Feuerperlen: Erotischer Roman (German Edition)
Geräusch ins Schloss.
„Zieh dich aus, Amanda.“ Gordon sagte die Worte sanft. Die Rothaarige brach in Zittern aus, klammerte sich an Keith fest, der ihr einen Stoß versetzte. Amanda rutschte zu Boden, nahm einen tiefen Atemzug und nestelte vergeblich an dem Knoten der Bluse herum, während sie immer wieder zu den großformatigen Abbildungen starrte, die die Wände des Kerkers zierten.
Gordon trat zur Seite. Amandas Teint ähnelte frisch gefallenem Schnee. Sie sank in sich zusammen, die still geweinten Tränen wandelten sich in pure Panik. Selbst toughe Kerle packte das nackte Grauen bei dem Anblick von einem Edelstahltablett, auf dem fein säuberlich Werkzeuge lagen, die größte Pein verursachen konnten. Amanda bettelte nicht, leugnete nicht. Sie sah Sean in die Augen. Er kannte den Blick. Der Moment der Erleichterung, wenn man sich etwas Grauenvolles von der Seele reden konnte.
„Ich brauchte das Geld.“
Brauchten sie das nicht immer?
„Für meine Schwester. Sie war in Schwierigkeiten.“
Sean griff in ihre Haare, zog sie grob auf die Füße, zerrte sie direkt vor das großformatige Foto, das Grace zeigte. Das hübsche Antlitz gefangen in einem immerwährenden Frieden. Das Blut, ein entsetzliches Indiz, dass ihr Tod alles andere als friedlich gewesen war.
„Kannst du dir vorstellen, was dieses Mädchen durchgemacht hat, um schlussendlich ihr junges Leben zu beenden? Gerade du, eine devote Frau, weißt, wie schlimm der falsche Dominante sein kann. Sieh, was du getan hast.“ Er presste ihre Nase gegen das Bild.
„Ich wusste das nicht.“
Sean unterdrückte den Reiz, ihren Hals zu umklammern, sie zu schütteln, bis sie nicht mehr zu reden vermochte. Er zog sie vor das nächste Foto, das die Wunden auf dem Körper eines Opfers zeigte. Er nickte Keith zu, und der riss ihr die Bluse fast vom Leib, zerrte ihr den kurzen Rock runter. Sean umklammerte ihre Kehle, warf sie halb auf den stählernen Tisch. „Wie würdest du es empfinden, wenn wir dir erst ein paar der Verletzungen zufügen, die du gerade betrachtet hast? Dich danach vergewaltigen, dich womöglich zum Orgasmus zwingen, was das Schlimmste wäre, was wir dir antun könnten.“
Gordon nahm einen Flogger in die Hand, an dessen Ende sich Knoten befanden, bestückt mit Stahlkügelchen. Sie brach vollständig zusammen, und sie ließen sie endlos erscheinende Minuten in diesem Zustand.
Keith legte schließlich eine Decke über sie, und Sean half ihr in eine sitzende Position. „Erzähl uns alles, Kleines.“
„Sie hatten meine Schwester unter Kontrolle, verlangten von mir eine Geldsumme, um sie freizukaufen. Die Eröffnung des Naughty Panty hat meine Geldreserven aufgebraucht.“
Gordon reichte ihr einen Becher Wasser. Sean hielt ihn an ihre Lippen, weil sie unfähig war, es selbst zu tun.
„Sie schlugen mir einen Deal vor. Devote erkennen ihresgleichen, und sie brauchten frische Ware. Ich nahm an, redete mir ein, dass die Frauen ein wenig Schmerz erwarte, sonst nichts. Dann erfuhr ich von Grace …“
Sie wich seinem Blick nicht aus. „Ich war es, die Grace angesprochen hat, sie Charles vorstellte. Ich kannte Charles von früher, und sie schienen perfekt miteinander zu harmonieren. Charles mag nur Soft-SM. Doch er wurde zu einem Opfer, genau wie Grace.“
Also hatte Charles sie nicht selbst angesprochen, sondern sie hatten eine Frau genutzt, um sich von Anfang an Vertrauen zu erschleichen. Er umfasste ihre Schultern, gab ihr Kraft, die sie nutzte, um weiterzureden.
„Sie zerstören nicht nur den devoten Part, sondern auch die dominante Seite.“
„Warum bist du nicht zu mir gekommen, Amanda?“
„Sie drohten, meine Schwester Candice umzubringen, wenn ich dir nur ein Wort verraten würde. Sie wissen, dass du ein gefährlicher Mann bist. Sie erscheinen durchorganisiert, und verfügen offensichtlich über weitreichende Beziehungen. Mir fehlte der Mut, es zu hinterfragen.“
Er zog sie zu sich, sodass ihre Stirn gegen seine Rippen lehnte. Gordon und Keith tauschten mit ihm einen bedeutungsvollen Blick aus. Amanda, so schuldig, wie sie war, war auf ihre Art ebenso ein Opfer wie Grace. Ihre Schuld würde sie ihr restliches Leben begleiten, sie vielleicht sogar zerbrechen.
„Master Sean, darf ich dich um einen Gefallen bitten?“
Sean hatte mit allem gerechnet, jedoch nicht mit dem, was sie mit zitternder Stimme stammelte.
„Bestrafe mich. Ich verdiene es.“
Sean wusste, es würde ihr helfen, mit der Last umzugehen. Keith nickte
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