
    Lincoln lächelte traurig. »Ich weiß.«
    David schüttelte ihm die Hand und sah zu, wie sie ihn hinausbrachten. Special Agent Temple nahm die Karte, die Lincoln gezeichnet hatte. »Vielen Dank, Mr. Hunter.«
    »Ich habe doch gar nichts getan. Werden Sie eine offizielle Stellungnahme veröffentlichen, wenn Sie Moss’ Identität bestätigt haben? Vielen Feuerwehrleuten wäre das sehr wichtig.«
    »Selbstverständlich tun wir das. Ich kenne auch einige Agenten, denen das sehr wichtig ist. Aber wie ich gehört habe, wartet man mit einer Feier auf Sie. Ich bin sehr froh, dass Ihre Mutter und Sie unversehrt aus dieser Sache herausgekommen sind.«
    »Oh, das bin ich auch.«
    David traf Olivia im Beobachtungsraum an, wo sie telefonierte.
    »Ich muss jetzt Schluss machen«, sagte sie. »Ja, ich

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