Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
sich schnell zu beruhigen. Plötzlich fiel mir etwas ein.
„ Vera, haben Sie mir ein Telefon? Ich muss meine Tante anrufen, wenn sie das sieht kriegt sie einen Herzschlag.“
Vera nickte verständnisvoll und brachte mich zu einem Sessel, neben dem ein altmodisches Telefon mit Wählscheibe stand. Ich wählte die Nummer meiner Tante. Bereits nach dem zweiten klingeln nahm sie ab und als sie sich meldete hörte ich sofort, dass etwas nicht in Ordnung war.
„ Ja?“
„ Tante Tina, ich bin's, Lex.“, ein erleichtertes Seufzen kam aus dem Hörer.
„ Ich habe gerade die Zeitung gelesen, wie geht es dir? In welchem Krankenhaus liegst du?“
„ Es ist alles OK. Die Zeitung hat wirklich übertrieben, ich bin nicht ernsthaft verletzt.“ „Aber dein Arm!“
„ Ja, der ist ein bisschen verletzt, aber nicht gebrochen und es sind auch keine Sehnen durchtrennt.“
„ Lex, du bist nicht im Krankenhaus, stimmt’s?“
„ Nein, bin ich nicht.“
„ Das ist so unvorsichtig. Wie kannst du nur so was machen?“
Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken ihr zu sagen, dass ich bei Helmut war, doch das würde sie wahrscheinlich nur noch mehr aufbringen. Ich beschloss also, ihren Kommentar zu ignorieren.
„ Ich wollte nur, dass ihr euch keine Sorgen macht.“
Ein leicht vorwurfsvoller Ton schwang in meiner Stimme mit. Meine Tante kannte mich gut genug, nicht weiter mit mir zu diskutieren. Wir tauschten noch ein paar Belanglosigkeiten aus, dann legte ich auf und setzte mich wieder an den Frühstückstisch. Helmut war inzwischen auch erschienen.
Wortlos las er die Zeitung.
„ Der Arzt, der mich gestern kurz zur Seite genommen hat, hat mir von dem Reporter erzählt, aber solche Fotos.“
Helmut stockte und schüttelte den Kopf. Ein Anflug von Wut stieg in mir auf. Warum hatte mich niemand vorgewarnt? Doch es war zu bedeutungslos um es auch nur anzusprechen. Kommentarlos bestrich ich Brötchen und schenkte mir noch Kaffee ein. Als Helmut fertig gelesen hatte und die Zeitung zusammen faltete begann er wieder zu sprechen.
„ Ich fürchte, du musst damit rechnen, noch mal von der Polizei befragt zu werden.“
Ich zuckte die Schultern. Was sollten sie mir schon vorwerfen? Ich war schließlich das Opfer. Helmut bestätigte zwar meine Meinung, riet mir aber vorsichtig zu sein. Bei meiner dritten Tasse Kaffee erzählte ich ihm von meinem gestrigen Experiment. Helmuts Reaktion entsprach ganz und gar nicht meiner Erwartung.
„ Du hast was?“
Seine Stimme klang so alarmiert, dass ich kleinlaut antwortete
„ Ich habe meditiert um meine magischen Fähigkeiten zu erspüren, wie du es mir erzählt hast.“
„ Tu das nie wieder. Erforsche so etwas niemals allein. Du bist viel zu unerfahren, wenn du ein einziges Mal die Kontrolle verlierst wirst du sterben.“
Sein Ton war hart und vorwurfsvoll.
„ Aber es ist nichts passiert.“
„ Du weißt doch nicht einmal was hätte passieren können. Du bist ein Risiko eingegangen, dass du nicht einmal einschätzen kannst!“, erregt hatte sich Helmut vorgebeugt.
Ich versuchte nicht mich weiter zu rechtfertigen.
„ Das Ergebnis interessiert dich wohl gar nicht?“
Er lupfte nur eine Braue und ich beschloss es ihm trotzdem zu erzählen.
„ Es ist rein gar nichts passiert. Weil das alles Blödsinn ist.“
Ich hatte den letzten Teil nicht aussprechen wollen, aber Helmut hatte mich wie einen Erstklässler behandelt, der mit Papas Revolver herumspielt.
„ Wenn du mir noch immer nicht glaubst, was machst du dann hier? Warum nehme ich mir die Zeit mit dir zu sprechen und mache mir Gedanken über deine Ausbildung?“
Er klang nicht wütend, wie gerade eben, nur unendlich enttäuscht. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen. Einige Minuten herrschte betretenes Schweigen.
Schließlich fragte ich ihn, was das Risiko war, das ich eingegangen war. Hier merkte ich zum ersten Mal, dass Helmut kaum mehr wusste als ich.
„ Ich weiß es nicht Lex, aber tu mir den Gefallen und mach solche Experimente nur, wenn ich dabei bin.“, ich nickte.
Vielleicht hatte er recht. Es würde sowieso nichts herauskommen, bei diesen Selbstversuchen.
Nach dem Frühstück stiegen wir in Helmuts schicken Wagen. Wieder umschloss mich der Sitzt, als wäre ich ein heimgekehrter Teil seines Polsters. Behaglich lehnte ich mich einen Moment zurück. Kaum hatten wir aber die Hauptstraße erreicht fiel jegliche Ruhe von mir ab und ich kam mir eingesperrt vor. Zum Nichtstun verdammt. Die Strecke zum
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