Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Rucksack zerfetzte. Es dauerte einen Moment, bis das Tier registrierte, dass es nicht seine Beute war, die es gepackt hatte. Diesen kurzen Moment nutze ich, griff die Vorderbeine des Hundes und warf ihn mit Schwung über mich nach hinten und sprang wieder auf die Beine. Ich hörte das Tier hart aufschlagen, doch als ich mich zu ihm umdrehte erhob es sich schon wieder. Geifer tropfte von seinen gelben Zähnen. Das Tier zog ein schlaffes Bein hinter sich her als es sich erneut aufmachte mich zu umkreisen. Von einem Tier hatte ich erwartet, dass es nun den Rückzug antreten würde, doch es schien im Gegenteil noch wütender. Mein Rucksack lag nun etliche Meter entfernt zerfetzt auf dem Boden. Ich wandte dem Tier meine volle Aufmerksamkeit zu. Als es erneut auf mich lossprang hatte ich keine Wahl, als es mit meinem bloßen Arm abzuwehren. Als sich seine Zähne in meinen Arm bohrten schrie ich gellend auf. Der Schmerz war so heftig, wie glühende Schlangenbisse fraß er sich in meine Gedanken und hinterließ einen roten Schleier vor meinen Augen. Ich riss den Arm mitsamt Hund in die Höhe, der Schmerz gab mir ungeahnte Kraft. Für einen Moment verlor das Tier den Boden unter den Füßen und ich schlug mit der freien Handkante nach seinem Hals. Ich traf, jedoch nicht ideal. Winselnd ließ das Tier los. Ich hatte ihm das Genick brechen wollen oder wenigstens die Halsschlagader treffen, um die Dogge bewusstlos zu machen, doch das war mir nicht gelungen. Die gewaltigen Muskeln waren zu hart für mich. Ich stand noch immer in der Abwehrhaltung als der Hund blitzschnell erneut angriff. Ich wich seinem schnappenden Kiefer im letzten Moment aus, doch das Gewicht des Tieres ließ mich Rücklings zu Boden stürzen. Mit meinem unverletzten Arm griff ich erneut nach seinem Hals, drückte zu und brachte das Tier mit aller Kraft unter mich. Es wehrte sich mit seinen Krallen und Zähnen, schnappte und trat nach mir, ich rutschte von seiner Kehle ab.
Wie in einem bizarren Ringkampf versuchte ich das geifernde Maul von mir weg zu schlagen. Ich hatte keine Chance gegen die ungestümen, wilden Attacken. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich erschöpft sein würde. Als sich die Dogge über mich gekämpft hatte und den Kopf hob, um mir endgültig die Kehle durch zubeißen, nutze ich meine Chance, schlug ihm wieder mit der Handkante in das Genick. Ich hatte all meine Kraft in diesen einen Schlag gelegt und diesmal brach seine Wirbelsäule mit einem leisen, beinahe unhörbaren Knacken. Der erschlaffende Körper der riesigen Dogge brach über mir zusammen, sein Kopf landete neben meinem Gesicht und ich blickte in seine brechenden Augen. Einen Moment war ich sicher darin einen menschlichen Ausdruck von Zorn zu sehen, doch dann war es wieder nur ein sterbender Hund.
Der Kampf hatte mich alle Kraft gekostet und nun, da er vorbei war, war ich kaum noch in der Lage die Leiche von mir herunter zu rollen. Jeder einzelne Muskel in mir hatte beschlossen unkontrolliert zu zucken. Ich hörte trappelnde Schritte, es waren eindeutig menschliche Geräusche, ich hätte auch nicht die Kraft gehabt, mich gegen einen weiteren Gegner zur Wehr zu setzten. Als die Schritte näher kamen wurden sie langsamer. Ich hörte Stimmen, doch in meinem halb bewusstlosen Zustand konnte ich keine Worte verstehen, alles verschwamm zu einem undeutlichen brausen.
Dann half mir endlich jemand den Kadaver von mir herunter zu rollen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich ernsthaft verletzt war. Der Arm, mit dem ich das Tier hatte abfangen müssten war blutüberströmt und ich musste wegsehen um meinen rebellierenden Magen unter Kontrolle zu bringen. Der Anblick hatte scheinbar auch meine Schmerzrezeptoren zum Leben erweckt. Mein Arm pochte wie verrückt und schickte flammende Schmerzsalven in mein Gehirn, die mir für einen Moment wieder das Bewusstsein zu rauben drohten.
Meinen Helfer konnte ich erst nach geraumer Zeit klar erkennen und auf seine hartnäckigen Fragen antwortete ich wie durch einen Nebel. Meine eigene Stimme wurde vom Rauschen meines Blutes übertönt. Noch immer schien alles merkwürdig klar, besonders das rote Blut schien mir unwirklich entgegen zu strahlen. Ein winziger Teil meines Gehirns begann sich zu regen. Das ist nur der Schock, war seine beruhigende Botschaft und tatsächlich schaffte ich es mich ein kleines bisschen unter Kontrolle zu bekommen.
Mein Helfer entpuppte sich als ein Polizist, den der Besitzer des Hundes gerufen hatte. Er und seine
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