Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
hatte sie in das Sadasia getrieben? Sie reagierte auf seine dominante Seite mit unverfälschter Lust. Doch es fiel ihr schwer, damit umzugehen.
Wieso hatte sie nicht einfach an einem Schnupperabend teilgenommen, der alle paar Monate im Sadasia stattfand, und offen gesagt, dass sie Informationen über SM sammeln wollte? Mutig genug war sie. Sean hätte sie nicht abgewiesen, im Gegenteil, er hätte sie sofort an das nächstbeste Andreaskreuz gebunden und sie für sich behalten. Nicht nur der pralle Arsch zog ihn an, sondern auch die facettenreiche Persönlichkeit.
John hatte es gewusst, und sie aus diesem Grund zu ihm gebracht. Manipulativer Bastard.
„Wie viel Zeit benötigst du jeden Tag, um an deinem Manuskript zu arbeiten?“
„Im Moment keine, ich bin zu aufgewühlt, um zu schreiben.“ Betroffen sah sie zu Boden.
Erneut hatte er das Gefühl, dass sie den starken Wunsch verspürte, sich ihm anzuvertrauen.
„Ich hätte eine Aufgabe für dich, damit du dich nicht langweilst.“ Sean wollte austesten, wie sie auf körperliche Tätigkeiten reagierte und an eine Herausforderung heranging.
„Ich bin mit der Reinigungscrew des Sadasia unzufrieden und brauche jemanden, der sie auf die richtige Spur bringt.“
Sie lächelte ihn frech an. „Wieso versohlst du ihnen nicht einfach den Arsch, so lange, bis sie tun, was du verlangst?“
Sie sah Keith an, während sie beinahe zornig in das Brötchen biss. Seinem Freund verübelte sie die Schläge viel stärker als ihm. Keith schenkte ihr einen Ausdruck, der sie an dem Bissen fast ersticken ließ. Hazel trank hastig einen Schluck Tee. Sie würde noch lernen, dass es schmerzhaft sein konnte, den falschen Master in der Form eines Wuthörnchens anzufunkeln, auch wenn man ein dermaßen süßes Hörnchen war wie sie.
„Ich nehme die Herausforderung an. Zuerst muss ich mir ein Bild von den Gegebenheiten machen.“
Hazel erstaunte ihn erneut, sie schien sich auf die Aufgabe zu freuen. Sie war definitiv keine Frau, die sich zu schade war, selbst mit anzupacken.
„Was!“
Entnervt sah Sean zur Tür und hielt das Seufzen nicht zurück, als Beth durch die Tür stapfte, die Wangen zornesrot.
Mit einer Handbewegung schnitt er den Wortschwall ab und drückte auf die Speichertaste. Er hasste Büroarbeit. Als ob sie nicht ohnehin schlimmer war als ein Angriff wütender Hornissen, es war schon das dritte Mal, dass irgendeine impertinente Person ihn aus der Konzentration riss.
Zuerst Eda, dann Gregor, jetzt Beth. Sie alle gehörten zu der Reinigungscrew, und Beth war das Oberhaupt.
Sie stemmte die Hände in die schmalen Hüften.
„Ich kündige!“
„Wieso?“
„Offensichtlich stellt meine Leistung dich nicht zufrieden. Warum sonst hetzt du mir diesen Drachen auf den Hals?“
Rote Flecken zierten die bleichen Wangen. Wie immer wirkte Beth müde und unausgeglichen. Das straff zusammengebundene aschblonde Haar erweckte in ihm den Wunsch, es aus dem Haargummi zu befreien. Beth hatte drei Kinder, war alleinerziehend, und daher brachte Sean es nicht übers Herz, sie zu feuern. Er würde sich vorkommen wie Ebenezer Scrooge.
Ihr fehlte in letzter Zeit die Energie, den Job auf die Weise zu erledigen, die er voraussetzte.
Hazel als Drachen zu bezeichnen, ließ ihn fast schmunzeln, doch die Tränen in Beths Augen entlockten ihm ein innerliches Seufzen.
„Brauchst du keine Unterstützung?“
„Schon. Entlässt du mich jetzt?“
Sie hatte wohl vergessen, dass sie vor wenigen Sekunden kündigen wollte. Er legte den Arm um ihre Schultern. Nach einem wütenden Schnauben entwich ihr der Zorn, und zu seinem Horror brach sie in Tränen aus.
Das benötigte er gerade noch.
„Ich weiß, dass meine Arbeit in letzter Zeit nicht zufriedenstellend war, aber dass du mich gegen diese Sexbombe eintauschst …“
Wo war ein Team von Söldnern, wenn man sie brauchte? Hilfe suchend blickte er zur Tür, an der es klopfte.
Gott sei Dank, wahrscheinlich war es Keith, und er könnte ihm Beth in die Arme drücken, sich an die verhasste Buchhaltung zurücksetzen. Sollte Keith doch zusehen, wie er die Ladys in die Spur brachte, ganz ohne BDSM, denn die Putzcrew stellte ein Tabu dar. Ladys schloss Gregor ein, er war schwul bis in die Haarspitzen.
Hatte sich alles gegen ihn verschworen? Hazel kam auf ihn zu, die Hände in pinkfarbenen Gummihandschuhen, gekleidet in einem engen grauen T-Shirt und passenden Shorts. Sie trug keine Unterwäsche.
Wie auch? Er hatte sie ihr fortgenommen.
Weitere Kostenlose Bücher