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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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mehr denn je. Wenn er ihr die Stimme herausschnitt, könnte er das nicht kriegen. Wenn er das nicht kriegen konnte, hatte der Akt, sie zu töten, seine Bedeutung verloren.
    »Du willst es doch hören, nicht wahr, Rob?« fragte sie.
    »Du möchtest die Möglichkeit haben, es dir später anzuhören, genau den Moment zu hören, in dem ich Angst vor dir bekommen und dir die Kontrolle überlassen habe.
    Das willst du doch nicht aufgeben, oder?«
    Er nahm den Kassettenrecorder und hielt ihn ihr dicht an den Mund. Er legte das Messer weg, nahm die Zange und packte damit die Spitze ihrer Brust, drückte brutal zu.
    Selbst mit dem Dämpfer von Pullover und BH war der Biß erst scharf, dann unerträglich, so daß sie schreien mußte.
    Als er endlich losließ, trat er mit einem bösen Grinsen zurück und hielt den Recorder hoch.
    »Da«, sagte er. »Ich hab’s.«
    Es schien ihr, als verginge eine Ewigkeit, bis sie wieder klar denken konnte. Sie atmete so heftig, als wäre sie vierhundert Meter gesprintet, schwitzte, zitterte. Als sich ihr Blick wieder klärte, sah sie Angie vor sich. Das Mädchen stand immer noch an demselben Fleck, klammerte das Messer an ihre Brust. Kate fragte sich, ob sie inzwischen katatonisch war. Angie war ihre einzige Hoffnung, das schwächste Glied in Robs Szenario. Sie brauchte das Mädchen an ihrer Seite, klar und fähig zu handeln.
    »Angie«, krächzte Kate. »Er besitzt dich nicht. Du kannst ihn bekämpfen. Du hast ihn bekämpft, nicht wahr?«
    Sie dachte an die Szene, die sich oben abgespielt hatte – Rob, der wollte, daß Angie schilderte, was er ihr angetan hatte, nachdem er sie aus Phoenix House entführt hatte, wie Angie sich geweigert hatte, sich ihm widersetzt, ihn herausgefordert hatte. Sie hatte das schon einmal getan – in den Büros.
    Robs Gesicht lief rot an. »Hör auf, mit ihr zu reden!«
    »Hast du Angst, sie könnte sich gegen dich stellen, Rob?« fragte Kate, aber nicht annähernd so unverschämt wie noch vor fünf Minuten.
    »Halt die Klappe. Sie gehört mir. Und du gehörst mir auch!«
    Er stürzte sich auf sie, packte den Hals ihres Pullovers und riß mit den Händen daran, versuchte vergeblich, ihn zu zerreißen. Fluchend, gackernd, durcheinander, beschämt, suchte er hektisch nach einem anderen Messer unter der Ansammlung von Werkzeugen, die er so sorgfältig auf dem Tisch ausgebreitet hatte.
    »Du besitzt sie genausowenig, wie du mich besitzt«, sagte Kate und sah ihn voller Wut an, kämpfte gegen ihre Fesseln. »Und du wirst mich nie, niemals besitzen, du Kröte.«
    »Halt die Schnauze!« schrie er wieder. Er drehte sich um und schlug ihr mit dem Handrücken auf den Mund. »Halt’s Maul! Halt’s Maul!«
    Die Messer klapperten, und er hob ein großes auf. Kate holte tief Luft zu ihrem möglicherweise letzten Atemzug und hielt sie an. Rob packte wieder den Hals ihres Pullovers und durchschnitt ihn mit dem Messer, zerfetzte das Material. Die Spitze des Messers biß in ihre Brust, hüpfte über ihren Bauch, nagte an der Spitze ihrer Hüfte.
    »Ich werd’s dir zeigen! Ich werd’s dir zeigen, Angie!«
    bellte er und schwang auf das Mädchen zu. »Komm her!
    Komm her, sofort!«
    Er wartete nicht. Er rannte um das Tischende herum, packte das Mädchen am Arm und zerrte sie zurück zu Kate.
    »Tu’s!« sagte er ihr ins Ohr. »Für Michele. Du möchtest das für Michele tun. Du möchtest doch, daß Michele dich liebt, nicht wahr, Angie?«
    Michele? Wild Card, dachte Kate, eine neuerliche Woge von Angst brandete durch sie. Wer zum Teufel war Michele und was bedeutete sie Angie? Wie sollte sie einen Feind bekämpfen, den sie nie gesehen hatte?
    Angie liefen Tränen übers Gesicht. Ihre Unterlippe zitterte. Sie umklammerte das Schlachtermesser mit beiden zitternden Händen.
    »Tu’s nicht, Angie«, sagte Kate und ihre Stimme vibrierte vor Angst. »Laß dich nicht so von ihm benutzen.«
    Sie wußte nicht einmal, ob das Mädchen sie hörte. Sie dachte, an das, was Angie ihr über die Zone erzählt hatte, und fragte sich, ob sie jetzt an diesen Ort fliehen würde, um diesem Alptraum zu entrinnen. Und was dann? Würde sie dann auf Autopilot agieren? War die Zone ein dissoziativer Zustand? Hatte er ihr erlaubt, schon früher an Robs Morden teilzuhaben?
    Sie riß wieder an den Fesseln, dehnte das Plastik einen weiteren Zentimeter.
    »Tu es!« schrie Rob gegen Angies Gesicht. »Tu’s, du dämliche Fotze! Tu’s für deine Schwester. Tu’s für Michele. Du willst, daß Michele dich

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