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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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übereinander; sie wurden von einem schmucklosen Ledergürtel zusammengehalten. An seinem Gürtel war ein Messer befestigt, aber kein Schwert. Rena suchte mit den Augen nach seinem Amulett, sah nichts, begriff, dass der Fremde ein Gildenloser war. Was wollte er hier? Cchraskar musterte ihn interessiert, ließ sich aber nicht anmerken, was er dachte.
    »Verschwinde!«, sagte Alena und Rena wunderte sich über ihre heftige Reaktion. Aber nicht lange. »Du bist doch der Kerl, der mich im Schwarzen Bezirk ständig angestarrt und verfolgt hat! Lass uns in Ruhe!«
    »Du bist ja ganz schön frech, dafür dass dir die Bude nicht mal gehört«, sagte der Fremde. »Lass mich nur kurz mit Kerrik sprechen, dann haue ich wieder ab.«
    »Du kennst Kerrik?« Alena ließ ihr Schwert sinken.
    »Klar kenne ich Kerrik. Er ist immerhin mein Kompagnon.« Ohne sie noch weiter zu beachten, ging der junge Mann an ihnen vorbei in die Höhle.
    Verdutzt blickten sich Rena und Alena an, dann folgten sie ihm.

Grenzgänger
    Im Hauptraum war Kerrik gerade dabei, einen Krug mit eingelegten Corusyn-Blüten auf den Tisch zu wuchten. Als sie zu dritt hereinkamen, hob er erstaunt den Kopf und seine Augen weiteten sich freudig überrascht, als er den Neuankömmling sah. »Jorak! Ich dachte, du wärst längst mit der Expedition in Richtung Lixantha abgezogen!«
    So, so, das ist also Jorak, von dem wir schon so viel gehört haben, dachte Rena im Stillen. Sie hielt sich im Hintergrund, beobachtete, versuchte den Neuen einzuschätzen.
    »Ich hab’s verschoben. Als ich hörte, was für Ärger du hast, dachte ich, ich bleib lieber noch ein bisschen in der Stadt. So für alle Fälle«, sagte Jorak und ließ sich in einen der Stühle fallen. Er sprach schnell, das schien seine Art zu sein. Seine Bewegungen waren voller Energie und Ungeduld. »Aber die Händler sitzen mir im Nacken. Wir müssen bald entscheiden, ob wir die Sache absagen oder nicht.«
    Kerrik seufzte. »Ich fürchte, ich habe im Moment andere Probleme. Sag die Expedition ab. Wir holen sie nächsten Monat nach ... wenn ich dann noch lebe.«
    Der junge Gildenlose zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Mit einigen wenigen, aufmerksamen Blicken erfasste er Rena, die junge Schmiedin, die prächtige Einrichtung von Keldos Höhle. Rena merkte, dass das Blatt mit den Symbolen, die geheime Notiz, die Keldo ihnen hinterlassen hatte, noch auf dem Tisch lag. Einen Moment war sie besorgt. Noch wusste sie nicht, ob sie Jorak vertrauten konnten. Sollte sie das Ding schnell an sich nehmen? Nein, das würde ihn noch mehr darauf aufmerksam machen.
    »Wie hast du uns gefunden?«, fragte Alena gereizt. »Kerrik, hast du ihm verraten, wo wir sind?«
    »Habe ich nicht«, verteidigte sich Kerrik.
    »Ich bin immerhin nicht auf Anhieb draufgekommen«, sagte Jorak und grinste. »Es ist ein gutes Versteck. Das braucht ihr auch, fürchte ich. Sie haben ein Kopfgeld auf euch ausgesetzt, von dem man ein paar Monate ganz ordentlich leben könnte.«
    Seine Worte beruhigten Rena nicht. Wenn er darauf gekommen war, sie in Keldos Höhle zu suchen, würde es nicht mehr lange dauern, bis auch andere sie entdeckten. Und wenn Cano sie fand, waren sie so gut wie tot. Würde Jorak ihr Versteck wirklich für sich behalten? Oder war die Versuchung, das Kopfgeld einzuheimsen, für jemanden wie ihn zu hoch? Vermutlich schrammte er ständig am Rand der Armut entlang.
    Rena versuchte zu erraten, zu welcher Gilde Jorak gehört haben könnte, aber sie war sich nicht sicher. Rein äußerlich sah er nach Feuer-Gilde aus, aber er hatte nicht den wehrhaften Stolz, den man an Alena und ihren Gildenbrüdern sofort wahrnahm, und er hatte eine andere Art zu reden. Rena fragte sich, was er wohl getan hatte, um trotz seiner Jugend von seiner Gilde ausgestoßen zu werden. Er war höchstens zwanzig, aber er wirkte wie einer, der schon vor langer Zeit gelernt hat auf der Straße zu überleben.
    »Ihr könnt nicht ewig hier bleiben«, sagte Jorak zu Rena. Sie wunderte sich, wie eindringlich sein Blick war. War er hergekommen um sie zu warnen? »Ich habe etwas über den Kerl gehört, der euch auf den Fersen ist. Irgendwann werdet ihr euch ihm stellen müssen. Vielleicht bald schon.«
    »Ich weiß«, sagte Rena und fühlte sich hilflos. Sie entschied sich spontan ihm die Wahrheit zu sagen. »Das Problem ist nur, dass wir eigentlich keine Chance gegen ihn haben. Er hat einen Eisdämon auf seiner Seite und eine Menge bewaffnete Leute. Obwohl er sich

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