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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxima Moosmax
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vielleicht schwer zu begreifen, aber dein Vater und ich, wir haben eine Menge zusammen erlebt. Vieles davon hat in Tempeln aus vergangener Zeit stattgefunden. Die Menschen haben früher ihre Heiligtümer instinktiv an Orten erbaut, an denen sie übernatürliche Kräfte vermuteten oder spürten.“
    Er schwieg einen Moment.
    „ Es muss nichts heißen, aber wenn ein Mann wie von Wellerswerde eine uralte Höhle unter seinem Grundstück hat, dann macht mich das nervös. Bisher wusste ich nichts von den Höhlenmalereien. Es könnte eine alte heilige Stätte sein. Das macht alles noch bedrohlicher.“ Ich konnte seine Anspannung fühlen. Wie elektrischer Strom hing sie zwischen uns. Helmut hatte Angst. Er hatte mir die Wahrheit gesagt, trotzdem konnte ich seine Reaktion nicht verstehen. Wie konnte ihn die Tatsache, dass die Höhle eine uralte okkulte Stätte war, nur so in Panik versetzten?
    Ich drang trotzdem nicht weiter in ihn. Die Fahrt zum Universitäts-Gebäude in der Stadt war kurz. Wir hielten an einem Bau des alten Campus, ebenso schön wie Helmuts Renaissancebau, jedoch neu renoviert und jüngeren Erbauungsdatums. Helmut führte mich schnellen Schrittes zum Sekretariat. Frau Kleinschmitt hatte uns schon erwartet. Sie führte uns in einen Besprechungsraum, indem Kaffee und zwei Tassen, außerdem ein Tellerchen mit Keksen stand. Sie sah mich einen Moment abwägend an, schien darauf zu warten, dass ich die Sonnenbrille abnahm, doch sie holte schließlich eine weitere Tasse ohne etwas zu sagen. Dann bat sie uns zu warten. Erst jetzt setzte ich die Brille ab. Wenig später betrat ein Mann den Raum, der mich sofort jeden Gedanken an Indiana Jones vergessen ließ. Er war über sechzig und so hoch wie breit. Nachdem er uns die Hand geschüttelt hatte, eine Erfahrung, auf die ich gerne verzichtet hätte, setzte er sich sofort und begann sich über die Kekse herzumachen. Mein blaues Auge bemerkte er nicht. Helmut, der mich nur kurz vorgestellt hatte, brachte sein Anliegen vor.
    Er log erstaunlich gut und ich muss gestehen, dass ich ihn bewunderte. Wie schnell er sich eine plausible Geschichte aus den Fingern sog war beeindruckend. Er sei bei einer Recherche für ein Thema für eine Doktorarbeit, die ich bearbeiten sollte. Er wollte die Einflüsse steinzeitlicher Kunst auf die aktuelle Literatur näher betrachten. Da sei ihm die Geschichte über den Fund nur allzu recht gekommen. Weber schluckte die Geschichte nicht nur, er wurde regelrecht enthusiastisch. Ein Thema, das schon seit Jahren in der wissenschaftlichen Welt zu kurz komme. Er gratulierte mir tatsächlich zu dem spannenden Thema und wollte gerade dazu ansetzen, mich zwischen zwei Schokoladenkeksen nach meiner Ausbildung zu fragen, als Helmut mir zu Hilfe eilte. Er wolle zu gerne persönlich den Fund besichtigen. Diese Aussage führte zu einer unerwarteten Reaktion. Weber legte einen Keks säuberlich zurück, als sei ihm der Appetit vergangen und sah uns beide ernst an.
    „ Das ist leider im Moment nicht möglich, da müssen sie in zwei oder drei Wochen wieder kommen.“
    Helmut versetzte mir unter dem Tisch einen so heftigen Tritt, dass mir das Wasser in die Augen stieg. Was zur Hölle sollte das? Ich wollte ihn schon anfunkeln, aber Weber deutet meinen Ausdruck wohl als Enttäuschung. Er legte mir in einer tröstenden Geste die Hand auf die Schulter.
    „ Das tut mir aber leid, mein Sohn. Vielleicht kann ich Ihnen einstweilen mit ein paar Fotos über die Neugier hinweghelfen?“
    Ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren und schenkte Weber ein dankbares Lächeln. Ganz der Professor, übernahm Helmut das Gespräch.
    „ Fotos wären wundervoll. Vielleicht könnten Sie uns auch eine Augenzeugenbeschreibung geben?“
    „ Unglücklicherweise hat Herr von Wellerswerde so schnell gehandelt, dass ich nicht einmal selbst dazu kam, den Fund zu begutachten, aber Sie dürfen gerne meinen Assistenten befragen. Er wird Ihnen auch die Fotografien zeigen.“
    Fragend blickte er mich an, dann wieder Helmut, der einen zerknirschten Ausdruck auflegte und sich überschwänglich für die Hilfe bedankte. Ein perfekt höflicher Mensch, dachte ich. Doch gleichzeitig fühlte ich seine unterdrückte Erregung und wusste, wie sehr er unter Spannung stand. Mit einem weiteren Keks als Wegzehrung ging uns Weber voraus, tiefer in das Gewirr seines Institutes. Überall hingen großformatige Fotos verschiedener Ausgrabungen, komplett mit Berichten und Skizzen.
    Das Büro, das wir schließlich

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