Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
gebannt zu ihm aufblickten. Das Bild ähnelte so schockierend meinem Traum, dass ich den Blick nicht abwenden konnte.
Erst am Abend schaffte ich es, mich von Hampertons Homepage zu lösen. Mir dröhnte der Kopf vor lauter wirren Informationen. Ich beschloss früh zu Bett zu gehen und erst am nächsten Tag bei Helmut anzurufen.
Wieder erwachte ich gefesselt. Mein Körper zitterte vor Schmerzen, die ich nicht näher lokalisieren konnte und das Feuer vor mir brannte lichterloh und glühend heiß. Ich versuchte mit aller Kraft mich loszureißen. Das einzige Ergebnis waren Schmerzen in Hand- und Fußgelenken die mir beinahe das Bewusstsein raubten. Ich blickte in das bedrohliche, gleißende Feuer und sah, dass es kein normales Feuer war.
Ich hörte ein so merkwürdiges, fremdes Geräusch, dass es etliche Zeit dauerte, bis ich erkannte, dass es sich tatsächlich um Gesang handelte. Menschliche Münder formten Worte, die nie ausgesprochen werden durften zu einer Melodie, die so unbeschreiblich fremd und angsteinflößend war, dass es mir, trotz der Hitze um mich herum, eiskalt den Rücken herunter lief. In den Flammen bewegte sich etwas unsägliches, unbeschreiblich Hässliches zu der Melodie und begann zu wachsen. Der Dämon erstand vor meinen Augen aus den Flammen. Langsam, aber unaufhaltsam wurde er materieller. Ich fühlte die Wirklichkeit um mich herum in Wellen zusammen zucken.
Ich schrie in Panik auf, doch ich konnte das Prasseln der Flammen, die nun bis zu mir vorgedrungen waren, nicht übertönen. Heiß, wirklich und gierig leckten sie an meiner Haut und es tat weh, doch ich verbrannte nicht. Nur meine Fesseln zerfielen zu Asche. Ohne den Halt der Fesseln sank ich hilflos auf die Knie. Die Wirklichkeit um mich herum schien sich in schmerzhaften Krämpfen zu winden, das glühende Etwas versuchte sie zu durchbrechen und ich konnte fühlen, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis es ganz Teil meiner Realität werden würde. Meine Arme und Beine kribbelten wie wahnsinnig und weigerten sich, mir zu gehorchen.
Verzweifelt versuchte ich aufzustehen, während der Dämon immer solidere Formen annahm. Er würde mich töten, bevor er diese Welt endgültig betreten konnte. Nur ich stand noch zwischen ihm und meiner Welt. Mit unumstößlicher Sicherheit wusste ich plötzlich, dass der Dämon mich töten musste um Teil dieser Wirklichkeit zu werden. Und ich musste kämpfen. Mit aller Konzentration brachte ich meine Beine dazu, mich zu tragen. Schwankend stand ich auf, das Feuer leckte noch immer gierig an mir, verbrannte langsam meine Kleidung. Beinahe war ich selbst ein Feuerdämon, in schwelender und flammender Kleidung. Noch nie in meinem Leben hatte ich eine solche Klarheit erlebt. Obwohl mein Körper erschöpft und verletzt war, fühlte ich eine Stärke in mir, wie ich sie bisher nicht für möglich gehalten hätte. Entschlossen ging ich auf das feurige, unendlich feindselige Wesen zu.
Als es einen seiner peitschenden Flammenarme nach mir ausstreckte wischte ich ihn mit einem einzigen, machtvollen Gedanken aus dem Weg. Ich fühlte eine bisher nicht gekannte Kraft in mir. Der unheimliche Gesang der Menschen um mich herum schien die Energie aus den Tiefen meiner Seele an die Oberfläche zu locken. So einfach würde ich es dem Dämon nicht machen. Die Klarheit meiner Gedanken war wie kühles Wasser, das meine brennende Haut löschte. Weitere Flammenarme kamen auf mich zugerast, es waren so viele, ich konnte nicht allen Einhalt gebieten. Kaum hatte der erste glühende, peitschende Arm meine Haut berührt wurde ich von einer unerträglichen Woge aus Schmerz warnungslos fortgespült
Sonntag, 20. April
Wieder erwachte ich schweißgebadet und am ganzen Leib zitternd.
Die Klarheit meines träumenden Geistes war wie ausgelöscht von Angst, die die Grenze zur nackten Panik überschritt. Was immer mir diese überirdische Klarheit beschert hatte war spurlos verschwunden und hatte mich hilflos zurückgelassen. Mühsam unterdrückte ich die stoßweise Atmung und begann mich zu beruhigen. Es war nur ein Ausschnitt des Traumes gewesen, doch das hatte vollauf gereicht. Mein Gehirn verquickte den Traum mit all den Informationen, die ich am Vortag gesammelt hatte. Schon sah ich mich als Opfergabe für den Dämon sterben. Entsetzt sprang ich aus dem Bett. Ich musste Helmut anrufen. Er musste mir helfen meine magischen Kräfte zu kontrollieren, SOFORT.
Kaum hatte ich das Telefon erreicht wurde mir klar, dass ich
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