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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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hat sich nicht krankgemeldet, Sir ...«
    Da fehlt eine Information. »Aber?«
    »Sie hat gekündigt, Sir.«
    Seltsam, überrascht ist er nicht. »Wann war das?«
    »Vor wenigen Minuten, Sir.«
    Andrew beendet das Gespräch und knurrt Johnson ein »Miss Kent!« entgegen, als der ihm die Wagentür aufhält.

    Warum müssen die Straßen an einem gewöhnlichen Mittwochmorgen nur so verdammt verstopft sein?
    Können diese Leute nicht zu Hause bleiben, die Bahn nehmen, den Bus oder was sonst noch so fährt? Laufen wäre auch eine Alternative! Zufällig hat Andrew es nämlich eilig!
    Ja, Norton, du Idiot, genau! Wir bemühen uns um die Angestellten, die sich bei uns unverzichtbar gemacht haben. Ob nun mit ihrer Arbeit, oder damit, dass sie gehorsam den Mund aufmachen, wenn wir unsere Zunge hineinstecken wollen, was?
    ›Ruhe!‹
    Weißt du, Norton, ich halte ja im Allgemeinen meine Schnauze ...
    ›Das ist mir neu.‹
    ... aber ich denke, dass du soeben im Begriff bist, einen verflucht beschissenen Fehler zu begehen.
    ›Lass es!‹
    … Du reißt gerade alles ein, was du dir mit meiner Hilfe aufgebaut hast. Was genau tust du hier eigentlich?
    ›Ganz einfach, ich hole sie zurück.‹
    Aber darauf verzichtet die Nutte dankend! Will das denn nicht in deinen dämlichen Schädel? Sie hat keinen Bock für dich zu arbeiten! Lass sie in Ruhe!
    ›Nein.‹
    Norton, du Hornochse! Sie ist ein egoistisches Flittchen und damit nicht einmal den Dreck unter deinen Fingernägeln wert! Ein Nichts! Lass sie dort, wo sie hingehört. In ihrem von Ratten verseuchten Drecksloch von einem Appartement und komm endlich wieder zu dir!
    ›Nein!‹
    Stöhnend rauft sich der DS das nicht vorhandene Haar. Oh Mann! Warum tust du Idiot nicht, was ich sage?
    ›Weil sie ohne mich nicht überleben wird.‹
    Haaaaa! Das ist der schlimmste Fall von Selbstbetrug, der mir jemals untergekommen ist! Du bist hier derjenige, der glaubt, ohne sie zu krepieren. Und für diese irrsinnige Vermutung hast du dir mit Abstand die ungeeignetste Person ausgesucht, die du nur finden konntest! Sie wird dir nicht helfen, weil sie sich schon selbst nicht helfen kann!
    ›Da erzählst du mir nichts, was ich nicht bereits wusste.‹
    »Wir sind da, Sir!«
    Andrews »Warten Sie hier!« dürfte für Johnson relativ unverständlich gewesen sein, er ist längst aus dem Wagen gesprungen, bevor der ganz zum Stehen kommen kann.
    Bei Tageslicht wirkt das Areal sogar noch unfreundlicher. Jetzt sieht er nämlich die Müllberge, welche die Dunkelheit am vergangenen Abend so nett verborgen hat. Es tummeln sich tatsächlich Ratten darauf, während schmutzige Kinder in dem spielen, was wohl mal ein von freundlichen Gemeindemitgliedern gespendeter Sandkasten war. Argwöhnisch fragt Andrew sich, wie viele benutzte Junkiespritzen in dem Dreck vergraben sind und erschaudert.
    Was ist das nur für eine Gegend?
    Kaum hat er ihre Wohnungstür erreicht, beginnt er auch schon, auf das poröse Material einzuhämmern. Aus dem Appartement dringt nicht der geringste Laut. Kein Problem, er hat keine Skrupel sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen, wenn es sich als notwendig erweist.
    Der Lärm hat die ‚Nachbarn‘ aufgeschreckt. Rechts von Andrew blinzelt ein fetter, unrasierter Mann mit Zigarette im Mundwinkel und im verblichenen Unterhemd um die Ecke. »Was ‘n los?«
    Andrew ignoriert ihn und hämmert weiter. Nach einigen Minuten genießt er die Audienz der gesamten Nachbarschaft, einschließlich einer hochschwangeren Frau, die verdächtig nach Whisky riecht und torkelnd auf ihn zukommt. »Sie is nich da«, informiert sie ihn. »Sie is abeiten.«
    »Nein, ist sie nicht!«, knurrt Andrew und etwas lauter: »Josephine! Wenn du jetzt nicht sofort die beschissene Tür öffnest, trete ich sie ein!«
    »Hey Mister!« Das ist wieder Mr. Unterhemd, der gnädigerweise die Zigarette aus dem Mund genommen hat. »Das is verboten! Ich kenn mich aus bei die Gesetze! Das is Haus...« Er runzelt die Stirn, scheint intensiv darüber nachzugrübeln, wie genau sich das Delikt nennt, dessen sich der Fremde in dem teuren Anzug gleich schuldig machen wird. »Wohnungsdiebstahl!«, schreit er schließlich begeistert. »Josephine!«, brüllt Andrew. »Letzte Chance!«
    Ob es nun die Drohung ist oder ihre Angst, dass die ehrenwerte Hausgemeinschaft zum Angriff auf ihn übergehen könnte, sei dahingestellt. Im Grunde ist ihm ihre Motivation auch völlig egal, denn in diesem Moment wird der Sicherheitsriegel zurückgezogen und

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