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Feueraugen III. Das Schloss

Feueraugen III. Das Schloss

Titel: Feueraugen III. Das Schloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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gesehen.
    "Märchenhaft schön! Hier könnte man leben!" findet X.
    "Wenn Cassius das nur filmen könnte. Ah, diese Kulissen - heutzutage bekommt man so was ja nur noch gegen ein Heidengeld. Und dann von solcher Schönheit ... so authentisch!" schwärmt Baldwin, der nicht von dem Fenster fort zu bekommen ist.
    "Die Authentizität dieser Kulisse, Chef, die sollten wir lieber nicht rühmen!" bemerkt Zeramov, nachdem schließlich auch ihm ein Blick durch das Fenster gewährt worden war. "Schließlich befinden wir uns in der Irrealität, nicht wahr?"
    "Zum Teufel ... ihr mit euren Plaudereien!" Rodolphe gestikuliert hilflos. "Wir befinden uns im Schloss des lange gesuchten Xaber Dracer und seines Feueraugen-Ordens und ihr quasselt über Kulissen und Authentizität!"
    Kaum hat er das gesagt, da ertönt wiederum das grauenhafte Lachen. Metallisch und scharf hallt es durch den Gang und verliert sich dann im Schlossgarten. Dieser Vorfall wirkt sich umso bedenklicher auf alle aus, als Kalfater und Caulk beteuern, derartiges Gelächter noch nie zuvor gehört zu haben.
    "Auf meinem Weg zum Unwetterturm hab' ich einmal ein Lachen gehört ... aber es hat mich nicht erschüttert, weil da die ganze Sphäre verrückt spielt." sagt Kalfater.
    "Dieses Lachen macht mich wahnsinnig! Auf der Treppe in die Sphäre Cultivasions bin ich erschrocken; in den Klippen hab ich vielleicht an meinem Verstand gezweifelt und mir zu erklären versucht, dass wir uns alle etwas einbilden könnten. Hier aber, so laut und zynisch ... c'est insupportable ... unerträglich!" jammert Marlène. "Mon dieu, als ob einer direkt hinter uns steht und mit anhört, was wir reden. On se moque de nous!"
    "Ich verstehe ihre Erregung sehr gut ... und kann trotzdem nicht erklären, was vorgeht!" Kalfater sieht sich Hilfe suchend nach Caulk um, doch auch der ist ratlos.
    "Irgendetwas stimmt heute nicht." murmelt er vor sich hin.
    "Ja, Carl, wir müssen aufpassen! Vielleicht haben wir einen besonderen Tag. Dann können wir nur hoffen, dass uns keine unangenehmen Überraschungen erwarten."
    Kaum hat Kalfater seine Befürchtung geäußert, bricht der unsichtbare Spötter erneut in haltloses Gelächter aus. Diesmal beruhigt er sich zum Glück rasch und es kann weitergehen.
    Kalfater führt sie zu ihrer Verwunderung in einen toten Gang. Vor der stark bemoosten Rückwand bleibt er stehen, bewegt einen Stein knapp über dem Boden und im nächsten Augenblick springt eine versteckte Türe auf, die den Weg ins Schlossinnere freigibt.
    "Kommt, hierher! Und bitte ... ganz leise! Von dort drüben müssen wir in den dunklen Flur hinein, den ihr im Hintergrund seht. Keine Hast! Wir wollen schließlich niemanden auf uns aufmerksam machen."
    Kalfaters Worte bewirken auch jetzt einen Heiterkeitsausbruch des unsichtbaren Lauschers. Das unheimliche Lachen ist um einige Nuancen schriller geworden.
    "Wenn das nur gut geht!" Caulk reibt sich nervös die Stirn. "Wir befinden uns bereits in der Nähe des langen Wehrganges. Von dem aus erreichen wir schnell den Saal, in dem wir mit etwas Glück einige der Ordensbrüder beobachten können. Aber ich zweifle, ob das heute wirklich ..."
    Diesmal übernimmt sich der imaginäre Spötter. Sein Lachen wird so schrill, dass Baldwins Durchhaltevermögen zu kippen droht.
    "Nur ruhig, Chef!" Zeramov versucht, ihn abzulenken. "Das ist bestimmt nur wieder so eine Täuschung ... diesmal eben akustischer Natur! Wir sollten inzwischen daran gewöhnt sein."
    "Man könnte annehmen, dass sich unser Unsichtbarer noch nicht ganz vom letzten Witz erholt hat und schon wieder über den nächsten lachen muss!" meint X.
    Das Gelächter klingt ihnen jetzt schmerzhaft in den Ohren. Wer immer es ist, der ihnen lauscht, er kann sich nicht mehr beherrschen. Plötzlich beenden Husten und hysterische Gluckser den Ausbruch und dann ist es mit einem Mal völlig still.
    "Na also ... die Sphäre hat sich wieder beruhigt. Wir können uns der Sage zuwenden." erklärt X und seine Überzeugungskraft verfehlt auch dieses Mal ihre Wirkung nicht. Sogar Kalfater und Caulk nicken ihm zu und führen die Baldwinschen über eine kurze Treppe hinauf in einen Wehrgang. Alles erinnert ein wenig an die Flucht aus Cultivasion - aber seit das Lachen sie nicht mehr belästigt, kommen sie ohne Zwischenfall voran.
    "Da hinunter?" will der Krämer wissen, als man an einer weiteren Treppe angelangt ist.
    Kalfater nickt.
    "Noch ein wenig Geduld. Wir müssen noch einen anderen Geheimgang erreichen, von dem

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