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Feuersturm: Roman (German Edition)

Feuersturm: Roman (German Edition)

Titel: Feuersturm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bickle
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einem Laden für Outdoor-Equipment hatte sich Anya sogar darauf eingelassen, vierhundert Dollar in einen für Arktisexpeditionen geeigneten, mit Gore-Tex isolierten Schlafsack zu investieren.
    Aber vor diesem Babygeschäft zog sie die Notbremse. »Was zum Teufel sollen wir da überhaupt?«, grollte sie.
    Katie konsultierte ihre Einkaufsliste. »Wir brauchen eine Nachtlampe – wir wollen doch nicht, dass die Babys im Dunkeln schlüpfen. Außerdem brauchen wir ein Thermometer, um die Temperatur im Nest zu überwachen. Und vielleicht finden wir auch noch ein paar andere nützliche Dinge. Ich hatte auch an ein Babyphone gedacht, aber Brian, unser verrückter Wissenschaftler, kann vermutlich etwas technisch weit Ausgefeilteres zusammenbasteln.« Katie wackelte mit den Brauen. »Du weißt schon, damit du hören kannst, was los ist, wenn du gerade anderweitig beschäftigt bist. Mit Schlafzimmeraktivitäten.«
    Anya klappte den Mund auf und wieder zu. Besser, sie ließ die Stichelei unkommentiert. Eine Hexe anzulügen hatte so oder so keinen Sinn. »Salamander vermehren sich schon seit Tausenden von Jahren ohne all diesen …«, sie wedelte mit der Hand in Richtung der Furcht erregenden Fassade, »… Mist.«
    »Hör auf zu meckern. Lass uns kaufen, was wir brauchen, und wieder verschwinden.« Wie ein Sergeant, der einen widerstrebenden Rekruten mitschleifen musste, zerrte sie Anya in den Laden.
    »Du bist so … mütterlich.«
    »Zum Teufel mit dir, Anya. Gib mir deine Kreditkarte.«
    Dieser Ort machte ihr mehr zu schaffen als jedes Spukhaus. Der Östrogengehalt in diesen Hallen war viel, viel zu hoch. Alles hier war in Pastell und/oder kunterbunt gehalten: Hochstühle, Kindersitze, Dinge mit Federn und Plastikteilen. Stofftiere mit komischen Knopfaugen gafften ihr entgegen. Gleich daneben türmten sich Tuben mit dem schönen Namen »Popopaste« auf sowie Hundert-Dollar-Stoffbeutel für den Transport von Windeln. Kaufhausmusik berieselte die Kundschaft mit einer Dampforgelversion von »Puff, the Magic Dragon«.
    Anya sah etwas, das aussah wie ein Kosmetiktuchspender. »Was zur Hölle ist das?« Sie las die Aufschrift auf der Seite: »›Feuchttuchwärmer.‹ Muss man die Dinger wirklich erst erwärmen, ehe sie mit einem Babyarsch in Berührung kommen dürfen?«
    Eine sehr schwangere Frau, die einen rosaroten Kinderwagen durch den Gang schob, bedachte sie mit einem giftigen Blick. Anya fiel auf, dass die Bewegungen der Frau Sparkys Gewatschel während der letzten paar Wochen ähnelten. Wieder fühlte sie sich schuldig, doch nicht wegen ihrer verbalen Entgleisung, sondern weil sie auf ganzer Linie versagt und Sparkys Zustand nicht wahrgenommen hatte.
    »Schätze, fluchen ist hier drin auch verboten.« Sie trottete hinter Katie her, die bereits zwei Kartons im Einkaufswagen verstaut hatte und nun versuchte, so zu tun, als kenne sie Anya nicht. Vor einer Wand voller Thermometer blieb sie stehen.
    Anya stocherte auf etwas herum, das aussah wie ein Hämorrhoidenkissen, das lediglich zum »Kleinkinder-Stützkissen« umgelabelt worden war. Gleich darauf entdeckte sie eine Plastikapparatur mit einer Art Rüssel und Schläuchen, die an einen Tintenfisch aus einem miesen Science-Fiction-Film erinnerte.
    »Ernsthaft, wofür ist all das Zeug hier?«
    Katie sah sich über die Schulter um. »Das ist eine Milchpumpe.«
    »Eine was?« Anya zog hastig die Hand zurück.
    »Wurdest du von Wölfen aufgezogen? Man benutzt sie, um Muttermilch abzupumpen und für später aufzubewahren.« Katie hielt eine Packung mit einer gelben Gummiente hoch. »Dieses Thermometer ist für Badewasser gedacht. Bei einer Temperatur von über achtunddreißig oder unter siebenundzwanzig Grad schlägt es Alarm.« Sie musterte die Regale. »Sieht aus, als wären die anderen alle für rektale Messung gedacht.«
    »Gib mir das Ding.« Anya riss ihr die Plastikente aus der Hand. »Sind wir endlich hier fertig?«
    »Wir brauchen noch Nestchen.«
    »Was zum Teufel sind Nestchen und wozu brauchen wir so was? Die Molche haben doch schon ein Nest.«
    Katie verdrehte die Augen und führte Anya in den Gang mit der Bettwäsche.
    Anyas Blick fiel auf eine Unmenge Laken, Decken, Bettvolants und Betthimmel aus Biobaumwolle. »Das ist lediglich eine Polsterung für die Bettumrandung. Wir brauchen es, damit sich die Molche nicht an den scharfen Kanten der Kristalle verletzen. Außerdem können wir es als Isolierung brauchen.«
    Anya starrte Katie an, die sich durch bunte, in Plastik

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