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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Finlow auszunutzen. Sie war nicht als Betreuerin einer Klientin hier. Sie war gekommen, um jemanden zu sehen, mit dem sie ein gräßliches Erlebnis geteilt hatte. Jemanden, dessen Leben für immer mit ihrem verbunden war, auf eine Art, wie es kein anderes je sein würde.
    Sie griff mit der Hand über die Tischplatte und berührte Angies Hand, versuchte, sie in der Gegenwart zu halten, im Augenblick. Ihre eigenen Hände waren immer noch verfärbt und aufgedunsen, die Male an ihren Handgelenken von jungfräulich weißen Verbänden verdeckt. Drei Tage waren seit dem Vorfall in ihrem Haus vergangen.
    »Du bist nicht allein, Kleine«, flüsterte Kate leise. »Du kannst nicht einfach mein Leben retten und dann wieder daraus verschwinden. Ich werde dich im Auge behalten.
    Da hast du eine kleine Erinnerung daran.«
    Mit der Geschicklichkeit eines Zauberers schob sie das Ding aus ihrer Hand in Angies. Den winzigen Tonengel, den Angie von ihrem Schreibtisch gestohlen und dann im Phoenix zurückgelassen hatte.
    Angie starrte die Figur an, ein Schutzengel, in einer Welt, in der solche Dinge nicht wirklich existierten – das hatte sie zumindest immer geglaubt. Das Bedürfnis, es doch zu glauben, war jetzt so stark, daß es ihr Angst machte, und sie zog sich in die schattenverhangene Seite ihres Bewußtseins zurück, um der Angst zu entrinnen.
    Besser, an nichts zu glauben, als darauf zu warten, daß die unvermeidliche Enttäuschung wie eine Axt heruntersauste.
    Ihre Hand schloß sich um die Figur und hielt sie wie ein Geheimnis. Sie schloß die Augen und schaltete ihren Verstand aus, merkte nicht einmal, daß ihr die Tränen übers Gesicht liefen.
    Kate blinzelte ihre eigenen Tränen zurück, als sie sich langsam und vorsichtig erhob. Sie strich mit der Hand über Angies Haar, beugte sich vor und drückte einen sanften Kuß auf ihren Kopf.
    »Ich komme wieder«, flüsterte sie, dann sammelte sie ihre Krücken ein und humpelte zur Tür, vor sich hinmurmelnd. »Kann wohl nicht mehr weiter behaupten, daß ich nicht mit Kindern arbeite.«
    Der Idee folgte eine Woge von Emotionen, mit denen fertig zu werden ihr heute einfach die Kraft fehlte.
    Glücklicherweise warteten noch jede Menge Morgen auf sie, um an ihnen zu arbeiten.
    Als sie in den Gang trat, öffnete sich die Tür zum Beobachtungsraum, und Sabin, Fowler und Yurek kamen
    heraus. Sie sahen frustriert aus.
    Kovác folgte ihnen mit einem selbstzufriedenen Grinsen, als wolle er sagen: »Sieh dir die Clowns an«. Gleichzeitig dampfte ein kleiner attraktiver Mann mit italienischem Aussehen und einem 3.500 Dollar Anzug den Gang entlang auf sie zu, mit grimmiger Miene und begleitet von Lucas Brandt.
    »Haben Sie mit dem Mädchen ohne Anwesenheit ihres Rechtsbeistandes gesprochen?« fragte er.
    Kate bedachte ihn mit einem tiefgekühlten Blick.
    »Sie müssen das einstellen, bis sie für zurechnungsfähig erklärt ist«, sagte Brandt zu Sabin.
    »Sagen Sie mir nicht, wie ich meinen Job zu machen habe.«
    Sabin zog die Schultern hoch, als würde er gleich die Fäuste hochnehmen. »Was machen Sie hier, Costello?«
    Anthony Costello, Chefschleimer für die Reichen und Berühmten. »Ich bin hier, weil Peter Bondurant mich gebeten hat, Angie Finlow zu vertreten.«
    Kate hätte fast gelacht. Gerade als sie dachte, nichts könnte sie mehr erstaunen… da zahlte Peter Bondurant für Angies Rechtsbeistand. Wiedergutmachung dafür, daß er ihre Schwester in den Rücken geschossen hatte? Gute PR für den Mann, der selbst bald vor Gericht stehen würde?
    Oder vielleicht wollte er einfach etwas wiedergutmachen für das verpfuschte Leben seiner Tochter, indem er Angie aus ihrem verpfuschten Leben heraushalf. Karma.
    »Alles, was sie Ihnen gesagt hat, fällt unter die Schweigepflicht«, bellte Costello sie an.
    »Ich bin nur hier, um eine Freundin zu besuchen«, sagte Kate und humpelte davon. Sollten das doch die Männer austragen.
    Ein neuer Akt für den Medizinzirkus.
    »He, Red!«
    Sie drehte sich um und blieb stehen, als Kovác auf sie zukam. Er sah aus, als wäre er am Strand eingeschlafen.
    Sein Gesicht hatte das üble Rot eines Sonnenbrandes.
    Seine Augen waren zwei blasse Ausrufezeichen, abgesengt. Der Pflichtschnurrbart für Cops war weg, wodurch er nackt und jünger aussah.
    »Wie gefallen dir diese Brüder?« krächzte er und kämpfte gegen einen Hustenkrampf. Die Nachwirkungen einer Rauchvergiftung.
    »Wunderlicher und immer wunderlicher.«
    »Quinn schon zurück?«
    »Morgen.«
    Er war

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