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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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angeblich mit Freunden an der Nordsee sein sollte. Von dort waren wir allerdings einige Kilometer entfernt.
    »Ja, wir haben Glück, dass er noch dämlicher ist, als er ohnehin schon aussieht.«
    Ich legte fragend meinen Kopf schief.
    »Audrina hat ihn angewiesen, sich mit uns anzufreunden und ihr alles zu berichten, was wir so treiben. Das Angraben von Mayla war unter anderem ein Versuch von ihm, Freundschaft zu schließen.« Ilian rollte mit den Augen. »Er hat Audrina berichtete, dass wir wohl in Urlaub aufbrechen, aber mehr auch nicht. Anscheinend wollte er uns hier rein zufällig über den Weg laufen und versuchen, mit uns gemeinsam etwas zu unternehmen. Erst dann wollte er sich, mit Ergebnissen, bei Audrina melden.«
    »Oh Mann«, seufzte ich.
    »Dein Bruder hat sein Handy gecheckt. Alles in Ordnung. Der letzte Anruf bei Audrina war heute Morgen, bevor wir losgefahren sind, und die SMS waren komplett sauber. Thomas hat ihm sein Handy weggenommen und ihm mit einer Waffe gedroht.« Ilian lächelte bitter. »Der hat sich, und das meine ich wörtlich, vor Angst in die Hosen gemacht und geschworen, nie wieder mit Audrina zu sprechen. Wir haben ihn dann nach Hause geschickt.«
    »Und wenn er doch mit Audrina spricht?«, fragte ich.
    Ilian sah mich an und schluckte hörbar. Der Fläschchenwärmer meldete sich mit einem Piepen, doch bevor Ilian zu ihm in die Küche ging, nuschelte er noch leise »Falls sie überhaupt noch lebt«, vor sich hin.
    Roran schlief nach der Flasche zufrieden in seinem improvisierten Kinderwagen-Bett. Wir hatten einfach die Wanne des Wagens abgemacht und neben unser Bett gestellt, so hatten Ilian und ich etwas Raum für uns. Zumindest für ein paar Stunden. Ich lag in seinen Armen, während wir einen Film auf meinem Laptop sahen. Da Ilian das Essen verpasst hatte, stopfte er sich die kalten Reste hungrig rein.
    »Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du das fettige Fleisch von meinen Haaren fernhältst«, schimpfte ich leise.
    Durch Ilians Brust ging ein lautloses Lachen. »Wieso? Das verleiht doch den gewissen Glanz.«
    »Bleib mir bloß mit deinen Fettgriffeln weg!« Ich hörte, wie er sich die Finger ableckte.
    »Hach«, seufzte er zufrieden. »Satt.«
    »Schön für dich«, gluckste ich.
    »Und jetzt?«
    Ich hob meinen Kopf und sah ihn fragend an. »Wie und jetzt? Wir gucken gerade einen Film.«
    Ilian sah zwischen mir und dem Laptop hin und her, auf dem gerade der Zombie R mit ein paar Kumpels herumstolperte. »Nach dem Essen sollst du rauchen oder eine Frau gebrauchen.«
    »Hast du beides nicht zur Hand, wichs dir einen fürs Vaterland«, beendete ich seinen Vortrag.
    »Elisabeth«, raunte Ilian gespielt geschockt. Die Flammen in seinen Augen brachten das Schokoladenbraun seiner Iris zum Schmelzen.
    »Was? Du hast mit diesem dummen Spruch angefangen.«
    »Aber – aber, ich bin doch Nichtraucher! Und außerdem sagt man heute nicht mehr dumm, Lissy. Das ist politisch unkorrekt.«
    »Sondern?«
    »Geistig unbewaffnet, bildungsresistent, verbal inkompetent und kognitiv suboptimiert.«
    »Du bist auch kognitiv suboptimiert! Woher hast du den Scheiß?«
    »Facebook.«
    Wir lachten.
    »Wie erwachsen«, gluckste ich und sah hinüber zu dem schlafenden Roran. Der arme Kerl hatte verloren – er hatte einen Vater, der sein Wissen ausschließlich aus Facebook holte.
    »Pff, ich bin erwachsen!« Ilian stand auf. »Und jetzt fahre ich mit meinem Bobbycar zu meinem Musik-Töpfchen.« Damit verließ er das Zimmer, brummend wie ein Auto, und ich musste so lachen, dass ich mir das Kissen vor das Gesicht presste, um Roran nicht zu wecken.
    Als Ilian zurückkam, summte er »Alle meine Entchen« vor sich hin. Liebevoll schmiss ich mein Kissen nach ihm.
    »Was ist ein Musik-Töpfchen?«, fragte ich leise lachend.
    »Wenn man da reinstrullert, macht das Musik.« Ilian grinste. »Als Pippa da das erste Mal drauf gewesen ist, hat sie sich so erschrocken, dass sie schreiend weggerannt ist.« Er erinnerte sich an die Szene und es schien ihm teuflische Freude zu machen. »Das Badezimmer sah aus!«
    »Was spielt es denn?«
    »It’s raining men, hallelujah«, sang er und ich stieß ihn in die Seite.
    »Ernsthaft!?«
    »Nein, so eine Art Siegesfanfare – wie damals bei Super Mario, wenn man es ins Ziel geschafft hat und der kleine, dicke Italiener gegen die Stange gesprungen ist. Datatadaaaa!«
    »Wie geil, ich will auch ein Musik-Klo haben.«
    »Ich kaufe dir eins im Internet.«
    »Mein Held«, gluckste ich und zog

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