Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
aber zutiefst enttäuscht von ihr. Sie hoffte nur, er würde sie verstehen, wenn sie ihm alles erklärte.
Und falls er nur ein perverses Spiel mit ihr trieb? Dass er ihr überlegen war, hatte er ihr mehr als einmal bewiesen.
„Kleines, genieße einfach den Nachmittag mit mir. Grübeln kannst du später.“ Er grinste sie an. „Keith hat mir erzählt, du hättest sein T-Shirt ertränkt und ihm sein Eis weggegessen.“ Er küsste sie zärtlich. „Wie konntest du nur!“
Sean fuhr genauso, wie er alles andere erledigte, mit einer Ruhe und Sicherheit, die sie bis ins Innerste berührte. Sie stoppten an einem kunstvoll geschmiedeten Tor, dessen Zentrum zwei Federn bildeten.
Der Federzirkel .
Plötzlich durchfuhr Angst sie, dass Sean sie hierlassen würde. Dass er genug davon hatte, dass sie ihm nicht vertraute.
Das Tor schwang auf, ehe Sean auf den Knopf der Sprechanlage drückte. Sie hielten vor einem geschmackvoll restaurierten Landhaus. Ihr stockte der Atem, da John Sullivan auf sie zulief.
Er riss die Beifahrertür auf, zog sie ohne Umschweife in die Arme und küsste sie mitten auf den Mund. Gott, wussten diese Mistkerle eigentlich, über welche Wirkung sie verfügten? John Sullivan war ein dunkler Teufel, sie klammerte sich an ihn, sonst wäre sie in den Schnee gefallen.
„Du siehst gut aus, Hazel. Anscheinend hat Master Sean deine devote Seite zum Erleuchten gebracht. Du hast geweint. Ein interessanter Fortschritt.“
Er tätschelte ihr frech den Po und lachte lauthals, weil sie das Zusammenzucken nicht zu unterdrücken vermochte.
Die Männer klopften sich auf die Schultern, in einer Weise, die Hazel mit dem Gesicht nach unten in die Schneedecke befördert hätte.
„Ich hole das Monster. Er kann Bewegung gebrauchen. Gestern hat er meine Lieblingspeitsche auseinandergenommen.“
Monster? In purem Horror blickte sie zur Tür und wich zurück.
Sean bekam Hazel gerade noch zu fassen, sonst wäre sie umgefallen. Mist, er hatte gar nicht gefragt, ob sie Angst vor Hunden hatte. Irgendwie hatte er angenommen, sie würde diese Vierbeiner lieben.
„Bonsai“, schluchzte sie.
Giotto trabte auf sie zu und berührte sie winselnd mit der Nase.
Bonsai ?
Sie riss sich aus seiner Umklammerung, fiel Giotto um den Hals und brach in Tränen aus. John sah Sean verständnislos an, gab ihm zu verstehen, sie würden später reden und ließ ihn allein. Giotto war ein sensibles Tier, er presste seine Schnauze gegen ihre Halsbeuge und rührte sich nicht. Mit braunen Augen sah er Sean an, als ob er ihn um Hilfe ersuchte. Er zog sogar die Augenbrauen hoch.
„Kleines.“
Sie streckte die Hände zu ihm auf, schluchzte erleichtert auf, als Sean sie hochzog und lag zitternd in seinen Armen.
„Ich dachte, es wäre Bonsai, er sieht fast genauso aus, nur fehlt ihm der weiße Fleck auf der Brust.“
Seltsam, er hatte keinen Hinweis in ihrer Wohnung gefunden, der auf einen Hund hingedeutet hätte, nicht einmal ein Foto.
Giotto, ein Leonberger-Schäferhund-Mix, legte das dunkle Haupt schief, als ob er überlegte, was er jetzt tun könnte. Goldenes Fell überzog zum größten Teil seinen Körper, mit Ausnahme des Kopfes. Er stellte die riesigen Ohren auf und wedelte mit der Rute.
Sean drapierte ihr den Arm um die Schultern und führte sie durch den parkähnlichen Garten, vorbei an schneebedeckten Statuen, bis sie die Tür zum Wald erreichten. Sean tippte den Code in das Display, und die Tür ging auf. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen, und Giotto rührte sich nicht von Hazels Seite, blickte immer wieder besorgt zu ihr hoch.
„Ist dein Hund gestorben?“
Kläglich nickend fixierte sie den Boden. Sean seufzte innerlich; ein weiteres Rätsel wartete auf Auflösung. Bonsai war nicht nur verstorben, da war etwas anderes passiert. Aber jetzt hatte er eine Spur, an der er ansetzen konnte. Sie sah zu ihm auf, die Haut von der Kälte gerötet, die Haare von der roten Fleecemütze verborgen. Das Bild fraß sich in sein Herz. Er wischte ihr die Tränen von den Wangen. Giotto wickelte sie gnadenlos mit seinem Charme ein, bis sie ihn schmunzelnd streichelte. Schweigend liefen sie nebeneinander, während Giotto fröhlich um sie herumsprang. Gott, er liebte dieses verrückte Fellmonster. Vielleicht sollte er sich einen eigenen Wauzi zulegen. Wenn Hazel bei ihm bliebe, würde es gehen, denn sie könnte sich um ihn kümmern, wenn er und Keith unterwegs waren und sie auf das Sadasia aufpasste. Er spann den Faden weiter. Er
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