Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
wurde wenn sich etwas Neues ergab. Klaus würde vor Ort warten bis Altenhof ihn zurückrief.
Er sollte noch zwei Stunden auf den Anruf warten. Es dämmerte bereits als Franz endlich anrief. Klaus hörte an seiner erschöpften Stimme sofort, dass es nicht nach Plan verlaufen war. Franz Altenhof hatte mit dem Richter verhandelt, hatte alle Hinweise auf den Tisch gelegt und erfahren müssen, dass Von Wellerswerdes Kontakte sehr gut waren. Er hatte nur eines erreichen können. Sie brauchten einen Zeugen, dann würden sie die Erlaubnis bekommen zuzugreifen.
Klaus konnte sich nicht zurückhalten. Er schrie in das Telefon.
„ Wir müssen also bis morgen einen Zeugen finden, wenn möglich einen seiner Jünger der bereit ist auszusagen, dass Lex dort ist. Franz, das ist vollkommen unmöglich.“
„ Ich weiß. Und ich sage es nicht gerne, aber ich sehe keine Chance mehr.“
„ Du willst ihn aufgeben?“
Franz antwortete nicht.
„ Was soll das? Auch wenn du nicht an diese magischen Geschichten glaubst, Von Wellerswerde tut es. Und er wird Lex töten.“
„ Was soll ich machen? Uns sind die Hände gebunden.“
„ Ich treibe dir diesen verdammten Zeugen auf. Und du hältst eine Einheit bereit. Wir müssen unbedingt vor 14.15 Uhr morgen zugreifen.“
„ Wie willst du diesen Zeugen auftreiben?“
„ Frag mich nicht, OK?“
Franz Altenhof hatte nicht weiter gefragt und versprochen eine Einheit bereit zustellen. Blieb nur noch die Frage woher er einen Zeugen bekommen sollte. Es gab keine Aussteiger aus Von Wellerswerdes Glaubensgefolge. Der einzige Aussteiger den Altenhof jemals gefunden hatte war beinahe sofort gestorben. Obwohl Von Wellerswerdes Beteiligung unmöglich nachzuweisen war waren sie alle überzeugt, dass er den Tod dieses Mannes verursacht hatte.
Klaus hatte seine Gedanken noch nicht zu Ende gebracht als er einen Mann bemerkte. Er ging durch das Tor, er lief langsam, wie ein Mensch der ziellos durch die Gegend streift und das Wetter genießt. Er war eindeutig aus Von Wellerswerdes Anwesen gekommen. Klaus verschloss den Wagen und ging dem Mann nach. Er streifte durch den Wald und schien sich nicht am Hereinbrechen der Dunkelheit zu stören. Die Sonne versank langsam, aber unter dem dichten Blätterdach der Bäume hatte man den Eindruck die Dunkelheit wäre substantieller. Und sie half Klaus, denn in der Dunkelheit blieb er unsichtbar. Er war nahe daran das erste Mal in seinem Leben die Grenze zur Illegalität zu überschreiten. Doch er hatte sich noch nicht entschieden. Was wenn der Mann kein Jünger war?
Klaus dachte noch einmal darüber nach, doch genau betrachtet hatte er keine Wahl. Klaus zog seinen Revolver aus dem Halfter. Er trat auf den Mann zu, der sich auf einen Baumstumpf gesetzt hatte. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein, denn er bemerkte Klaus erst als dieser ihn ansprach.
„ Stehen Sie langsam auf, ich habe einen Revolver auf Sie gerichtet.“
Er zuckte merklich zusammen und nahm reflexartig in die Hände in die Höhe. Klaus nutzte das und fesselte seine Armen mit den Handschellen.
„ Was soll denn das, wer sind Sie?“
„ Klappe halten und einsteigen.“
Klaus hatte sich fest vorgenommen nichts zu sagen, damit er keinen Alarm schlagen konnte.
Klaus hatte den Sanitäter gefunden. Den einzigen Jünger Von Wellerswerdes, der gerade in einer Glaubenskrise steckte. Doch davon wusste Klaus nichts. Unterwegs überlegte er Helmut vorzuwarnen, doch er wollte seinem Gefangenen nicht mehr Informationen geben als unbedingt nötig. So überraschte er Helmut Zuhause. Dieser fiel aus alles Wolken als Klaus mit einem Gefangenen bei ihm aufkreuzte. Klaus bugsierte seinen Zeugen schweigend in das komplett verschließbare Gästebad Helmuts und erklärte ihm erst dann was er vorhatte, und warum.
„ Du hast einen Mann entführt, in der Hoffnung, dass er seinen Meister Von Wellerswerde verrät und für uns den Kronzeugen spielt?“
„ Ja. Verrückt was. Aber ich konnte nichts anderes mehr tun. Ich kann doch Lex nicht einfach aufgeben.“
Helmut nickte. „Wir müssen mit ihm reden. Aber du als Polizist wirst ziemlich Ärger bekommen, oder?“
Klaus wischte diese Bemerkung beiseite. „Kennst du ein paar von diesen übernatürlichen Tricks? Vielleicht kannst du ihn hypnotisieren oder so?“
Helmut musste wieder Willen lachen. „Ich hoffe das ist nicht deine einzige Hoffnung, denn dann stehen wir ziemlich schlecht da.“
Helmut schickte Vera fort. Er wollte sie nicht in diese Sache
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