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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Frau standen, einer nach dem anderen zustießen, ihren Pakt schlossen, ihren Bund besiegelten, ihren Liebesschwur bekräftigten. Es hatte ihr Angst gemacht, und ihr war übel davon gewesen. Michele hatte sie ausgelacht und sie dann ihm zum Sex gegeben.
    Er hatte ihr wehgetan. Sie haßte ihn. Michele liebte ihn.
    Sie liebte Michele.
    Keiner liebt dich, du irres kleines Stück Dreck.
    Das war alles, was sie je gewollt hatte, jemanden, dem sie am Herzen lag, jemanden, der verhinderte, daß sie alleine war, Alles, was sie je bekommen hatte, waren Mißbrauch und Ausbeutung. Selbst von Michele, die sie davor bewahrt hatte, allein zu sein. Aber Michele liebte sie. Liebe und Haß. Liebe und Haß. Liebehaß, Liebehaß, Liebehaß. Für sie gab es keine Trennung dazwischen. Sie liebte Michele, wollte sie retten. Michele war alles, was sie hatte.
    »Tu ES! TÖTE SIE! TÖTE SIE!«
    Sie sah hinunter zu Kate, die sich gegen ihre Fesseln bäumte, mit angsterfülltem Gesicht.
    »Wieso interessiert Sie, was mit mir passiert?«
    »Weil es sonst keiner tut.«
    »Tut mir leid«, winselte sie.
    »Angie, tu’s nicht!«
    »Stich zu! Jetzt!«
    Der Druck in ihrem Inneren war ungeheuer. Der Druck von außen war noch größer. Sie fühlte sich, als würden ihre Knochen zusammenbrechen und ihr Gewicht sie erdrücken. Aber die Zone würde den Schlamassel aufsaugen, und sie wäre für immer weg.
    Vielleicht wäre das das Allerbeste. Wenigstens würde ihr nichts mehr wehtun.
    »Tu’s, oder ich laß deine Scheiß-Fotze von Schwester sterben!« schrie er. »Tu’s, oder ich mach Michele vor dir fertig! Tu ES!«
    Sie liebte ihre Schwester. Sie konnte ihre Schwester retten. Sie hob das Messer.

    »Nein!«
    Kate holte tief Luft, wappnete sich, ohne Angie eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Das Mädchen stieß einen Schrei aus, als sie das Schlachtermesser mit beiden Händen über den Kopf hob, dann wirbelte sie herum und rammte Rob Marshall das Messer in den Hals.
    Blut spritzte in einer Fontäne, als sie die Klinge herauszog. Blut an der Wand, auf dem Bett, auf Kate; es spritzte wie aus einem losen Feuerwehrschlauch. Rob zuckte erstaunt zurück, grapschte nach der Wunde, Blut schoß durch seine Finger.
    Angie schrie weiter, holte noch einmal mit dem Messer aus, stach in seine Hand, stach in seine Brust. Sie folgte ihm, als er rückwärts stolperte, zu fliehen versuchte. Er wollte um Hilfe rufen oder um Gnade, erstickte aber an seinem eigenen Blut, es gurgelte laut in seiner Kehle.
    Seine Knie gaben nach, und er fiel gegen den Wäschetrockner, stieß den Kandelaber zu Boden.
    Dann trat Angie zurück und starrte ihn einen Augenblick lang an, als hätte sie keine Ahnung, wer sie wäre, oder wie er dazu kam, zu Boden zu fallen; und der Rest seines Lebens pumpte und gurgelte und würgte als roter Schwall aus ihm heraus. Sie sah das Messer an, bluttriefend, ihre Hände waren davon bedeckt und klebrig, dann drehte sie sich langsam zu Kate.

    Quinn fuhr ohne Rücksicht auf die Straßenverkehrsordnung oder die Gesetze der Physik, getrieben von einem wachsenden Gefühl der Panik in seinen Eingeweiden.
    Kovác klammerte sich fest, stemmte sich, schrie mehr als einmal, während Quinn den Caprice im Slalom zwischen anderen Autos hindurch jagte.
    »Wenn er schlau ist, hat er die Stadt schon verlassen«, sagte Kovác über dem Röhren des Motors. »Er hat Kate als ein Teil des Spiels in den Fall eingebracht. Er hat Melanie Hessler getötet, weil sie ihre Klientin war. Er hat neulich nachts seine Visitenkarte bei Kate in der Garage hinterlassen. Er würde die Stadt nicht verlassen, ohne das zwischen ihnen zu beenden.«
    Er konnte das Ganglicht sehen, als der Wagen vor Kates Haus schlitternd zum Stehen kam. Das Licht schimmerte durch die Stores an den gottverfluchten Seitenfenstern, die so gefährlich waren, wie sie verdammt nochmal hätte wissen können. Quinn knallte den Schalthebel auf P, bevor der Caprice ganz zum Stehen gekommen war, und das Getriebe machte ein ominöses Geräusch. Er war aus dem Wagen, bevor er aufhörte zu wippen, rannte auf das Haus zu, als zwei Streifenwagen die Straße hochrasten. Er stürmte auf die Veranda, versuchte die Türklinke. Abgesperrt.
    »Kate! Kate!«
    Er drückte die Nase an eins der Seitenfenster. Der kleine Tisch im Gang stand schief. Gegenstände lagen herum.
    Der Teppich war schief.
    »Kate!«
    Der Schrei kam von irgendwo aus dem Haus und durchbohrte ihn wie Stahl. »Nein!«
    Quinn packte den Briefkasten, riß ihn von

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