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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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ich.
    »Er ist nur ein Mensch«, seufzte Thomas. »Wir Jäger werden die Augen aufhalten und ihn zur Rede stellen, sollte er sich in unsere Nähe wagen.«
    André nickte meinem Bruder verbissen zu und Conny wirkte extrem genervt. Sicher hatte sie sich erhofft, mit ihrer Flamme hier die Ruhe genießen zu können, und jetzt musste er arbeiten.
    »Es muss nichts bedeuten«, versuchte er meine beste Freundin zu trösten. »Vielleicht macht er tatsächlich hier nur Urlaub?«
    »Nachdem er versucht hat, sich an meine Schwester heranzumachen?«, fragte Ilian mit eiskalter Stimme. »Ich glaube nicht. Mit Sicherheit hat Audrina ihn angestiftet, sich an unsere Fersen zu klemmen.«
    »Du meinst, die wissen jetzt, wo wir sind?«, fragte ich und Mischa ließ vor Schreck eine Schale mit Kartoffelsalat fallen. Zum Glück war sie aus Plastik und es gab nur wenig Verlust des Inhalts. Sie hob die Schale wieder hoch und stellte sie auf den Tisch.
    »Meine Eltern kennen Svens Eltern«, sagte Leon mit dem Fleischwender in der Hand. »Soll ich mal daheim anrufen und sie bitten, dort mal anzufragen, wo Sven ist?«
    Wir starrten alle Leon an, der sich im Mittelpunkt sichtlich unwohl fühlte.
    »Ja, bitte. Sofort«, bellte mein Bruder wie einen Befehl.
    Leon ließ alles stehen und liegen und zückte sein Handy. Wir alle lauschten seinen Worten, bis er auflegte.
    »Jetzt müssen wir warten. Mama fragt nach und meldet sich dann.«
    Ich nickte vor mich hin und sah zu Ilian, der ganz still geworden war.
    »Es tut mir so leid«, sagte er dann plötzlich in die Runde. »Ich wollte euch alle nicht in Gefahr bringen.«
    »Hey«, hauchte ich und drückte fest seine Hände. »Wir sind alle freiwillig hier, schon vergessen?«
    »Ja, Ilian«, half mir Conny. »Jeder hier war sich der Gefahr bewusst.«
    Mein Freund schluckte und löste sich von mir. »Ich mache mich auf die Suche nach Sven und versuche herauszubekommen, was er vorhat.«
    »NEIN!«, kreischte ich fast. »Du gehst alleine nirgendwo hin.«
    »Ich begleite ihn«, sagte mein Bruder und klopfte Ilian auf die Schulter. »Komm, wir fahren dahin, wo wir ihn eben gesehen haben.«
    Ich sah Ilian an, als wäre er irre. Das konnte er doch nicht tun? Ich schüttelte immer wieder meinen Kopf, doch er drückte mir nur mit einem flehenden Gesichtsausdruck das Babyphone in die Hände.
    »Ich bin spätestens um Mitternacht zurück, okay?«
    »Nein«, zischte ich und funkelte ihn böse an. Am liebsten hätte ich ihm das Babyphone ins Kreuz geworfen, als er mit meinem Bruder wegging und sich zu ihm ins Auto setzte. Conny ergriff neben mir meine Hand und drückte sie fest.
    »Sven kann ihnen nichts tun, Lissy«, versuchte sie mich zu beruhigen, doch irgendwie half das gar nichts. »Komm, essen wir was.«
    ***
    Um halb elf riss mich das Babyphone aus den Gedanken. Ich saß mit meinen Freunden um den Tisch und versuchte immer noch, etwas Essbares hinunterzubekommen. Innerlich dankte ich Roran dafür, dass er mir die weitere Tortur ersparte, also sprang ich auf und ging zu dem Baby in den Wohnwagen.
    »Hallo Scheißerchen«, sagte ich in einem Baby-Sing-Sang. »Dein Papa kommt gleich nach Hause, keine Angst, Tante Lissy ist ja da.«
    Als seine braunen Augen mich erkannten, wurde er ruhiger. Ich schnappte mir seinen Schnuller, der neben seinem Kopf lag und steckte ihn ihm wieder in den Mund. Leise schimpfend begann er daran zu saugen, bis er schließlich ganz still wurde. Nur noch seine Ärmchen, mit kleinen, zu Fäusten geballten Händchen, ruderten herum.
    »Ne Runde Boxen?«, fragte ich amüsiert und hob ihn hoch, an meine Schulter. »Sollen wir mal gucken, ob dein Papa noch was von deinem Futter stehen gelassen hat?« Ich drehte mich gerade herum und wollte das kleine Schlafzimmer verlassen, da blockierte plötzlich jemand die Tür. Als ich erschrocken aufschreien wollte, erkannte ich Ilians liebevolle, braune Augen. »Mann!«, schimpfte ich. »Kannst du nichts sagen?«
    »Entschuldige«, nuschelte er. »Rorans Essen ist schon im Fläschchenwärmer.« Damit nahm er mir den Kleinen ab und küsste ihn liebevoll auf die Stirn.
    »Und?«, fragte ich. »Ihr seid ja so früh wieder zurück.« Ich versuchte nicht allzu sauer über Ilians Verschwinden zu sein, da ich ihn ansatzweise verstehen konnte und ich uns nicht den Abend verderben wollte.
    »Wir haben ihn erwischt.«
    »Echt?« Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Leons Mom hatte zurückgerufen, als Ilian und Thomas fort gewesen waren, und gesagt, dass Sven

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