Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
ich in die wache Welt zurückkehrte verblasste das Bild.
Es war mühevoll das undeutliche Haus vollends zu vertreiben. Ich erwachte desorientiert. Das Bett war ein heilloses Durcheinander. Ich musste mich wild hin und her geworfen haben. Der Wecker klingelte, automatisch schaltete ich ihn ab. Eine leise Stimme flüsterte mir zu, dass es Zeit war aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Ich ignorierte sie, denn das Haus meiner Träume musste gefunden werden, sofort. Wie in Trance griff ich nach dem Papier von Klaus. Ohne, dass ich mich hätte anstrengen müssen erschienen die Häuser vor mir. Eines nach dem anderen betrachtete ich eingehend. Das Gesuchte war nicht dabei. Nur noch wenige Gebäude waren übrig. Ich fühlte nun doch die Anstrengung, denn die Schrift begann vor meinen Augen zu tanzen. Ich wollte mich gerade wieder konzentrieren, als es zaghaft klopfte. Vera stand mir gegenüber als ich öffnete.
„ Herr Winkler meinte, dass es Zeit wäre aufzustehen.“
Verwirrt starrte ich die Uhr an. Es konnte unmöglich halb elf sein. Gerade war es sechs Uhr gewesen.
„ Ist alles in Ordnung, Lex?“
Veras Stimme riss mich in die Wirklichkeit zurück. Ich schien den Weg aus dem Traum in die Realität noch nicht gefunden zu haben.
„ Ich ziehe mich an, dauert nur einen Moment.“
Ich schloss die Türe und schlüpfte in meine Kleider. Die Liste nahm ich mit, doch ich ließ mich nicht wieder darauf ein, sie zu betrachten. Ich würde die letzten Häuser unten überprüfen.
Helmut hatte bereits gegessen und saß an seinem Computer. Auch er ging eine lange Liste mit Namen durch und begrüßte mich mit einem abwesenden Nicken. Auch Vera war sogleich zur Stelle und brachte mir Frühstück. Mein Blick wurde wie magisch von den Häusern angezogen, doch ich wagte es nicht, mich darauf einzulassen, solange Vera mich beobachtete. Als ich zu Ende gegessen hatte verschwand sie. Stattdessen kam Helmut zu mir. Er hatte eine heiße Spur, die er verfolgen wollte. Er fragte, ob ich mitfahren wollte, zur Uni. Verblüfft sah er mich an als ich verneinte. Ich versuchte ihm zu schildern, wie drängend mein Traum gewesen war. Ich sah, dass er es nicht begriff. Der besorgte Ausdruck in seinen grauen Augen ließ mich bereuen, ihm alles erzählt zu haben.
„ Ich denke es ist besser, wenn du mitkommst.“
Sein Tonfall ließ mich jeden Widerspruch herunterschlucken. Ich hatte das dringende Bedürfnis dieses Haus zu finden, aber Helmut tat sein bestes mich abzulenken. Bis zu seinem Büro redete er ohne Unterbrechung. Erst dort fand ich die Ruhe, mir die letzten Adressen vorzunehmen. Wieder kostete es mich keine Mühe die Bilder erscheinen zu lassen. Und diesmal fand ich was ich suchte. Das alte Herrenhaus lag mitten im Schwarzwald. Als ich den Kopf hob sah ich, dass Helmut mich durchdringen musterte.
„ Helmut, ich habe es gefunden.“
Eine bisher unbekannte Euphorie ließ meine Stimme beben. Helmut hob fragend die Augenbrauen.
„ Ich muss hingehen.“
„ Immer mit der Ruhe, dieses Haus gehört von Wellerswerde, vielleicht beeinflusst er dich wieder und wartet dort auf dich.“
Das drängende Gefühl war schwächer geworden, nun da ich endlich wusste, um welches Haus es sich handelte.
„ Du hast recht. Keine Sorge, ich werde nicht Hals über Kopf hinlaufen. Aber ich bin mir sicher, dass von Wellerswerde nichts damit zu tun hat.“
„ Was hast du vor?“
„ Ich weiß nicht, was denkst du? Hast du etwas herausgefunden?“
Helmut erzählte mir, dass er einen Professor ausfindig gemacht hatte, der in einer Abhandlung eine Höhle erwähnte, die seiner Meinung nach meiner dürftigen Beschreibung entsprach. Leider hatte er noch immer nicht herausgefunden wo die Höhle sich befand. Er wollte mit dem Mann persönlich sprechen. Ich spürte wieder ein leichtes erschauern, aber die Panik blieb diesmal aus.
„ Wenn sie im Schwarzwald ist, in der Nähe von diesem Haus, dann weißt du, dass es die richtige ist.“
Helmut nickte: „Am besten du kommst mit.“
Helmut wollte mich offensichtlich nicht allein lassen.
Wir machten uns auf den Weg zum Parkplatz als plötzlich meine Hosentasche vibrierte. Ich zog das Handy heraus. Es zeigte mehrere unbeantwortete Anrufe an. Ich war so vertieft gewesen, dass ich das Klingeln nicht bemerkt hatte. Halb erwartete ich von Wellerswerdes Stimme zu hören, doch es war Holger.
„ Hallo Lex, ich versuche schon den ganzen Tag dich zu erreichen.“
„ Das tut mir leid, mein Akku war leer.“
Die
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